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29.11.2007

BerufsWegeBegleitung agiert äußerst erfolgreich

Seit 2003 ist im Kreis Offenbach die BerufsWegeBegleitung aktiv. Ziel ist es für junge Menschen den Übergang von der Schule in den Beruf erfolgreich zu gestalten. Über zwei Stützpunkte, der eine befindet sich in Rodgau der andere in Langen/Dreieich, wurden in den vergangenen Jahren weit mehr als 500 junge Leute beraten. „Wenn es uns gelungen ist, im Ostkreis 120 und hier im Westkreis allein 149 junge Menschen erfolgreich in Ausbildung, Arbeit oder Qualifizierung zu vermitteln“, erklärt der zuständige Sozialdezernent Carsten Müller, „ist das ein Beweis dafür, dass das Angebot von Jugendlichen vor Ort angenommen wird. Darüber hinaus trägt diese Initiative, wie viele andere auch, dazu bei, dass die Zahl der Jugendlichen unter 25 Jahre, die ohne Job sind innerhalb eines Jahres von 1.994 im Oktober 2006 auf 1.289 im Oktober 2007 gesunken ist.“

Harald Ehrig, Stützpunktmanager der BerufsWegeBegleitung in Dreieich/Langen, nimmt die Kandidaten in Augenschein und hilft darüber hinaus bei Bewerbungsschreiben oder gibt Tipps zur Berufswahl. Er bespricht mit den Jugendlichen auch die Anforderungen, die mit dem Berufsbild verbunden sind, so dass die ein oder andere böse Überraschung ausgeschlossen bleibt. Außerdem stellt er den Kontakt zu den Betrieben her. Erfolgreich war er beispielsweise beim Schuhbeck’s Check Inn in Egelsbach. Vor etwa drei Jahren vermittelte er Sandra Heinz, eine junge Hauptschülerin aus Langen, in das beliebte Flugplatzrestaurant. Sie erhielt dort erst einmal eine bezahlte Praktikumsstelle. Diese Zeit hat sie genutzt, um den Betrieb von ihrer fachlichen und persönlichen Eignung zu überzeugen und so war ihr eine Ausbildungsstelle sicher. „Jedes Jahr werden hier vor Ort sechs bis zehn junge Menschen ausgebildet entweder im Restaurantfach oder als Koch oder Köchin“, erklärt Betriebsleiter Rainer Habrich, „Ausbildung ist für uns sehr wichtig, denn es ist nicht einfach, gut qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf dem Arbeitsmarkt zu bekommen. In unserer Branche ist es bedauerlicherweise auch oft so, dass die jungen Leute die Anforderungen des Berufes unterschätzen und darum sehr schnell ihre Ausbildung abbrechen. Darum sind für uns die vorgeschalteten Praktika sehr wichtig.“

Die Erfahrungen, die in der BerufsWegeBegleitung gemacht worden sind, wurden mittlerweile über eine wissenschaftliche Begleitung der Technischen Universität Darmstadt ausgewertet und dokumentiert, um Ansätze darzustellen, die bundesweit nutzbar sind. Für den Kreis Offenbach steht dabei der Aufbau einer kreiswerten Netzwerkstruktur für Jugendliche mit besonderem Förderbedarf im Vordergrund. Dieser Anspruch resultiert unter anderem aus den kommunalen Ausbildungsforen, die bereits in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts gegründet wurden. Entscheidend ist es, junge Leute im Rahmen dieser Netzwerke so zu begleiten, dass sie dauerhaft auch durch die Integration in einen Arbeitsprozess selbständig leben können. Dazu gehört nicht nur das ausgefeilte Begleitungskonzept der Stützpunkte, sondern auch die Einbindung beispielsweise des Ehrenamtes mit Projekten wie „Alt hilft Jung“ oder die Einbindung von Schule und Elternarbeit.

Das Ergebnis zeigt, dass Betriebe durchaus motivierte Auszubildende gewinnen, aus denen langfristig qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden. „Es hat sich darüber hinaus bestätigt“, erklärt der Kreisbeigeordnete Carsten Müller, „dass Betriebe durchaus bereit sind, Jugendliche einzustellen, wenn sie gezielt angesprochen und bürokratische Hürden aus dem Weg geräumt wurden. Das hat auch das Projekt STARegio bewiesen, das im Wesentlichen auf den Ostkreis zugeschnitten war. Der für die Betriebe erstellte Leitfaden ist mittlerweile vergriffen und wird erneut aufgelegt. Wenn sich die Firmen in unserem Haus gut aufgehoben und beraten fühlen, sind sie auch gewillt, hier zusätzliches Engagement an den Tag zu legen. Darüber hinaus ist allerdings festzustellen, dass bereits etliche Branchen im Rahmen der Konjunkturentwicklung heute bereits signalisieren, dass Fachkräfte fehlen. Hier haben die ausbildenden Betriebe mittlerweile sicherlich einen spürbaren Vorsprung.“