»Ehrenamt: Ein Glücksfall für den Kreis Offenbach«
Start der Kampagne für mehr freiwilliges Engagement – Menschen erzählen in Magazin und Videos von Erfahrungen und Erlebnissen im Ehrenamt
Um auf die gesellschaftliche Relevanz des ehrenamtlichen Engagements aufmerksam zu machen, allen Aktiven zu danken und weitere Freiwillige zu gewinnen, ist am Mittwoch offiziell die Kampagne „Ehrenamt: Ein Glücksfall für den Kreis Offenbach“ gestartet worden. „Mit ihrem freiwilligen Engagement in Organisationen, Verbänden oder Vereinen bereichern tausende Bürgerinnen und Bürger im Kreis Offenbach den Alltag vieler Menschen. Sie unterstützen Hilfsbedürftige, erweitern das sportliche und kulturelle Angebot in den Kommunen, arbeiten im Umweltschutz, im Jugendbereich oder sind bei der Freiwilligen Feuerwehr im Einsatz“, sagte Landrat Oliver Quilling am Mittwoch im Maingau-Energie-Stadion der S.K.G Rodgau 1888 e. V. bei der Vorstellung der Kampagne, die im Vorfeld der Woche des bürgerschaftlichen Engagements vom 20. bis 30. September initiiert wird.
Ehrenamtliche Kräfte geben Impulse, entwickeln wichtige Dienste und Projekte weiter und schaffen Freizeitangebote, die ohne ihre Unterstützung nicht existieren könnten. Manchmal schließen sie auch Lücken, die der Staat allein nicht füllen kann. Mit der Aktion sagt der Kreis Offenbach allen Ehrenamtlichen Danke und macht deutlich, wie vielfältig, erfolgreich und wertvoll ihr Engagement für das Zusammenleben ist. Gleichzeitig will der Kreis mit der Kampagne für das Ehrenamt werben. Im Kreis Offenbach engagiert sich rund ein Drittel der Bevölkerung ehrenamtlich. Das sind rund 121.000 Menschen aus allen Altersgruppen und doch könnten es noch mehr sein, denn Unterstützung wird überall gebraucht.
Worin das Glück des Ehrenamtes konkret besteht, wie vielfältig es ist und wie Menschen voneinander profitieren können, stellt der Bereich Förderung des Ehrenamtes, Sport und Kultur gemeinsam mit der Ehrenamtsagentur des Kreises Offenbach in der Kampagne dar. In einem 32-seitigen Magazin und einer Zeitungsbeilage erzählen Menschen, welche Motivation dahintersteckt, sich in der Seniorengenossenschaft, im Chor, im Katastrophenschutz, im Förderkreis einer Schule, im Fastnachtsclub oder als Übungsleitung im Sportverein zu engagieren. Auch auf großen Plakaten in Städten und Gemeinden zeigt der Kreis, wo das Glück im Ehrenamt liegt. Viele Freiwillige konnten zugleich ihre Kreativität ausleben. Sie berichten in selbstgedrehten Videos, was sie an ihrem Verein und ihrer Tätigkeit begeistert und warum sie sich für andere starkmachen. Zu lesen und zu hören sind die Statements mit den Erlebnissen und Eindrücken auch auf der neuen Online-Plattform des Kreises www.kreis-offenbach.de/glücksfall sowie in den sozialen Medien.
„Von den Ehrenamtlichen hat niemand das Gefühl, Zeit zu opfern. Vielmehr beschreiben alle die positiven Effekte ihres freiwilligen Dienstes und sprechen von einer Bereicherung, die die Arbeit ihnen persönlich bringt“, sagt Oliver Quilling. „Das Engagement ist eine Herzensangelegenheit, zu der Leidenschaft gehört und die das Vertrauen und die Solidarität in der Gesellschaft stärkt. Dadurch entsteht ein Gefühl der Zugehörigkeit und der gemeinsamen Verantwortung“, so der Landrat. Er sieht das Ehrenamt als Ausdruck tief verwurzelter Werte, durch die sich die Dinge zum Besseren wenden. „Wer ehrenamtlich arbeitet, erlebt das gute Gefühl, etwas Sinnstiftendes zu tun. Die Freude, die aus dem freiwilligen Engagement resultiert, trägt zur persönlichen Weiterentwicklung und einer positiven Lebensgestaltung bei.“
In den Geschichten im Magazin und in den Videos erklären die Freiwilligen auch, woher sie die Kraft für ihr Ehrenamt nehmen. Im Mittelpunkt steht dabei meist ein großes Interesse am Sport, an der Feuerwehr, an der Kommunalpolitik, der Pflege der Streuobstwiesen oder am Management im Vereinsvorstand. Doch noch wichtiger ist das soziale Miteinander. Die Arbeit im Team macht Spaß. Viele berichten, sie haben im Verein Freunde fürs Leben gefunden. Das Ehrenamt bietet zudem auch die Chance, Soft Skills auszubauen, etwas Neues auszuprobieren und Erfahrungen zu sammeln, die man privat und sogar beruflich nutzen kann: Vor einer Gruppe reden, Vereinsmitglieder nach ihren Kompetenzen in Projekten einsetzen, Sponsoren finden oder im Vorsitz eines Vereins die eigenen Führungsqualitäten ausbauen. So berichtet ein junger Fußball-Schiedsrichter beispielsweise, dass er durch die Schulungen und den Einsatz auf dem Spielfeld viel über Deeskalation und Konfliktlösung gelernt habe, Kritik nicht persönlich nehme, Menschen besser lesen könne und selbstbewusster geworden sei.
Der Kreis Offenbach spricht mit der Ehrenamts-Kampagne auch Menschen der sogenannten Baby-Boomer-Jahrgänge an. Viele, die Ende der 1950er oder Anfang der 1960er Jahre geboren sind, gehen in den Ruhestand und suchen nach einer gesellschaftlich wertvollen und bereichernden Beschäftigung. In dieser demografischen Entwicklung steckt ein riesiges Potenzial, das Vereinen und Gruppen, die sich sozial engagieren, Rückenwind geben kann.
„Freiwillige berichten mir oft davon, dass in ihrem Ehrenamt das Bewusstsein für die eigenen Fähigkeiten und für die eigenen Talente gewachsen ist und sie sich mit ihren selbst gewählten Aufgaben wohlfühlen. Das zeigt, wie groß der Gewinn des freiwilligen Dienstes für beide Seiten und somit für die ganze Gesellschaft ist“, sagte der Landrat bei der Vorstellung der Kampagne, mit der das kreisweite Netzwerk der Ehrenamtlichen weiter gestärkt werden soll.
Auch in den kommenden Monaten wird der Kreis Offenbach regelmäßig auf den verschiedenen Plattformen über das Thema Ehrenamt und die Kampagne berichten. Der Landrat ruft die ehrenamtlich Engagierten im Kreis dazu auf, weitere Videos einzusenden, in denen sie von ihrem persönlichen Glücksfall erzählen. Sie können schildern, was sie im Ehrenamt erleben und was sie als Bereicherung empfinden. Videobeiträge sollen an die Ehrenamtsagentur des Kreises Offenbach per E-Mail ehrenamt@kreis-offenbach.de eingesendet werden. Weitere Informationen zur Kampagne sind unter www.kreis-offenbach.de/glücksfall abzurufen.