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09.11.2021

Carl-Orff-Schule in Rodgau ist Vorreiter

Umsetzung des Digitalpaktes schreitet voran

Kaum ein anderes Thema wird ähnlich intensiv in der Öffentlichkeit diskutiert wie die Digitalisierung der Schulen. Allgemeiner Tenor ist, es geht allen zu langsam. „Die Ungeduld können wir gut verstehen“, sagt Landrat Oliver Quilling. „Doch gibt es viele Bausteine bei der IT-Ausstattung von Schulen, die zusammenpassen müssen, damit das Endergebnis stimmt. Wir sind bei der Umsetzung des Digitalpaktes gut im Zeitplan. Auch der Anschluss der Schulen an das Glasfasernetz steht unmittelbar bevor.“

Der Digitalpakt sieht vor, dass bis zum Jahr 2024 alle Schulen mit WLAN vollausgeleuchtet und mit Präsentationstechnik ausgestattet sind. Bereits seit März dieses Jahres ist die flächendeckende WLAN-Ausleuchtung aller Schulen erledigt. Dazu wurden insgesamt etwa 2.800 Accesspoints verbaut. Damit war der Kreis Offenbach einer der ersten Schulträger in Hessen, der dieses Etappenziel erreicht hatte. Bei der Umsetzung des zweiten Schrittes musste der Kreis Offenbach – wie viele andere hessische Schulträger – zunächst den Abschluss des Vergabeverfahrens durch den kommunalen IT-Dienstleister ekom21 abwarten. Aufgrund des Einspruchs eines unterlegenen Bieters verzögerte sich zunächst die Freigabe des Warenkorbs. Nachdem die Freigabe erfolgt war, konnte der Kreis Offenbach endlich mit der Umsetzung beginnen.

Als erste Schule im Kreisgebiet wurde die Carl-Orff-Schule in Rodgau-Jügesheim in den Herbstferien mit 14 interaktiven Displays ausgestattet. Landrat Oliver Quilling informierte sich am Dienstagvormittag an der Grundschule über die praktische Arbeit im Unterricht mit der neuen Ausstattung. „Bis zum Jahr 2024 soll es in knapp 2.900 Klassen- und Fachräumen Standard sein“, wirft Landrat Oliver Quilling einen Blick in die Zukunft, „dass die Lehrkraft mit ihrem mobilen Endgerät in den Klassenraum kommt und ihre vorbereiteten Unterrichtsinhalte drahtlos an die Präsentationstechnik überträgt.“

Finanziert wird der Digitalpakt aus dem Programm „Digitale Schule Hessen“. Der Kreis Offenbach erhält rund 22,6 Millionen Euro Fördermittel. Darüber hinaus investiert der Kreis 2,8 Millionen Euro in die digitale Ausstattung der Schulen. In zwei weiteren Förderprogrammen wurden insgesamt fast 5.250 Laptops für Schülerinnen und Schüler, denen kein anderes Endgerät zur Verfügung steht, sowie knapp 3.700 Geräte für Lehrkräfte angeschafft.

Die bestehenden Lücken bei der Breitbandversorgung, die sogenannten „weißen Flecken“, werden durch das Bundesförderprogramm „Förderung zur Unterstützung des Breitbandausbaus in der Bundesrepublik Deutschland“ unter Ko-Förderung des Landes Hessen „Förderung der Breitbandversorgung im Land Hessen“ geschlossen. Die Arbeiten beginnen noch in diesem Monat in Rödermark. Rund 14 Millionen Euro sind für diesen Breitbandausbau veranschlagt. Etwa sieben Millionen Euro fließen aus dem Bundesförderprogramm „Förderung zur Unterstützung des Breitbandausbaus in der Bundesrepublik Deutschland“, rund 5,6 Millionen Euro werden vom Land Hessen aus dem Programm „Förderung der Breitbandversorgung im Land Hessen“ kofinanziert. Der Kreis Offenbach übernimmt einen Eigenanteil in Höhe von zehn Prozent, etwa 1,4 Millionen Euro.