Der Planungsentwurf für die Erweiterung der Ernst-Reuter-Schule in Dietzenbach liegt vor. Diesen hat der Kreisausschuss in seiner heutigen Sitzung gegenüber dem Kreistag zur Beschlussfassung empfohlen. Seit der Umwandlung der Haupt- und Realschule in eine additive Gesamtschule sind die Schülerzahlen stetig angestiegen. Mit über 1.000 Schülerinnen und Schülern zählt die Ernst-Reuter-Schule zu den größten Mittelstufenschulen im Kreis.

"Diese notwendige Erweiterung fiel dem jahrelangen Rückstau", begründet die Kreisbeigeordnete Claudia Jäger, "aufgrund der knappen Finanzmittel zum Opfer. Inzwischen sind auch die Pavillons mit acht Klassenräumen aus dem Jahr 1972 restlos verbraucht, so dass umgehend Ersatz und Erweiterungsmaßnahme in einem Zug zu schaffen sind."

"Im Rahmen der Erweiterung", erläutert die Baudezernentin die Maßnahme, "werden die Raumdefizite im naturwissenschaftlichen Bereich, im musisch-künstlerischen Bereich und polytechnischen Bereich beseitigt. Hierfür werden dreizehn neue Räume geschaffen. Kleinere Ausbauten im Informations- und Verwaltungsbereich sowie die Schaffung von Möglichkeiten für eine Ganztagsbetreuung runden die Erweiterung ab."

Aufgrund des hohen Sanierungsbedarfes - insbesondere wegen des Brandschutzes – wurden für die Erweiterung zwei Varianten geprüft. Ein größerer Neubau bei Teilabriss des bestehenden Verwaltungstraktes wurde einer kleineren Erweiterung plus Sanierung des Verwaltungstraktes gegenübergestellt. "Wir haben uns", so Claudia Jäger weiter, "für die erste Variante entschieden. Dabei gaben nicht nur die geringeren Kosten einen Ausschlag, sondern auch die städtebauliche Situation und die Aufwertung der Ernst-Reuter-Schule als öffentliche Einrichtung."

Die Planungen sehen demnach den kompletten Abriss des derzeitigen Verwaltungstraktes vor. Darin befinden sich auch Werkräume, die den heutigen Sicherheitsanforderungen nicht mehr entsprechen, und ein Mehrzweckraum. Dieser Bereich soll an anderer Stelle neu errichtet werden. Dadurch kann dieser circa 4.400 Quadratmeter große Teil des Schulgeländes, der an die Stadtmitte angrenzt, abgetrennt und veräußert werden. Da die Grundstücksfläche der Ernst-Reuter-Schule etwa 33.000 Quadratmeter beträgt, besteht auch weiterhin die Möglichkeit für Erweiterungen.

Bereits zu Beginn der Planung wurde die Stadt Dietzenbach informiert. Diese hatten keine Einwände gegen das Vorhaben. Die zur Zeit einseitige Wohnbebauung des Dr. Heumann-Weges könnte dadurch auf der gegenüberliegenden Straßenseite ergänzt und damit innenstadtnaher Wohnraum geschaffen werden. Verbunden damit wäre eine Verlagerung des Schulparkplatzes an die Offenbacher Straße. Dort wäre auch der neue Hauptzugang zur Schule anzulegen. Ein neuer Parkplatz könnte außerhalb der Schulzeit von Besuchern der Philipp-Fenn-Halle genutzt, die Baulücke entlang der Offenbacher-Straße zwischen Philipp-Fenn-Halle und Kirche geschlossen und durch ein erkennbar weiteres öffentliches Gebäude abgerundet werden. Die Kosten für diese umfangreiche Maßnahme werden sich auf knapp 16 Millionen Mark belaufen.