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14.01.2020

Bewirtschaftung der Schulen wieder in alleiniger Kreisregie

KOREAL Ost und West folgen auf private Partner

Der Kreis Offenbach ist seit Beginn des neuen Jahres wieder operativ für die Bewirtschaftung der Schulen verantwortlich. Mit der Übernahme der Gesellschaftsanteile der bisherigen Mehrheitsgesellschafter Hochtief und Vinci/SKE setzt der Kreis die Arbeit der Projektgesellschaften unter alleiniger Regie fort.

„Damit ist das bundesweite Vorreitermodell bei der Bewirtschaftung von Schulen beendet“, erklärt Landrat Oliver Quilling. „Wir haben frühzeitig die Weichen gestellt, um einen nahtlosen Übergang zu gewährleisten. Schön ist, dass – abgesehen von den Geschäftsführern – nahezu alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Gesellschaften geblieben sind. Wir können damit ganz viel Know-how erhalten. Durch die beiden bisherigen Projektgesellschaften haben wir optimierte Arbeitsabläufe und qualifiziertes Personal erhalten, was durch stetige Fortbildung gesichert werden soll.“

„Die Schulen sind durchweg in einem guten Zustand. Die Zufriedenheit an den Schulen ist hoch. Der positive Gesamteindruck wird auch von außen, vermittelt durch Kontakte der Schulleitungen, bestätigt“, bilanziert Erste Kreisbeigeordnete Claudia Jäger. Für diejenigen, die tagtäglich die Schulen nutzen soll sich vorerst nichts ändern. Zunächst konnten in den meisten Fällen die Verlängerungsklauseln der bestehenden Verträge mit lokalen Auftragnehmern gezogen werden, so dass auch die heimische Wirtschaft weiterhin davon profitiert. Auch bei Neuausschreibungen wird auf kurze Wege zum regionalen Handwerk großen Wert gelegt.

Der Kreis Offenbach hat nach Auswertung aller vorliegenden Zahlen rund 52 Millionen Euro für die Bewirtschaftung der Schulen im Jahr kalkuliert. Dies sind jeweils etwa fünf Millionen Euro weniger als bislang jährlich an die beiden Projektgesellschaften gezahlt wurde. Im Gegenzug entfallen Risikokalkulation und Gewinnerwartung der früheren privaten Partner.

Die beiden neuen Gesellschaften heißen KOREAL West (vormals SKE) und KOREAL Ost (vormals Hochtief). KOREAL steht für Kreis Offenbach Real Estate, also die kommunalen Liegenschaften und Gebäude einschließlich der Sporthallen. Inzwischen hat sich der Name bei den Beschäftigten und an den Schulen eingeprägt und zu einer neuen Aufbruchstimmung geführt.

„Der neue Schwung wird notwendig sein, um die baulichen und betrieblichen Voraussetzungen für den nach wie vor dringenden Ausbau der Schulen voranzubringen“, erklärt Landrat Oliver Quilling abschließend. „Wir müssen nicht nur auf steigende Schülerzahlen reagieren, sondern es gilt auch den Ausbau der Ganztagsbetreuung, die Digitalisierung, die Inklusion sowie die Themen des Klimaschutzes umzusetzen. Am Ende von PPP können wir uns nicht zurücklehnen, sondern müssen die Ressourcen für die neuen Herausforderungen für uns als Schulträger nutzen. Mit den jetzt kreiseigenen Gesellschaften sind wir gut aufgestellt und ich freue mich auf eine konstruktive und innovative Zusammenarbeit mit allen Beteiligten in der Politik, in der Verwaltung und eben unseren Gesellschaften.“

KOREAL West hat ihren Sitz in Langen, Paul-Ehrlich-Straße 9, Telefon 06103 73268-0, E-Mail info-west@ko-real.de. KOREAL Ost hat ihren Sitz in Heusenstamm, Rembrücker Straße 15, 63150 Heusenstamm, Telefon 06104 6488-0, E-Mail info-ost@ko-real.de. In beiden Gesellschaften sind rund 80 Beschäftigte, darunter circa 60 Hausmeister und Techniker, tätig. Die Geschäftsführung liegt in Händen von Ute Buchmann und Karl Schwarz, die beide bereits in der Kreisverwaltung im Fachdienst Gebäudewirtschaft mit dem Thema befasst waren. Die neuen Gesellschaften haben ein eigenes Erscheinungsbild.

Der Kreis Offenbach hat derzeit 86 Schulen, verteilt auf 90 Standorte, mit insgesamt etwa 450 Gebäuden. Die zu bewirtschaftende Geschossfläche liegt bei rund 500.000 Quadratmetern. Dazu kommen Außenflächen von mehr als einer Million Quadratmetern.