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19.02.2013

Grünes Licht für Ganztagsbetreuung an der Dietrich-Bonhoeffer-Schule

Der Kreis Offenbach und die Kreisstadt Dietzenbach haben heute einen Vertrag über die Errichtung und den Betrieb einer Ganztagsbetreuung an der Dietrich-Bonhoeffer-Schule in Dietzenbach unterzeichnet. „Wir sind froh, dass wir eine einvernehmliche Lösung gefunden haben“, betonte Landrat Oliver Quilling anlässlich der Vertragsunterzeichnung im Kreishaus.

Die Kreisstadt Dietzenbach investiert in einen Neubau für die Ganztagsbetreuung an der Dietrich-Bonhoeffer-Schule. Der Kreis zahlt eine monatliche Aufwendungspauschale von rund 1.500 Euro. Das entspricht in etwa den bisher vom Kreis getragenen Kosten für den alten Pavillon, der aktuell als Betreuungsraum dient und der nun durch einen Neubau ersetzt wird. Darauf haben sich die Stadt Dietzenbach und der Kreis Offenbach verständigt, nachdem die Konjunkturprogramme von Bund und Land ausgelaufen sind und der Kreis sich aus der Finanzierung zurückziehen musste.

Der Abriss des alten Pavillons und der Neubau werden die Kreisstadt Dietzenbach laut Kostenschätzung des beauftragten Architekturbüros rund 1,3 Millionen Euro kosten.

Sozialdezernent Erster Stadtrat Dietmar Kolmer bezeichnete die Zusammenarbeit zwischen Kreisverwaltung, Architekturbüro und der Kreisstadt Dietzenbach als sehr gut: „In vielen Gesprächen war auch die Schulleitung mit eingebunden, deren Ideen und Hinweise mit aufgenommen und umgesetzt worden sind.“

Das neue Gebäude besteht aus zwei 50 Quadratmeter großen Spielzimmern, einem 110 Quadratmeter großen Speisesaal, einer neuen Küche, einem Raum für Schulsozialarbeit sowie einem Büroraum.

Abgesehen von der Dietrich-Bonhoeffer-Schule verfügen alle Grundschulen in Dietzenbach über neue und moderne Betreuungseinrichtungen. An der Astrid-Lindgren-Schule und der Aueschule sind im Rahmen des Investitionsprogramms des Landes Betreuungsgebäude entstanden. An der Regenbogenschule und der Sterntalerschule wurden im Rahmen des Bundes-Programmes IZBB zeitgemäße Betreuungseinrichtungen geschaffen, die jeweiligen Restsummen der beiden Maßnahmen teilten sich der Kreis Offenbach und die Kreisstadt Dietzenbach gemäß dem Kreistagsbeschluss vom Dezember 2001 zwei Drittel Stadt und ein Drittel Kreis. Dieser Beschluss musste jedoch Ende 2011 vom Kreistag aufgehoben werden, weil die Auflagen des Regierungspräsidiums keine Investitionstätigkeit mehr erlauben.

Da die Kreisstadt Dietzenbach mit ihrem Wunsch für den Ausbau der Betreuungseinrichtung an der Dietrich-Bonhoeffer-Schule erst später kam, müssen die Investitions- und Betriebskosten jetzt allerdings vollständig von der Kreisstadt Dietzenbach getragen werden. „Allerdings hat sich der Kreis dazu bereit erklärt“, ergänzt Oliver Quilling, „die Betriebskosten, die wir bisher für den Pavillon getragen haben, in gleicher Höhe auch für den Neubau zu übernehmen! Zudem werden wir der Kreisstadt Dietzenbach mit unserem Know-how helfen, das wir uns bei der Umsetzung der Konjunkturpakete aneignen konnten.“

Erster Stadtrat Dietmar Kolmer begrüßt diese Unterstützung, „da es unseren Fachbereich Stadtplanung und Bauen sehr entlastet und die Kenntnisse, die der Schulträger durch seine vielen Baumaßnahmen im Kreis Offenbach während der letzten Jahren gewonnen hat, für uns zum Vorteil eingebracht werden können.“

Die Baumaßnahme soll in den Osterferien 2013 mit dem Abbruch der vorhandenen Pavillonbauten beginnen. Die Betreuung wird während der Bauphase in der benachbarten städtischen Seniorenwohnanlage „Wolfgang-Thüring-Haus“ untergebracht.

„Da uns die finanzielle Situation des Kreises einfach keinen anderen Spielraum lässt, bin ich froh, dass es diese Lösung gibt, auch wenn ich mir etwas anderes wünschen würde“, machte Landrat Oliver Quilling deutlich. „Vor dem Hintergrund immenser Investitionen in die Schulen und in die Ganztagsbetreuung im Kreis, die wir in den vergangenen Jahren gestemmt haben, sind weitere Ausgaben derzeit einfach nicht darstellbar.“

Die Erste Kreisbeigeordnete Claudia Jäger betonte, dass der Kreis durch die Investitionen der vergangenen Jahre in Sachen Schule und vor allem bei der Ganztagsbetreuung „sehr viel erreicht hat“. Dank der zusammen 54,1 Millionen Euro an Fördermitteln von Bund und Land habe der Kreis Offenbach bei den Ganztagsangeboten auch im landesweiten Wettbewerb die Nase vorn, erklärte Jäger. Weil die knapp 90 Schulen bereits über das PPP-Projekt saniert wurden, konnte der Kreis das Geld in Räume für die Betreuung, in Mensas und Turnhallen stecken. „Weiteres Geld floss in die Ausstattung von Fachräumen und in die IT-Ausstattung. Kreisweit können wir daher bereits heute eine hervorragende Ganztagsinfrastruktur anbieten“, so Jäger abschließend.