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15.03.2011

Haus des Lebenslangen Lernens: Synergien greifen

„Die Synergien beginnen zunehmend zu greifen, das HLL entwickelt sich zu einem offenen Marktplatz der Bildungsangebote, zu einem Platz, an dem im Kreis zentral Wissen vermittelt wird!“ Mit diesen Worten umschreibt Landrat Oliver Quilling die Entwicklung des HLL in den letzten 12 Monaten. „Ich habe den Eindruck, dass der Campus sich stetig weiter nach vorne entwickelt und die Dinge ineinander greifen!“
 
Gleichzeitig ging Quilling noch einmal auf den eigentlichen Grund ein, warum das HLL geschaffen wurde. Quilling: „Unsere Gesellschaft entwickelt und verändert sich heute in allen Bereichen in einem rasanten Tempo, und Schlagworte wie Globalisierung, mediale Vielfalt oder Ökonomisierung der Gesellschaft machen die Runde. Wissenserwerb findet nicht nur in der Schule statt, Lernen wird vielmehr zu einem festen Bestandteil im Lebenslauf. Wer nicht lernt, bleibt irgendwann stehen und verliert den Anschluss. Das müssen wir als Politik verhindern.“
 
Um in diesem Wirbel von Information und Veränderung nicht unterzugehen, sondern Schritt zu halten und die eigene Lebenskompetenz zu verbessern und zu stärken, biete sich das Haus des Lebenslangen Lernens als der ideale Partner an, so der Landrat weiter. Lebenslanges Lernen heiße ganz konkret, Bildung von der Wiege bis ins hohe Alter, also durch das ganze Leben hindurch. „Ganz konkret geht es darum, die Teilnehmerzahlen an Fortbildungsveranstaltungen, sowie die Dauer und Kontinuität der Weiterbildung von Erwachsenen deutlich zu erhöhen. Hier gibt es bei uns einen großen Nachholbedarf“, machte Quilling deutlich. 
  
Das HLL sei ein entscheidender Beitrag dazu, dies zu erreichen, und so dem absehbaren Fachkräftemangel im Kreis frühzeitig entgegenzuwirken, stellte der Landrat klar. Es existiere nämlich im HLL eine reiche und vielfältige Landschaft von Anbietern im Bereich der Beruflichen Bildung und der Erwachsenenbildung. Genau aus diesem Grund setze er große Erwartungen in das HLL, weil hier gezielt und systematisch die Bildungsoptionen für Jugendliche und Erwachsene in unsere Region erweitert werden.
 
„Der Anteil der Jugendlichen, die ohne Berufsausbildung bleiben, sinkt zwar. Wir haben aber noch immer zu viele junge Erwachsene, die nicht ausreichend qualifiziert und daher schlecht auf den sozialen und technologischen Wandel vorbereitet sind“, erklärte Quilling. „Hier besteht nach wie vor Handlungsbedarf.“ Auch wolle man im HLL erreichen, dass das Wissen und die Kreativität älterer Arbeitnehmer künftig stärker und länger genutzt werden kann, so Quilling weiter. „Die Lebens- und Berufsbiographien der Menschen werden zudem immer vielfältiger. Immer mehr Menschen haben komplizierte Übergänge zu bewältigen, in die Ausbildung, in ein Beschäftigungsverhältnis, aus der Arbeitslosigkeit, aus der Familientätigkeit oder aus der Herkunftskultur. Deshalb brauchen wir vielfältige Bildungsangebote für die unterschiedlichen Bedürfnisse und Möglichkeiten. Und genau das bietet das HLL.“
 
Eine moderne wissensorientierte Gesellschaft brauche zudem aktive Lerner, also Menschen, die sich immer wieder neu orientieren, die ihren Lebensweg auch als Bildungsweg begreifen und ihre Bildung selbst organisieren. Man werde mit der Erwachsenenbildung aber nur weiterkommen, wenn man das selbst organisierte Lernen stärker in den Vordergrund stelle, betonte der Landrat. „Bildung im Erwachsenenleben konkurriert zudem mit anderen Lebensaufgaben, mit Arbeit und Familie, mit Fitness und Gesundheit, mit dem immer umfangreicheren Freizeit- und Medienangebot, aber auch mit den alltäglichen Sorgen der Lebensbewältigung. Das HLL ist für mich genau deshalb ein überzeugender Ansatz. Es ist nah an den Menschen und ihrer Wirklichkeit dran und macht Bildung individueller und attraktiver als bisher.“
 
Ein weiterer Vorteil: Die im HLL vereinten Bildungsanbieter können zusammen mehr als jeder einzelne für sich allein.
Dabei geht es aus unserer Sicht mittelfristig nicht nur um gemeinsame Bildungsberatung oder ähnliche unterstützende Bildungsdienstleistungen.
 
Quilling: „Es geht in Zukunft vor allem auch um gemeinsame Bildungsangebote, die die Kompetenzen der Menschen in einem breiten und ganzheitlichen Sinne weiterentwickeln. Moderne berufliche Kompetenzen und die Fähigkeit zur breiten Teilhabe an der Gesellschaft gehören für Erwachsene eng zusammen. Sie sollen deshalb auch, wo immer möglich, aus einer Hand und leicht zugänglich angeboten werden. Dies tut das HLL!“ Das Angebot stimme, für jeden sei etwas dabei.
 
„Ich kann die Bürger des Kreises Offenbach nur dazu aufrufen, machen Sie von diesem bunten Markt der Bildungsangebote Gebrauch und lassen sie sich inspirieren“, so Quilling abschließend. „Vielleicht finden sie ja Ihr ganz persönliches Weiterbildungsangebot!“