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06.10.2017

Die Regionalpark-Wanderbienen beenden Saison am Hofgut Patershausen

Zweite Saison des Regionalpark Kunstprojekts erfolgreich abgeschlossen

Am Freitagvormittag besuchte die Aufsichtsratsvorsitzende der Regionalpark Dachgesellschaft, Erste Kreisbeigeordnete Claudia Jäger zusammen mit Geschäftsführer Kjell Schmidt die Wanderbienen, die Anfang September ihren Standort am Hofgut Patershausen bei Heusenstamm bezogen haben. Rund 120.000 Bienen schwärmen hier täglich aus und sammeln bis weit in den Herbst hinein fleißig Nektar und Pollen. Der Bienenwagen mit den drei Bienenvölkern ist Teil eines Projekts des Regionalparks RheinMain mit der Frankfurter Künstlergruppe finger (Florian Haas und Andreas Wolf). Unter dem Titel „Wanderbienen“ will das Projekt über die Bienen und die Vielfalt der Landschaften der Rhein-Main-Region informieren und sich mit dem Verhältnis von Bienen und Menschen auseinandersetzen. Drei Bienenwagen mit insgesamt neun Bienenvölkern der Frankfurter Künstlergruppe sind dafür künstlerisch inszeniert worden. Auf ihrer Wanderschaft waren die Bienen im Laufe des Sommers an insgesamt zwölf verschiedenen Standorten entlang der Regionalpark Rundroute anzutreffen.

„Die Wanderbienen beenden bereits die zweite Saison“, berichtet die Aufsichtsratsvorsitzende. „Der Regionalpark RheinMain will mit seinen Projekten die Landschaft in der Region schützen, entwickeln und erlebbar machen. Auch mir ist dies ein persönliches Anliegen! Das Projekt der Regionalpark Wanderbienen hat viel dazu beigetragen. Bienen haben es immer schwieriger im Ballungsraum Nahrung zu finden, und durch dieses Projekt haben die fleißigen Sammler nicht nur verschiedene Stellen, sondern die Menschen werden für die Nöte der Tiere sensibilisiert.“

Jäger dankte insbesondere auch der Fraport AG und dem Land Hessen für die finanzielle Unterstützung des Projekts. Dieses sei nun zunächst einmal abgeschlossen, soll aber in den nächsten Jahren in veränderter Form weiter fortgeführt werden. Die Aufsichtsratsvorsitzende unterstrich das Anliegen des Regionalparks, die wichtigen kleinen Helfer in der Region bekannter zu machen. Interessierte Kooperationspartner können sich gerne melden.

Auch die Künstler und Imker waren vor Ort und so gab es viel Wissenswertes rund um die Themen Bienen und Imkerei sowie über das Zusammenleben von Bienen und Menschen zu erfahren. Dass ein Wanderbienenumzug nachts oder sehr früh am Morgen über die Bühne gehen sollte oder dass die saisonalen Nektar- und Pollenquellen der Landschaften im Regionalpark den Verlauf der Wanderschaft der Bienen beeinflusst haben.

„Die Regionalpark Bienen leisten einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz und zum Erhalt der Biodiversität in der Region“, sagte Regionalpark-Geschäftsführer Kjell Schmidt. „Ein Großteil unserer heimischen Nutz- und Wildpflanzen sind auf die Bestäubung durch Bienen angewiesen. Dass so nebenbei ein guter Honig entsteht, welcher die Vielfalt der regionalen Landschaft abbildet, ist ein toller Nebeneffekt“, so Schmidt. Jetzt im Oktober neigt sich die Bienen-Saison im Regionalpark ihrem Ende entgegen. Die Felder sind abgeerntet, die Früchte der Bäume reif zum Pflücken. Die Bienen finden nun nicht mehr ausreichend Nektar. Zeit für das Winterquartier.

Das „Regionalpark Infomobil“ war ebenfalls vor Ort und hielt allerlei Interessantes rund um das Thema Bienen und Honig bereit. Auf besonders großes Interesse aber stieß der bereits gewonnene Regionalpark Honig 2017, der verkostet und auch käuflich erworben werden konnte.

In den letzten beiden Jahren haben die beiden Künstler und Imker Andreas Wolf und Florian Haas mit ihren drei Bienenwagen insgesamt 21 Stationen entlang der Regionalpark Rundroute bereist und dabei knapp 320 Kilometer zurückgelegt. Die Bienenwagen wurden künstlerisch inszeniert und veränderten sich gestalterisch auf ihrer Wanderschaft von Standort zu Standort, von Landschaft zu Landschaft. Über so genannten Graphic Novels setzten sich die Künstler mit Themen zum Bienenleben und -sterben, zu Nektar, Pollen und der Landschaft auseinander.

Das Kunstprojekt erzeugte im Laufe der letzten beiden Sommer viel Aufmerksamkeit und bot so auch neue Erfahrungen der Landschaftswahrnehmung. Die Bienenwanderschaft erfolgt per Fahrrad, ganz im Sinne des Regionalparks und der Nutzung der Regionalparkrouten. Einige Bienenumzüge wurden von den Künstlern als gemeinsame Fahrradtouren organisiert.