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29.06.2005

Integriertes Beratungszentrum für die Region Mitte nimmt Betrieb auf

Ab 1. Juli 2005 nimmt das integrierte Beratungszentrum für die Region Mitte im Kreis Offenbach den Betrieb auf. Es ist in der Messenhäuser Straße 2 in Dietzenbach angesiedelt und bietet Rat und Hilfe für die Bürgerinnen und Bürger aus Mühlheim, Obertshausen, Heusenstamm und Dietzenbach. „Das erste halbe Jahr“, erklärt Sozialdezernent Carsten Müller, „wird von uns als Aufbauphase angesehen. Bis zum Jahresende sollen bestehende Gestaltungsspielräume genutzt werden, um das Angebot schrittweise zu optimieren und an den tatsächlichen Bedarf anzupassen. Ab 1. Januar 2006 wird die jetzt geschlossene Vorvereinbarung mit eventuell notwendigen bedarfsorientierten Veränderungen fortgeschrieben.“

Partner und Träger der neuen Einrichtung ist das Diakonische Werk, das auch schon im Vorfeld in diesem Bereich aktiv war. „Wir bieten schon seit Jahren eine umfangreiche Palette von Beratungsleistungen an“, erklärt Martin Glaub, Geschäftsführer des Diakonischen Werkes im Kreis Offenbach, „und sind überzeugt, dass das neue Konzept, die Leistungen unter einem Dach zu vereinen, erhebliche Verbesserungen bringt.“

Kernfelder der Einrichtung sind die Beratung von Familien bei Erziehungsproblemen, die Beratung bei Schuldenproblemen sowie die Beratung bei Sucht- und Drogenproblemen. Dafür ist das Suchthilfezentrum Wildhof weiterer Partner im Boot. Um die umfassende Leistungspalette zu gewährleisten, bündelt der Kreis die von ihm bereits bisher geförderten Personalstellen aus den unterschiedlichen Bereichen in dem Zentrum, so dass keine Mehrkosten entstehen. Darüber hinaus stellt er die Räumlichkeiten in Dietzenbach zur Nutzung als Beratungszentrum zur Verfügung. „Die Beratungsstelle der Stadt Dietzenbach soll“, wie der Erste Stadtrat Werner Hoch ausführt, „auch weiterhin im Erdgeschoss in der Messenhäuser Straße ihre Beratung für Dietzenbacher Ratsuchende mit Schulden- und anderen Problemen anbieten.“

In der Vereinbarung festgeschrieben sind außerdem die Dienstleistungsstandards. So soll das Zentrum täglich von 8:30 bis 13:00 Uhr und von 13:30 bis 17:00 Uhr erreichbar sein. Krisenkunden und institutionelle Kunden, wie beispielsweise Kindergärten, erhalten am gleichen Tag einen Beraterrückruf, wenn sie sich vormittags gemeldet haben. Kunden, die eine Erstterminvereinbarung über die Fallmanager der KoDA's haben, erhalten innerhalb von fünf Tagen eine Erstberatung. Kunden, die aus eigener Initiative heraus den Kontakt mit dem Beratungszentrum suchen, erhalten schnellstmöglich einen Termin. Familien mit minderjährigen Kindern werden dabei bevorzugt.

Insgesamt wird davon ausgegangen, dass etwa 900 persönliche Beratungskontakte je Vollzeitstelle vereinbart und nachgewiesen werden. Ein multidisziplinäres Team wird die Qualitätssicherung der Zusammenarbeit im Blick behalten, eine kreisweite Fachkoordination zur Qualitätssicherung der spezialisierten Beratungsfelder sowie für Controlling und eine Evaluation wird eingerichtet. Das neue Beratungszentrum übernimmt die Pilotfunktion für zwei weitere Einrichtungen, die im Ost- und im Westkreis installiert werden sollen.

„Mit dieser Vereinbarung haben wir“, führt Carsten Müller aus, „die Basis dafür geschaffen, Beratungsleistungen bedarfsorientiert und optimiert zu strukturieren. Gleichzeitig setzen wir damit das Ergebnis der Trägerkonferenzen um, die bereits im vergangenen Jahr zu der einvernehmlichen Auffassung gekommen sind, die Beratungslandschaft neu zu ordnen. Im Mittelpunkt der Bemühungen stand dabei immer die Finanzen vom Kreis und freien Trägern so zu konsolidieren, dass die soziale Infrastruktur gesichert wird und belastbare Strukturen in der sozialen Grundversorgung geschaffen werden. Der integrierte Ansatz führt außerdem die erfolgreiche Kooperation zwischen Kreis und freien Trägern fort, und sichert die Wirksamkeit und Nachhaltigkeit von Beratung. Darüber hinaus eröffnet die organisatorische und fachliche Zusammenführung der Angebote in einer Hand, Einsparpotenziale, weil sich institutionelle Strukturkosten reduzieren, Leistungsmengen flexibler gestalten lassen und marktfähige Leistungen refinanzierbar werden. Mit dem Diakonischen Werk haben wir einen kompetenten Partner gefunden, der in der Vergangenheit mehr als einmal seine große Leistungsfähigkeit eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat.“