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12.10.2002

Kreis Offenbach wird mit rund 600.000 Euro für die BerufsWegeBegleitung belohnt

Der Kreis Offenbach erhält aus dem Bundeshaushalt und aus Mitteln des Europäischen Sozialfond (ESF) rund 600.000 Euro in den kommenden drei Jahren im Rahmen des Förderprogramms „Kompetenzen fördern – Berufliche Qualifikation von Zielgruppen mit besonderem Förderbedarf“. Damit würdigt das Bundesministerium für Bildung und Forschung die BerufsWegeBegleitung. Dieses Projekt sieht vor kreisweit eine integrierte Förder- und Beratungsstruktur für Jugendliche und junge Erwachsene mit besonderen Berufsstart- und Berufsentwicklungsschwierigkeiten aufzubauen.

„Basierend auf dem Konzept der kommunalen Ausbildungsforen und der Betriebspraxis-Plus“, erläutert die Erste Kreisbeigeordnete Eva-Maria Tempelhahn, „schaffen wir ein regionales Beratungs-, Förder- und Betreuungsangebot. Durch die Vernetzung von allen Institutionen der Jugend(berufs)hilfe, beispielsweise Arbeitsämter, Sozial- und Jugendämter, allgemein bildende und Berufschulen, IHK, Kreishandwerkerschaft, DGB, freie Träger der Jugendberufshilfe, kommunale Jugendeinrichtungen, Beratungsstellen, mit den Betrieben des ersten Arbeitsmarktes ermöglichen wir eine individuelle Förderung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Berufsstartschwierigkeiten. Modernes Fallmanagement wird die Beratung aus einer Hand unterstützen.“

„Durch die BerufsWegeBegleitung wollen wir die zeitliche Ausdehnung von Beratung und Begleitung bis zum 27. Lebensjahr sicherstellen“, ergänzt Tempelhahn. „Dahinter steht der Präventionsgedanke, denn mögliche Brüche der Berufsbiografie sollen im Vorfeld bereits aufgefangen werden. Der kreisweite Aufbau der BerufsWegeBegleitung wird durch die Zuwendung des Bundesministeriums massiv unterstützt. Die wissenschaftliche Begleitung erfolgt durch die Sozialforschungsstelle Dortmund und das Institut für Berufspädagogik der Technischen Universität Darmstadt, dazu zählen die Beratung zur Organisationsentwicklung, die Durchführung von empirischen Erhebungen und die Sicherstellung der Evaluation.“

„Ende Mai haben wir den Antrag beim Bundesministerium für Bildung und Forschung gestellt“, führt die Sozialdezernentin aus. „Dieser ist in voller Höhe bewilligt und auf drei Jahre gewährt worden. Die Gelder werden wir zur Finanzierung von bis zu drei Fachstellen im Bereich Arbeit und Berufsausbildung / Jugendberufshilfe und für die wissenschaftliche Begleitung des Projekts einsetzen. Das Bundesministerium betonte, dass unser Antrag gefördert wird, weil er die Kooperation der Kommunen, des Kreises und des Arbeitsamtes erstmalig in den Vordergrund stellt. Dies ist auch eine der Forderungen im Konzept der Hartz-Kommission.“

„Ich bin zuversichtlich“, so Eva-Maria Tempelhahn zum Abschluss, „dass der erste Stützpunkt in Rodgau / Rödermark zu Beginn des nächsten Jahres eröffnet werden kann. Im kommenden Jahr werden wir mit den Städten Seligenstadt, Neu-Isenburg, Langen, Dietzenbach weitere Planungsgespräche führen.“