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18.12.2008

Erste kreidefreie Schule Deutschlands

Beim Haus des Lebenslangen Lernens in Dreieich – Sprendlingen ist vieles anders als an herkömmlichen Schulen. So fehlen in den Klassen auch die klassischen grünen Schultafeln. Stattdessen finden sich so genannte Activboards an den Wänden, die ein völlig anderes Lernen ermöglichen. „Etwa 130 Activboards“, erklärt Landrat Peter Walter, „werden hier vor Ort zum Einsatz kommen, damit ist das HLL die erste kreidefreie Schule Deutschlands.“

Das System ist in Großbritannien bereits in 70 Prozent der Klassenräume im Einsatz. Alles was auf einem PC an Programmen oder Internetverknüpfungen möglich ist, kann auf die digitale Tafel übertragen werden, so dass Recherchen ab sofort für alle sichtbar im Klassenzimmer stattfinden. Damit eröffnen sich völlig neue Möglichkeiten der Unterrichtsgestaltung. „Möchte man nach klassischem Muster etwas wegwischen“, erläutert der Marketingleiter Christian Tempelmann von der Firma Promethean, „schiebt man es mit einem Markierungsklick in den vom PC bekannten Papierkorb. Wer noch an dem Radiergummi hängt, kann dies auch mit wischenden Bewegungen erledigen. Dabei verschwindet das Ausradierte nicht wirklich, sondern es ist immer wieder abrufbar.“

Abgesehen von Farbvarianten im Hintergrund – das altbekannte Dunkelgrün ist auch im Repertoire – kann man zwischen Zeilen oder Kästchenvarianten wählen. Alles, auch Parabeln, Figuren oder Koordinatenkreuze lassen sich exakt und sauber darstellen. Linien gelingen ohne Lineal. Mit wenigen Klicks lässt sich das Geschriebene speichern und damit jederzeit wiedergabefähig machen. So können Tafelbilder immer wieder neu verwendet, verbessert oder ergänzt werden. Schülerinnen und Schüler haben damit eine „Erinnerungshilfe“, die sicherlich von unschätzbarem Wert ist.“

„Die multimediale Funktionsfähigkeit des Activboards eröffnet völlig neue Möglichkeiten der Unterrichtsgestaltung“, erklären Dr. Axel Haberer von VS-Möbel und die Vertretung der Schulleitung, „denn damit kann das Miteinander von Lehrerinnen und Lehrern sowie die erforderlichen Abstimmungsverfahren optimiert werden.“ Entwickelt wurden sie von Pädagogen und bieten damit auch die Möglichkeit, sich auf den digitalen Unterricht schnell und mit der nötigen Ruhe vorzubereiten. Besonders Video- und Audioinhalte sind dazu geeignet, in den Unterricht integriert zu werden, um bestimmte Lerninhalte besser zu veranschaulichen und damit die Aufmerksamkeit der Schülerinnen und Schüler besser zu gewinnen.

„Natürlich kann das Activboard den Lehrer und das soziale Miteinander im Klassenraum nicht ersetzen“, so Landrat Peter Walter. „Mit der optimalen Verfügbarkeit von Unterrichtsinhalten wird es aber beispielgebend auch für andere Schulen in der Bundesrepublik Deutschland sein. Damit setzt der Kreis Offenbach einmal mehr ein Zeichen für zukunftsorientierte Bildung!“ Für die Activboards wurden insgesamt etwa 250.000 Euro aufgewendet.