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10.09.2019

Haus des Lebenslangen Lernens ist ein Erfolgsprojekt

Landrat zieht Zehn-Jahres-Bilanz

Landrat Oliver Quilling hat am Dienstagvormittag die ersten zehn Jahre des Hauses des Lebenslangen Lernens (kurz: HLL) bilanziert. „Das erste Jahrzehnt der Bildungseinrichtung ist eine Erfolgsgeschichte“, erklärt Landrat Oliver Quilling. „Die Zahl der Nutzenden und die Anzahl der Einrichtungen sind kontinuierlich gestiegen. Das HLL hat einen Namen weit über die Grenzen des Kreises Offenbach hinaus. Besuche von Delegationen aus anderen Regionen Hessens und Deutschlands, verschiedenen Ländern Europas, den USA und China sprechen für sich.“

Zum Schuljahr 2008/09 bezogen rund 1.900 Schülerinnen und Schüler der Max-Eyth-Schule sowie die vhs Kreis Offenbach als erste Nutzer das Haus des Lebenslangen Lernens in Dreieich-Sprendlingen. Die Schule für Erwachsene im HLL folgte im Laufe des Schuljahres. Die offizielle Einweihung fand im Februar 2009 statt. Seitdem sind einige Einrichtungen hinzugekommen. Derzeit sind auch das Asklepios Bildungszentrum für Gesundheitsfachberufe, das Bistum Mainz - Initiative Arbeit, das dwi Sprachtraining, der HESSENCAMPUS Dreieich, das Institut für Legastheniker-Therapie, die Revision des Kreises Offenbach, das Medienzentrum Stadt und Kreis Offenbach, BGG Beratung + Coaching, die Musikschule Dreieich sowie die Volkshochschule Dreieich an der Frankfurter Straße angesiedelt.

Der Campus wird derzeit an Werktagen außerhalb der Ferien von etwa 2.500 bis 3.000 Personen genutzt. Darunter sind welche, die jeden Tag kommen - zum Beispiel die Lernenden der Max-Eyth-Schule, der Schule für Erwachsene, der Intensivkurse beziehungsweise Integrationskurse der Volkshochschulen, des Asklepios Bildungszentrums und der Strothoff International School. Es gibt auch Personen, die nur an einzelnen Tagen das HLL besuchen. Dies sind Teilzeitschüler der Max-Eyth-Schule, Kursteilnehmer der Volkshochschulen und Musikschule oder Nutzer des Medienzentrums, der Bildungsberatung, der Stadtteilbücherei sowie Besucher von Eltern- und Informationstagen der Schulen oder von Tagungen und Kongressen. Auf dem Campus arbeiten derzeit etwa 350 Personen – Lehr-, Büro- und Servicekräfte. Der Campus ist an 320 Tagen geöffnet, auch in den Ferien und an vielen Wochenenden, insgesamt etwa 100 Stunden pro Woche.

Kooperation ist ein ganz wichtiger Aspekt im HLL. Deswegen betreiben Max-Eyth-Schule, Schule für Erwachsene und vhs Kreis Offenbach gemeinsam als HESSENCAMPUS die Bildungsberatung und das Selbstlernzentrum, das nicht nur allen Nutzerinnen und Nutzern des HLL, sondern auch der Öffentlichkeit zur Verfügung steht. Die Bildungsberatung hat im vergangenen Jahr mehr als 250 Beratungen durchgeführt. Im Selbstlernzentrum wurden 2018 erstmals über 20.000 Nutzungen gezählt, davon entfallen rund 90 Prozent auf die Max-Eyth-Schule, der Rest verteilt sich auf vhs, die Schule für Erwachsene und die Öffentlichkeit. Die Stadtbücherei Dreieich ist im Selbstlernzentrum zusätzlich noch mit im Boot. Die gemeinsam betriebene Stadteilbücherei ist ein Beispiel für gelungene interkommunale Zusammenarbeit zum Nutzen für die Bürgerinnen und Bürger der Region.

„Mit dem Konzept des lebenslangen Lernens unter einem Dach ist der Kreis Offenbach vor zehn Jahren einen mutigen Schritt gegangen“, betont der Landrat. „Auch wenn dieser Weg im Laufe des zurückliegenden Jahrzehnts nicht immer frei von Stolperfallen war, ist er doch ein erfolgreicher. Hier lernen Berufsanfänger und Profis sowie Alt und Jung Seite an Seite. So ergeben sich immer wieder neue und spannende Begegnungen. Das macht das besondere Flair des Campus Dreieich aus.“

Digitalisierung ist das zentrale Thema der nahen Zukunft am HLL, das einst eine der ersten kreidefreien Schulen Deutschlands beherbergte. Rund 130 Activboards und deren multimediale Funktionsfähigkeit haben völlig neue Möglichkeiten der Unterrichtsgestaltung geschaffen. „Seither gibt es zahlreiche neue Herausforderungen“, erläutern Wolf Dieter Gäbert und Frank Roters, beide Mitglieder der Koordinationsgruppe HESSENCAMPUS/HLL. „Unser „Mega-Thema“ wird die Verfügbarkeit mobiler Endgeräte in Quantität und Qualität, wie sie heute gegeben ist, und die sinnvolle Einbindung solcher Geräte in den Unterricht sein. Diese Entwicklung war vor zehn Jahren noch nicht denkbar.“ Daher lautet auch der Fachvortrag bei der akademischen Feier zum zehnjährigen Bestehen des HLL am Donnerstag, 12. September 2019, „Lebenslanges Lernen und Digitalisierung“ von Professor Dr. Holger Horz, dem Direktor der Akademie für Bildungsforschung und Lehrerbildung, Goethe Universität Frankfurt.