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19.02.2003

Ausbau der Kontakte mit Radomsko

In der vergangenen Woche war der Bürgermeister der Stadt Radomsko, Jerzy Slowinski zu Gast im Kreis Offenbach. „Während eines umfassenden Besuchsprogramms“, erklärt Landrat Peter Walter, „vertiefte er bereits bestehende Kontakte und knüpfte zahlreiche Neue.“ Nach dem Gespräch an der Heinrich-Mann-Schule in Dietzenbach, die bereits vor einem Jahr eine Schulpartnerschaft mit der ökonomischen Oberschule Professor Tadeusza Kotarbinskiego geschlossen hatte, traf er Kreislandwirt Hubert Wolf, um über Möglichkeiten zu diskutieren in der Landwirtschaft zusammenzuarbeiten. Anschließend besuchte er den Malteser Hilfsdienst, der die polnische Gliederung zum Aufbau eines Rettungsdienstes unterstützt und in diesem Jahr zum zweiten Mal polnische Jugendliche während des Pfingstzeltlagers der Malteser-Jugend eingeladen hat.

Auf dem Programm standen außerdem, neben der Besichtigung der Kreisjugendheime und dem Zentrum des Ehrenamtes und der Jugend, ein fachlicher Austausch mit dem Fachdienst Sicherheit, der ebenfalls zu Radomsko Kontakte hat. Geplant wurde dann ein fachlicher Austausch über die Grundsätze sowie über die Jugendarbeit der Feuerwehren im Kreis Offenbach. Selbstverständlich erging auch eine Einladung an die Feuerwehr in Radomsko zum Kreisjugendfeuerwehrtag im Kreis Offenbach. Weitere Stationen waren die Besichtigung der Textilmaschinenfabrik Karl Mayer, die Teilnahme an der Sitzung des Hessischen Landkreistages in Dreieich und ein Besuch beim Verein Behindertenhilfe e.V. für Stadt und Kreis Offenbach.

Einen besonderen Stellenwert nahm die wirtschaftliche Zusammenarbeit ein. „In einem gemeinsamen Gespräch“, erklärt Landrat Peter Walter, „wurde deutlich gemacht, dass mit Blick auf den Beitritt Polens in die EU die wirtschaftliche Kooperation von beiderseitigem Interesse ist. Dabei wollen wir den polnischen Partnern alle Unterstützung geben, der im Rahmen des EU-Strukturfonds erforderlich ist. Außerdem wurde überlegt, ob es möglich ist, unsere Vorstellungen von Facility-Management auf die Stadt und den Kreis Radomsko ebenfalls im Rahmen eines EU-Projektes zu übertragen.“

Im Rahmen des intensiven Gespräches, an dem auch Volker Gerhardt, Besitzer des Christinenhofes in Dreieich und Dr. Peter Costantin teilnahmen, wurden zusätzlich Fragen erörtert, wie beispielsweise die fachliche Unterstützung bei Investitionen, beispielsweise beim Hotelbau, die Durchführung von Projekten im Bereich der nachwachsenden Rohstoffe für Getreide und Getreideverbrennung, die Vermittlung von Saisonverträgen für die Bereiche Alten- und Krankenpflege sowie Land- und Forstwirtschaft und Gärtnereien und die Unterstützung der Stadt Radomsko bei der Förderung von Stadtmarketing. In diesem Jahr geplant sind eine Ausstellung im Kreishaus der Glasmanufaktur der Stadt Radomsko, die Teilnahme einer polnischen Tanzgruppe am Abend der Städtepartnerschaften in Obertshausen, die Durchführung des Jugendcamps aller Partnerregionen des Kreises Offenbach in Radomsko, ein gemeinsamer Abend der deutsch-polnischen Zusammenarbeit, die Teilnahme einer Gruppe aus dem Kreis Offenbach an den Kulturtagen in Radomsko und gemeinsame Gespräche zur Zusammenarbeit der Polizei im Bereich Sicherheit.

„Vor diesem Hintergrund wird deutlich“, so der Landrat abschließend, „dass die seit zwei Jahren bestehende Partnerschaft mit den polnischen Nachbarn lebt. Schulen in Langen, Rodgau und Obertshausen haben in Radomsko ebenso Kontakte wie die Feuerwehren und der Katastrophenschutz. Polen ist ein wichtiger Standortfaktor auch für unsere Wirtschaft und wir hoffen, dass auch die Vereine und Organisationen, die Interesse zeigen, entsprechende Kontakte knüpfen können. Ohne internationale Partnerschaften ist eine moderne und offene Kreispolitik heute nicht mehr vorstellbar.“