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25.05.2007

Weniger Energieverbrauch, mehr Klimaschutz

Positive Energiebilanz bei PPP und HLL

„Klimaschutz ist eine ganz pragmatische Angelegenheit. Wir im Kreis Offenbach wollen lieber handeln, statt zu jammern und durch unrealistische Forderungen immer größere Hürden aufzubauen.“ Mit diesen Worten verweist der Landrat des Kreises Offenbach, Peter Walter, auf die positive Energiebilanz durch die bisherigen Schulsanierungen (PPP) und die innovativen ökologischen Ansätze beim Haus des Lebenslangen Lernens in Dreieich.

„Auch unter klimapolitischen Gesichtspunkten für viele Schulen war dringender Handlungsbedarf geboten“, so Walter. Vor PPP sorgten etwa eine veraltete Haustechnik oder fehlende Dämmung für einen übermäßigen und klimapolitisch kaum zu vertretenden Energieeinsatz. „Durch den Einsatz moderner Technik, gelingt es uns, die Energiebilanz an den sanierten Schulen entscheidend zu verbessern und den Verbrauch von Ressourcen deutlich zu reduzieren“, betont Walter.

Die neueste Anlagetechnik und so genannte Smartboxen, ermöglichten jederzeit einen Überblick über Verbrauchswerte und detaillierte Vergleichsrechnungen. „Durch dieses Energiemanagement-System wurde für alle Schulen eine Transparenz geschaffen, die einen Nachweis über die eingesparte Energie in Bezug auf den Lebenszyklus der Gebäude ermöglicht“, erläutert der CDU-Politiker. „Über das Internet werden online Verbrauchsdaten von Wärme, Strom und Wasser geliefert. Das System lässt eine laufende, zeitnahe Kontrolle aller Verbrauchsdaten zu.“

Quasi per Knopfdruck kann jede Schulleitung oder jeder Hausmeister so den Verbrauch nachvollziehen und Schwachstellen optimieren. Der Kreis wiederum kann den Energieverbrauch und Einsparungen einzelner Schulen vergleichen.

Walter: „Erst durch unser PPP-Projekt war es möglich, Sanierung, Betrieb und Bauunterhaltung zu einem System zusammenzufassen, um auch unter klima-politischen Gesichtspunkten die größtmöglichen Einsparungen von Energie und eine entscheidende Minderung von Schadstoffemissionen wie Kohlendioxid, Schwefeldioxid oder Stickoxiden zu erreichen. So steht der Gesamtlebensverbrauch von Energie im Vordergrund. Statt billiger Produkte wurde auf langlebige Qualität gesetzt. Energie- und Schadstoffmanagement werden unter dem Aspekt der Lebensdauerbetrachtung optimiert. Dies war erst durch unser ehrgeiziges Sanierungsprojekt möglich, denn nur bei einer Gesamtbetrachtung, das heißt der Planung, Errichtung und dem Betrieb aus einer Hand, lassen sich Energie- und Qualitätsblöcke ideal beeinflussen.“

Mit Erfolg: „Schon in den ersten Jahren der Schulsanierung war es uns deshalb möglich, den Energieverbrauch drastisch zu reduzieren und Kosten in Millionenhöhe für Wasser, Strom und Heizenergie erheblich zu senken“, macht der Landrat deutlich. „PPP kommt also nicht nur der Kreiskasse, sondern auch dem Klimaschutz zu Gute.“

Einen detaillierten Energiebericht zu PPP wird der Kreis in den nächsten Wochen vorlegen.

Auch das „Haus des Lebenslangen Lernens“, das derzeit auf dem Gelände der Max-Eyth-Schule in Dreieich - Sprendlingen entsteht, wird nach neuesten bautechnischen und energieeffizienten Standards gebaut. Der heutige Stand der Technik, so Walter weiter, erlaube eine Vielzahl an Möglichkeiten, wie Umwelt- und Klimaschutz in einer Baumaßnahme umgesetzt werden können.

Walter: „Davon haben wir bei der Planung des HLL umfassend Gebrauch gemacht. Sowohl bei der Fassade als auch beim Dach ist eine moderne ökologische Dämmung vorgesehen. Für die Dämmung der Bodenplatte wurde Schaumglas-Schotter verwendet, der umweltfreundlich komplett aus Recycling-material hergestellt wird. Dazu werden farblich unsortierte Kleinstbruchstücke Altglas verwendet, die für ein klassisches Glasrecycling nicht mehr genutzt werden können.“ Über die ökologischen Aspekte des HLL berichtet auch ein Beitrag der Sendung „Einfach genial“ (Dienstag, 29. Mai, 19:50 Uhr, MDR).

Auch wird der bestehende Gebäudekomplex zum großen Teil fassadentechnisch also auch energetisch angepasst. Durch den Neubau und die Sanierung der bestehenden Gebäude wird bis zu einem Drittel im Vergleich zu den bestehenden Einrichtungen an Energie eingespart. Auf eine zentrale Warmwasserversorgung wurde bewusst verzichtet, um hohe Leitungsverluste aufgrund langer Leitungswege zu vermeiden. Die punktuell benötigte Menge an warmem Wasser – gemessen an der Größe des Gebäudes – ist daher sehr gering.

Klimatechnisch günstig wirkt sich auch die vorgesehene Dachbegrünung aus. Sie ergänzt die Wärmedämmung, schützt die Dichtung des Daches, bietet Lebensraum für Pflanzen und Tiere und hält Regenwasser zurück. Darüber hinaus hat sie einen positiven Einfluss auf das Kleinklima.

„Diese Beispiele zeigen“, erklärt Landrat Peter Walter, „dass wir auch klimapolitisch und ökologisch mit PPP und dem „Haus des Lebenslangen Lernens“ neue Standards setzen.“