Gewaltprävention an Schulen
Bereits 1999 - also lange vor der jüngsten Diskussion über Gewalt an Schulen - wurde wir die Problematik im Kreis Offenbach erkannt und gemeinsam mit der Aktionsgemeinschaft bewegungsorientierte Sozialarbeit (AGBS) ein Programm zur Gewaltprävention an Schulen erarbeitet.
Nach einer Pilotphase im Schuljahr 1999/2000 wurden im Rahmen des Programms zur Gewaltprävention an insgesamt neun weiterführenden Schulen im Kreis Offenbach 40 Lehrkräfte in dem sozialen Lernprogramm der AGBS geschult. Die Maßnahme konnte in rund 40 Schulklassen mit insgesamt 800 Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge sieben bis acht über ein Schuljahr lang wöchentlich im Regelunterricht durchgeführt werden.
Das Angebot soll das Selbstbewusstsein der Schülerinnen und Schüler stärken, es will aufzeigen wie Konflikte entstehen und wie sie ohne Gewalt gelöst werden können. Dabei geht es vor allem um die Akzeptanz einer positiven Streitkultur. Die Schülerinnen und Schüler lernen mit unterschiedlichen Interessen umzugehen aber auch wie sie in solchen Situationen miteinander friedlich kommunizieren statt sofort zuzuschlagen.
Aber auch die passive Beteiligung an Gewalt wird problematisiert. „Einmischen statt Wegschauen“ lautet das Motto. Hier geht es besonders um die deutliche Parteinahme der Klasse als Gemeinschaft für das Opfer und um die Ermunterung, sich zu melden und sofort und offensiv um Hilfe zu bitten, wenn man von Mitschülerinnen und Mitschülern bedroht oder unter Druck gesetzt wird.
Ein weiterer wichtiger Part des Programms richtet sich direkt an die Lehrerschaft. So erhalten Lehrerinnen und Lehrer in schwierigen Schulzweigen oder in problematischen Klassen pädagogische Hilfe und Unterstützung. Sie werden geschult im Team zu arbeiten und zu handeln (Teamteaching) und erweitern so ihr pädagogisches Repertoire.
Weitere Informationen im Netz
Aktionsgemeinschaft bewegungsorientierte Sozialarbeit (AGBS)