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08.03.2016

Hilfe aus einer Hand

Seit rund zehn Jahren beraten hochqualifizierte Fachkräfte der Beratungszentren jährlich Menschen bei Fragen und Problemen mit Erziehung, Schulden oder Sucht. Rund 25.000 Erstberatungsgespräche konnten seit dem Jahr 2006 in den drei Beratungszentren Ost, Mitte, West geführt werden.

„Zurückblickend lässt sich sagen, der Entschluss, auf drei zentrale Beratungsstellen im Kreis zu setzen und die Hilfsangebote für die Menschen zu bündeln, war goldrichtig. Die Idee der Hilfe aus einer Hand hat sich bewährt und wird von den Bürgerinnen und Bürgern angenommen“, zog der Sozialdezernent des Kreises Offenbach, Carsten Müller, heute auf einer Pressekonferenz im Beratungszentrum West in Dreieich Bilanz.

Allein im vergangenen Jahr haben 2.305 Ratsuchende die Beratungsstellen mit ihren insgesamt mehr als 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erstmalig aufgesucht. „Davon entfielen auf die Schuldner- und Insolvenzberatung 1.134 Fälle. 1.033 Familien haben erstmals eine Beratung für Eltern, Kinder und Jugendliche, eine Erziehungsberatung oder eine präventive Paarberatung in Anspruch genommen. In der Suchtberatung gab es insgesamt 138 neue Beratungsfälle“, betonte Carsten Müller. Hinzu kommen spezielle Beratungsangebote in den einzelnen Zentren wie etwa die Täterberatung bei Gewalt in der Familie oder Fragen des „Begleiteten Umgangs“.

Zuletzt war die Zahl der Beratungen etwas zurückgegangen. Müller: „Der Beratungsbedarf wächst, je schwieriger die wirtschaftliche Lage wird. Denn bei finanziellen Schwierigkeiten oder Arbeitslosigkeit verstärken sich leider auch die Probleme innerhalb der Familien.“ Mit der Wirtschaft im Kreis geht es derzeit allerdings kontinuierlich aufwärts. Folgerichtig verzeichne man gegenwärtig auch einen leichten Rückgang bei den Erstberatungen, so Müller. „2014 waren es noch 2.417, im Jahr 2011 sogar 2.639 Menschen, die erstmals in die drei Beratungszentren des Kreises Offenbach kamen, um deren Angebote wahrzunehmen.“

Hauptaufgabe der Beratungszentren ist es, Menschen dabei zu unterstützen, mit extrem schwierigen und belastenden Situationen klarzukommen. Unsere vor zehn Jahren neu geschaffene Struktur mit drei zentralen Beratungsstellen im Kreis gewährleiste dabei eine effektive und vor allem zielgerichtete Hilfe für Menschen in einer emotionalen Notlage, machte Müller deutlich. Mit seinem Prinzip der gebündelten Unterstützung an einem Ort nehme der Kreis Offenbach zudem eine Vorreiterrolle ein. Denn oft seien unterschiedlichste Probleme miteinander verknüpft. Wer etwa Suchtprobleme habe, gerate eben auch ganz leicht in eine Schuldenfalle.

In den Beratungszentren des Kreises erhalten die Menschen in solch einer Notsituation schnell und unbürokratisch Hilfe aus einer Hand. Müller: „Erstes Ziel ist es, dass der Betroffene wieder Boden unter den Füßen bekommt. Die Beraterinnen und Berater hören also erst einmal zu, analysieren die jeweilige Problemlage und versuchen Auswege aus der Krise zu erarbeiten. Dabei tauschen sich die jeweiligen Experten bei komplexeren Problematiken auch über einen konkreten Fall aus und diskutieren verschiedene Lösungsansätze.“

Das Beratungszentrum Ost befindet sich in Trägerschaft der Caritas. Träger des Beratungszentrums Mitte ist das Diakonisches Werk Offenbach-Dreieich-Rodgau. Im Beratungszentrum West liegt die Trägerschaft bei der Paritätischen Projekte gGmbH. Die jährlichen Kosten der drei Beratungszentren trägt mit rund 1,6 Millionen Euro der Kreis Offenbach. Für Müller „gut angelegtes Geld, weil wir damit punktgenau in Familien und ganz besonders in die Kinder und somit in die Zukunft des Kreises investieren“.