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25.07.2007

„Investition in Bildung zahlt sich aus“

Schülerinnen und Schüler des Kreises Offenbach überdurchschnittlich erfolgreich - An Grundschulen soll E-Learning Standart werden

„Die Politik der letzten Jahre beginnt zu greifen, beim Thema Bildung liegt der Kreis Offenbach weit vorn“, betont Landrat Peter Walter und führt das überdurchschnittliche Abschneiden von Schülerinnen und Schülern aus dem Kreis bei diversen Schulwettbewerben ins Feld. So gewann der Goetheschüler Milan Gerovac gemeinsam mit seiner Schwester Dragana dieses Jahr bei „Jugend forscht“ den Sonderpreis der Bundesbildungsministerin für die beste interdisziplinäre Arbeit. Sie schlugen zwei Fliegen mit einer Klappe, indem sie aus Gülle Dünger herstellten, der weder stinkt noch der Umwelt schadet. Bereits im Jahr zuvor hatte Gerovac einen Stoff untersucht, der sich ins Erbgut von Krankheitserregern einbaut und dafür sorgt, dass nur noch nicht überlebensfähige Viren entstehen und damit den Sonderpreis Biologie bei „Jugend forscht“ gewonnnen. Vor kurzem wurden Nell-Breuning-Schüler beim Schulwettbewerb der Europa-Union Deutschland ausgezeichnet.

Walter: „Goetheschule und Dreieichschule liegen zudem jedes Jahr beim Landeswettbewerb „Jugend forscht“ vorn, so dass sie fast immer den Bundeswettbewerb erreichen und oftmals Platzierungen oder Sonderpreise erhalten. Ein Zeichen für die hervorragende naturwissenschaftliche Förderung an unseren Schulen.“

Auch auf anderen Bereichen seien Schülerinnen und Schüler aus dem Kreis in den vergangenen Jahren immer wieder erfolgreich gewesen, erklärt Walter. „Ich bin der festen Überzeugung, das dies kein Zufall ist, sondern dass Faktoren - wie unsere modernen Schulen mit umfangreichen Labortrakten oder unsere Kompetenzzentren für Mathematik, Informatik, Neue Sprachen und Naturwissenschaften - hier eine entscheidende Rolle spielen“, so der CDU-Politiker. Walter: „Wir haben in Bildung investiert, das zahlt sich jetzt aus.“

Bis 2010 wird der Kreis Offenbach zudem alle Grundschulen mit einheitlicher IT und Lernsoftware ausstatten und vernetzen.  „Wir wollen so die Medien- und Lernkompetenz steigern“, erklärt Walter. „Die Zeiten, in denen Grundschullehrkräfte Computer für Erst- bis Viertklässler ablehnten, sind vorbei“, betont der Landrat. „Die meisten haben sie als eine Möglichkeit des Lernens erkannt.“

Auch die Befürchtung, dass Lehrer ihren Schülerinnen und Schülern am PC eigentlich nichts mehr vormachen können, hat sich nicht bestätigt, denn die Pädagogen halten sich ran. „Viele Lehrkräfte nehmen an Fortbildungen teil, und die meisten haben selbst einen Computer zu Hause“, weiß Walter zu berichten. „Wir haben uns daher ein ehrgeiziges Ziel gesetzt. Bis 2010 sollen alle unsere 51 Grundschulen mit einer einheitlichen IT-Infrastruktur ausgestattet sein.“

Zunächst wurden sechs Grundschulen - neben der Wilhelm-Busch-Schule in Rodgau sind dies die Aueschule Dietzenbach, die Schillerschule Dreieich, die Wilhelm-Leuschner-Schule Egelsbach, die Ludwig-Erk-Schule Langen und die Walinusschule Seligenstadt - im Rahmen eines Pilotprojektes, für das die Firma Hewlett Packard GmbH als Generalunternehmer ausgewählt wurde, mit neuen Rechnern und Netzwerken sowie der pädagogischen Netzwerk-Managementlösung MTS EDUCATOR ausgestattet. „Dies hat sich bewährt und erleichtert den Lehrkräften erheblich die tägliche Arbeit“, so der Landrat. „Jetzt werden wir Schritt für Schritt die anderen Schulen auf einen vergleichbaren Standard bringen.“

Bereits im Jahr 2002 habe man im „Informations- und Technologieplan für die Schulen des Kreises festgeschrieben, führt der Landrat weiter aus, „dass wir die IT-Ausstattung an unseren Schulen kontinuierlich verbessern werden. Dazu zählen einerseits die bedarfsgerechte Ausstattung von Klassenräumen mit PC-Arbeitsplätzen und andererseits ein regelmäßiger Austausch der Geräte im Vier- bis Fünf-Jahresrhythmus. Nur immer mehr PCs in Klassenräume zu schaffen, ist allerdings nicht genug. Auch die Infrastruktur muss stimmen. Darum bauen wir diese konsequent und systematisch aus, denn funktionierende Netzwerke sind unabdingbar erforderlich, um Qualitätsstandards für alle Schulen zu garantieren. Während die meisten Schulträger sich auf die weiterführenden Schulen konzentrieren, haben wir besonders auch die Grundschulen im Blick.“

Jeder Grundschüler hat künftig eine eigene User-ID und ein Passwort. In verpflichtenden AGs „Der PC als Arbeitsgerät“ lernen die Viertklässler beispielsweise, wie man Word benutzt, mit Grafikprogrammen umgeht oder im Internet recherchiert. Walter: „Der PC gehört heute zur Arbeits- und Lernwelt, fast überall und in jedem Bereich. Wir wollen unsere Schüler daher optimal auf kommende Anforderungen vorbereiten und natürliche intelligente Lernsoftware nutzen.“ 

Etwa 42.000 Schülerinnen und Schüler können das Internet heute so selbstverständlich nutzen wie die Schulbücherei. In den 90 Schulen des Kreises Offenbach stehen derzeit insgesamt rund 4.500 Computer. Die europäische Kommission strebt im Rahmen des Aktionsplans „E-Learning“ ein Ziel von 15 Schülerinnen und Schülern pro Computer an. Derzeit liegt die Quote im Kreis Offenbach noch bei neun Schülerinnen und Schülern pro PC und damit bereits erheblich über der europäischen Richtlinie. „In Zukunft - 2010 wenn unser Informations- und Technologieplan umgesetzt ist - werden wir bei fünf Schülerinnen und Schülern je PC liegen“, erklärt der Landrat. „Insgesamt rund zehn Millionen Euro hat der Kreis Offenbach seit 2001 in die IT-Ausstattung der Schulen investiert. Nochmals die gleiche Summe wird in den kommenden drei Jahren gemäß dem Investitionsprogramm folgen.“