Sprungziele
Seiteninhalt
02.05.2000

Der Countdown läuft

Landrat Peter Walter unterzeichnet Mietvertrag für neues Kreishaus

Der Umzug der Kreisverwaltung Offenbach nach Dietzenbach steht fest. Mit Unterzeichnung des Mietvertrages am vergangenen Freitag beginnt der Countdown für den Standortwechsel im Frühjahr 2002. Gut zwei Jahre soll es noch dauern bis das neue Haus bezugsfertig ist. Für die Planungsphase, zu der auch Genehmigungsverfahren und Ausschreibung gehören, werden acht Monate kalkuliert, für die Bauausführung 17 Monate.

"Zu der Entscheidung für das neue Haus," erläutert Landrat Peter Walter, "haben uns Überlegungen bewogen, die in fünf Schlagworten zu fassen sind: Wirtschaftlichkeit, Funktionalität, Bürgerorientierung, Mitarbeiterfreundlichkeit und Qualitätsoptimierung. Sie bilden die notwendigen Voraussetzungen, um die Verwaltung von morgen in die Realität umzusetzen."

Wirtschaftlichkeit hat bei den Überlegungen ganz oben gestanden. "Nachdem das Hochbauamt ermittelt hat, dass wir für unser Haus an der Berliner Straße," so der Landrat, "einen Investitionsbedarf von 33,4 Mio. haben, rückten Umzugsüberlegungen vor 1 œ Jahren immer mehr in den Mittelpunkt. Die vorgelegten Angebote haben ergeben, dass der in Gutachten ermittelte Grenzmietpreis von 21,85 Mark spürbar unterschritten werden kann. Auf Beschluss des Kreistages sind die Mietverhandlungen mit der Bavaria Berlin jetzt erfolgreich abgeschlossen worden."

In Dietzenbach wird auf einem Grundstück, das die Stadt der Bavaria im Rahmen eines Erbbaurechtsvertrages zur Verfügung stellt, ein fünfgeschossiges Gebäude mit 21.000 qm Mietfläche und 80.000 cbm umbauten Raum entstehen, das für 730 Beschäftigte Arbeitsplätze bietet.

Die Funktionalität wird am besten auf den Plänen deutlich. "Wir haben uns zum Bau von Standardbüros entschieden, die auf etwa 20 qm Platz für jeweils zwei Personen bieten. Umbauarbeiten bei späteren Veränderungen werden so weitgehend vermieden. Die Büroausstattung wird einheitlich sein," so der Landrat weiter, "um bei internen Umzügen auf Möbelrücken verzichten zu können. Große Fensterflächen garantieren ausreichend natürliche Beleuchtung und Belüftung, so dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gute Arbeitsbedingungen vorfinden werden. Alle Normen des Arbeitsschutzes und der Ergonomie werden selbstverständlich eingehalten oder übertroffen. Darüber hinaus ist eine öffentliche Cafeteria geplant und der begrünte Innenhof bietet die Möglichkeit sich draußen zu entspannen. Einkaufsmöglichkeiten in der unmittelbaren Umgebung sind vorhanden und die S-Bahn-Station in unmittelbarer Nähe garantiert eine gute Erreichbarkeit mit dem ÖPNV. Selbstverständlich werden wir bereits jetzt mit unserer Kreis-Verkehrs-Gesellschaft darüber nachdenken, die Buslinien auf das Kreishaus zu zentrieren und einen akzeptablen Zeittakt zu finden."

Die gute Erreichbarkeit ist sicherlich auch ein wichtiger Punkt wenn es um Kundenorientierung geht. "Um Schnelligkeit zu gewährleisten," führt der Landrat weiter aus, "haben wir unmittelbar im Eingangsbereich den Bürgerservice vorgesehen. Hier können die Bürgerinnen und Bürger nicht nur alle Informationen und Formulare unseres Hauses erhalten, an dieser Stelle sollen auch kleinere Verwaltungsvorgänge (wie beispielsweise Fischereischeingenehmigungen) abgewickelt werden. Der Besuch beim Sachbearbeiter wird künftig aber nach Terminabsprache erfolgen, damit Wartezeiten grundsätzlich vermieden werden."

"Zur Bürgerfreundlichkeit gehört auch ein offenes Haus," teilt Peter Walter mit, "im Innenhof bietet der großzügige Sitzungssaalbereich Räumlichkeiten, in denen der Kreis oder Externe Veranstaltungen abhalten können. Ausstellungen und andere "Events" im Foyer sollen Bürger und Kreisverwaltung einander näher bringen. Die besonders publikumsintensiven Bereiche wie beispielsweise die Ausländerstelle, die Straßenverkehrsabteilung sowie das Gesundheitsamt sind im Erdgeschoss untergebracht und können jeweils über einen eigenen Eingang erreicht werden."

Interne Abläufe und Servicequalität werden optimiert. "Da wir im neuen Haus alle Bereiche mit Ausnahme des Katastrophenschutzes und des Bauhofes unter einem Dach haben werden, kann die Zusammenarbeit in Zukunft besser und erheblich schneller erfolgen. Lange Wege der Postzustellung entfallen und projektorientierte Teamarbeit kann insoweit leichter praktiziert werden," führt der Landrat weiter aus, "damit wird deutlich, dass das Kreishaus jenseits der wirtschaftlichen auch in vielen anderen Bereichen erhebliche Vorteile bringt."

Der Mietvertrag wurde über eine Festlaufzeit von 25 Jahren (mit zwei Optionen für jeweils weitere fünf Jahre) abgeschlossen. Die Mietzahlungen beginnen mit dem Bezug des neuen Kreishauses. Über Baufortschritte werden wir in regelmäßigen Abständen berichten.

     Mit dem Bezug will der Kreis bereits in den ersten 15 Mietjahren rund 40 Mio. Mark weniger ausgeben, als der Verbleib im jetzigen Kreishaus gekostet hätte.

     Das Risiko von Kostensteigerungen habe der Kreis dadurch vermieden, dass die Miete indexiert und Nebenkosten begrenzt wurden. Versüßt wird die Aktion noch durch den Verkaufserlös für das alte Kreishaus. "Damit ist diese Maßnahme ein ganz wesentlicher Beitrag zur Konsolidierung der Kreisfinanzen, der eine überschaubare und solide Finanzplanung zulässt und vor allem stabile Ausgaben sicherstellt," so Landrat Peter Walter abschließend.