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17.05.2000

Kreis unterstützt Betreuende Grundschulen über die Landesmittel hinaus

Wir lassen unsere Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern nicht im Regen stehen", erklären Landrat Peter Walter und die Erste Kreisbeigeordnete Eva-Maria Tempelhahn gemeinsam. "Wir gehen nicht den einfachen Weg und verteilen die Finanzmittel alle gleich, sondern werden die Gelder bedarfgerecht einsetzen und ergänzen."

Im Kreis Offenbach gibt es mittlerweile eine Reihe von Erfahrungen mit unterschiedlichen Modellen der Betreuung an Grundschulen. Im Miteinander von Schulträger, Schule, Fördervereinen sowie Städten und Gemeinden funktioniert die Betreuung zur Zufriedenheit aller. Insgesamt wurden 12 Pilotprojekte im Kreis Offenbach eingerichtet, acht in Trägerschaft der Kreisverwaltung, vier in Trägerschaft von Fördervereinen. Der Kreis entschied sich für eine zuverlässige Betreuung von 7:30 Uhr bis 13:30 Uhr. Dafür gab es pro Projekt 30.000 Mark, weitere 30.000 Mark erbrachten je zur Hälfte Kreis und Kommunen, der Beitrag aus der Kreiskasse wurde allerdings über Elternbeiträge weitestgehend refinanziert. Damit sind zuverlässige Betreuungsangebote – das gilt ebenfalls für rund dreißig weitere Maßnahmen, die durch Elterninitiativen ins Leben gerufen wurden – allerdings immer noch eine Frage des Geldes, denn die Eltern müssen in allen Fällen zuzahlen.

Zum Beginn des neuen Schuljahres wird sich das Land an der Finanzierung von Betreuungsangeboten durch einen jährlichen Pauschalbetrag von 10.000 Mark pro Grundschule beteiligen. Die Zuschüsse für bereits bestehende Betreuungsangebote werden innerhalb der nächsten zwei Jahre schrittweise auf den Pauschalbetrag abgesenkt. Das Konzept der Hessischen Landesregierung soll allen Schulen ein Betreuungsangebot ermöglichen und in Verbindung mit der Abdeckung der Stundentafel eine "Verlässliche Halbtagsgrundschule".

"Um die Betreuungsangebote an Grundschulen im Kreis Offenbach zu sichern", so Landrat Peter Walter, " haben wir uns im Kreisausschuss eingehend damit beschäftigt. "Die Landesregierung stellt den Schulträgern frei, über den Einsatz der Gelder zu entscheiden. Wir haben 51 Grundschulen, somit erhalten wir 510.000 Mark ab dem kommenden Haushaltsjahr. Für dieses Haushaltsjahr erhalten wir – mit Beginn des neuen Schuljahres – 255.000 Mark. Dazu kommen noch Landesmittel für die bereits bestehenden zwölf Projekte im Kreis Offenbach. Diese fallen jedoch geringer aus als in den Vorjahren, da diese Förderung durch die Pauschale abgelöst und langsam angepasst wird."

Der Kreisausschuss hat beschlossen, dass die Landesmittel pro Kopf der Grundschüler an die Schulen verteilt werden. Bei rund 14.000 Schülerinnen und Schülern an den Grundschulen im Kreis Offenbach sind dies in diesem Jahr rund 18 Mark pro Schüler. Da sich von den 51 Schulen bisher nur 42 beteiligen, verteilt der Kreis die verbleibenden Landesmittel sowie zusätzliche Kreiszuschüsse gestaffelt nach der Öffnungszeit an die Schulen. Demnach erhalten die Schulen für Angebote bis 14.00 Uhr 20 Mark pro Schulkind, bis 15.00 Uhr 30 Mark und für die Betreuung bis 16.00 Uhr oder länger 40 Mark pro Schüler. Weiterhin garantiert der Kreis den bisher vom Land geförderten zwölf Schulen die entstehenden Finanzlücken durch einen Sonderzuschuss bis zum Ablauf der Übergangsfrist zum 31. Dezember 2006 zu schließen.

"Neben dieser finanziellen Unterstützung stellen wir weiterhin unsere Räumlichkeiten kostenlos für die Betreuungsangebote zur Verfügung", so die Schuldezernentin Eva-Maria Tempelhahn. "Wir erwarten aber natürlich auch eine angemessene finanzielle Unterstützung durch die Kommunen." Für Kinder, die Leistungen der Sozial- oder Jugendhilfe beziehen, übernimmt der Kreis Offenbach ebenfalls die Teilnahmebeiträge für die Betreuungsangebote an den Grundschulen.

"Wir gehen mit unserer Unterstützung über die Förderung der Landesregierung hinaus", so der einhellige Tenor von Landrat und der Ersten Kreisbeigeordneten. "Unser Ziel ist die faire Verteilung der Mittel und gleichzeitig ein Bestandschutz für die bereits erfolgreichen Angebote. Von den Mitteln können alle Grundschulen im gesamten Kreisgebiet profitieren. Damit schaffen wir die Voraussetzungen für die verlässliche Betreuung an unseren Grundschulen."