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06.05.2014

JOBfit sucht internationale Partner

Beteiligung an dem EU-Förderprogramm Erasmus plus

Das Projekt „JOBfit Interaktiv - Sport verbindet die Region“ fährt auf Erfolgskurs. Immer mehr Jugendliche melden sich beim Kreis Offenbach an, um auf ihrem Weg im Übergang von Schule zum Beruf eine kompetente und individuell auf sie zugeschnittene Unterstützung zu erhalten. Das Team von JOBfit hat seit 2011 rund 180 Jugendliche vermittelt. Bei verschiedenen Ausbildungsmessen sowie durch die Kooperation mit Schulen und Vereinen konnte bei 650 jungen Leuten das Interesse für JOBfit geweckt werden. Sie haben sich in Listen eingetragen, um an Workshops teilzunehmen, in denen sie für ihren künftigen Job, beispielsweise einen Ausbildungsplatz fit gemacht werden.

Nach dem Start im Kreis Offenbach und der Ausweitung des Projektes auf das Rhein-Main-Gebiet wird das Team von „JOBfit Interaktiv - Sport verbindet die Region“ künftig mit internationalen Partnern zusammenarbeiten und in anderen EU-Mitgliedsländern neue Kooperationen aufbauen. Der erste Schritt der geplanten Zusammenarbeit mit europäischen Nachbarn ist vollzogen. Die Stadtverwaltung von Rom hat großes Interesse am Projekt JOBfit angemeldet. Die Sportförderung der italienischen Metropol-Kommune möchte die bei JOBfit gesammelten Erfahrungen nutzen, um Jugendlichen in Rom eine berufliche Perspektive zu geben. „Es wäre ein wichtiger Schritt, wenn das erfolgreiche Projekt aus dem Kreis Offenbach international auf andere Regionen übertragen werden könnte“, erklärt Landrat Oliver Quilling, „wir gehen davon aus, dass auch andere Metropolregionen in den europäischen Nachbarländern mit Blick auf das drängende Problem der europaweit hohen Jugendarbeitslosigkeit vom Erfolg des Fort- und Weiterbildungsprojektes profitieren können.“

Nach den ersten Kontakten zu JOBfit will die Stadtverwaltung in Rom die Fördermöglichkeiten dieses Projektes vor allem bei Sportvereinen bekannter machen. Auch im Kreis Offenbach spielen junge Sportlerinnen und Sportler eine wichtige Rolle. Eine starke Säule des Projektes sind die Joblotsen beziehungsweise Mentoren, die in Vereinen ihre Arbeit leisten und als Bindeglied zwischen Projektmanagement und Basis fungieren. Einige von ihnen arbeiten ehrenamtlich als Übungsleiter im Sport. Dort bewegen sich auch die Teenager, die demnächst die Schule verlassen und in den Beruf gehen.

Einer der anderen künftigen Partner ist sozusagen Gründungsmitglied in der neuen JOBfit-Familie, die in der Europäischen Union wachsen soll. Der dänische Fußballverein Brøndby IF Kopenhagen sitzt wieder mit im Boot. Kontakte zu den Nachbarn im Norden bestehen bereits seit Jahren, denn die Idee von JOBfit stammt ursprünglich aus Dänemark, wo die Arbeitslosenquote von Migranten rund 45 Prozent erreichte.

Der Kreis Offenbach hält an dem Ziel fest, JOBfit auch in den nächsten beiden Jahren im Förderprogramm des europäischen Sozialsfonds ESF anzumelden. In Brüssel ist jetzt der Startschuss für das seit diesem Jahr laufende Unterstützungsprogramm „Erasmus plus“ gefallen (2014 bis 2020). Dort soll JOBfit künftig verankert werden, so dass mit der finanziellen Hilfe der EU noch mehr junge Leute erfolgreich ins Berufsleben starten können. In den Kommunen im Rhein-Main, in denen sich das Projekt gut etabliert hat, soll es künftig stärker auf eine ehrenamtliche Basis gestellt und von Vereinen getragen werden. „Unser Ziel ist es“, so Landrat Oliver Quilling, „im nächsten Durchgang 2015/2016 das Projekt so aufzustellen, dass Vereine in die Lage versetzt werden, die Berufswegebegleitung ihrer jugendlichen Mitglieder eigenständig effektiv zu bewerkstelligen - was vielen Vereinen bereits heute hervorragend gelingt.“

In Sportvereinen spielen viele Fußball, Handball, Basketball, sie turnen oder schwimmen. In ihrem Sport sind die Jugendlichen meist mit Ehrgeiz, Ausdauer und Disziplin unterwegs und kennen sogenannte Soft Skills wie Pünktlichkeit, Teamgeist und Sozialverhalten. Das Team von JOBfit, dessen Büro im Haus des Lebenslangen Lernens in Dreieich angesiedelt ist, versucht, diese Kompetenzen auf die Jobsuche zu übertragen. Damit sollen die Jugendlichen später Energie, Ausdauer und Ehrgeiz auch beim Erstellen einer Bewerbungsmappe oder im Vorstellungsgespräch abrufen können. In Workshops bereiten sie sich auf Einstellungsgespräche und Einstellungstests vor und lernen im Knigge-Kurs gutes Benehmen und Manieren, denn bekanntlich zählt der erste Eindruck. Kaum jemand hat bei Firmenchefs eine zweite Chance.