Sprungziele
Seiteninhalt
22.11.2016

Kreis unterstützt internationale Eltern-Kind-Gruppe im Beratungszentrum West

Die Erste Kreisbeigeordnete Claudia Jäger war am Dienstag bei der Internationalen Eltern-Kind-Gruppe im Beratungszentrum West in Dreieich zu Gast, um sich vor Ort über die Sprachförderung zu informieren. Mitgebracht hatte sie einen Scheck in Höhe von 1.560 Euro, den sie an die Leiterin der Einrichtung, Gudrun Nagel, überreichte.

Das Erlernen der deutschen Sprache ist die wichtigste Voraussetzung für die Integration von Menschen, die neu nach Deutschland und in den Kreis Offenbach kommen. „Das gute und konstruktive Miteinander von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund kann nämlich nur über das gegenseitige Verständnis und damit die gegenseitige Verständigung gelingen. Die Grundlage dafür bilden gute Deutschkenntnisse. Eine neue Sprache lässt sich als Kind jedoch deutlich leichter erlernen, als in späteren Jahren als Jugendlicher oder Erwachsener. Daher unterstützt der Kreis Offenbach Projekte wie die Internationale Eltern-Kind-Gruppe des Beratungszentrums West“, erklärte Claudia Jäger vor Ort.

Das Projekt gibt es seit dem Jahr 2002. Die Internationale Eltern-Kind-Gruppe wird auch im Rahmen der WIR Programms des Sozialministerium des Landes Hessen gefördert. Zurzeit kommen zehn Mütter aus Litauen, Armenien, Mexiko, dem Libanon, dem Iran und Afghanistan und ihre ein- bis dreijährigen Kinder einmal wöchentlich für zwei Stunden zu den Treffen im Beratungszentrum West.

Das Besondere an der Gruppe ist, dass hier die Mütter unmittelbar in die Sprachförderung einbezogen werden. Mit den Frauen finden Gespräche über Erziehungsfragen, aber auch ihre individuelle Lebenssituation, persönliche Probleme sowie gesellschaftliche Fragen statt; und das sowohl in Deutsch, als auch - falls nötig - in der Muttersprache.

Gudrun Nagel: „An erster Stelle steht, mit den Frauen ins Gespräch zu kommen und eine Vertrauensbasis aufzubauen. Aber auch der Austausch der Frauen untereinander ist wichtig. Die Teilnahme ermöglicht letztlich den Erwachsenen ihre Deutschkenntnisse zu verbessern, indem es sie ständig motiviert, frei zu sprechen und sich über ihre individuellen Erfahrungen in der Kindererziehung auszutauschen. Die Mitarbeiter des Beratungszentrums, die mit den Frauen und Kindern arbeiten, vermitteln zudem Informationen über die Entwicklung von Kindern mit dem Ziel, die Eltern-Kind-Bindung zu festigen und die Mädchen und Jungen auf den Kindergarten vorzubereiten.“

Daher will man die Gruppenfähigkeit der Kinder vor dem Kindergarteneintritt stärken. So werden Sprachspiele angeboten, Lieder gesungen, Bilderbücher vorgelesen und Geschichten erzählt. Kinder und Mütter werden dadurch angeregt, mitzumachen, anderen zuzuhören und selbst Deutsch zu sprechen.

„Projekte wie die Internationale Eltern-Kind-Gruppe sind die Basis für eine gelungene Integration“, machte Claudia Jäger zum Abschluss deutlich. „Die Vermittlung von Sprachkompetenzen ist schlicht eine Investition in die Zukunft unserer Gesellschaft. Denn Sprachkenntnisse sind immer auch ein Stück Chancengleichheit! Das kann man gar nicht oft genug betonen. Insgesamt nehmen wir als Kreis dieses Jahr rund 42.500 Euro in die Hand, um unterschiedlichste Sprachfördermaßnahmen vor Ort in den Kommunen zu unterstützen.“