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Sport & Integration

Die Sportvereine im Kreis Offenbach sind in Sachen Integration Vorreiter und haben mittlerweile eine Vielzahl von neuen Angeboten ins Leben gerufen oder bestehende Angebote für Flüchtlinge geöffnet. Wie wichtig allen Vertretern des Sports in der Region das Thema ist, zeigt zudem die Tatsache, dass der Sportkreis mit Erwin Kneißl als eine der ersten Regionen in Hessen einen eigenen Integrationsbeauftragten installiert hat.

Auch der Kreis Offenbach selbst hat sich in den vergangenen Jahren intensiv mit der Thematik „Sport und Integration“ auseinandergesetzt. Lange vor der Flüchtlingskrise etwa haben wir das Projekt Vereine aktiv für Integration ins Leben gerufen. Es hat das Ziel, mehr Menschen mit Migrationshintergrund dazu bringen, in Vereinsstrukturen mitzuarbeiten und sich als Vorstand oder Kassenwart zu engagieren. Gemeinsam mit dem Sportkreis haben wir ein Gütesiegel Integration für besonders engagierte Vereine entwickelt.

Auch auf die Geschehnisse des Jahres 2014 hat der Kreis schnell und unbürokratisch reagiert; und zwar mit dem Projekt „Integration Direkt“. Es hatte zum Ziel, Menschen, die vor Krieg und Verfolgung fliehen, den Zugang zu den Sportvereinen zu erleichtern. Inzwischen ist das Projekt beendet und das Ergebnis kann sich sehen lassen: Fast 700 Flüchtlinge konnten ad hoc in Vereine integriert werden. Parallel dazu wurde ein Sportwegweiser für Flüchtlinge online gestellt.

Denn für viele der aus Syrien oder Afghanistan stammenden Menschen ist der Sport die erste Möglichkeit, einmal ganz normalen Alltag bei uns in Deutschland zu erleben. Sport zu treiben, lenkt außerdem von den Sorgen in der Flüchtlingsunterkunft, dem Heimweh oder den traumatischen Erinnerungen an Krieg und Vertreibung ab. Viele Flüchtlinge beherrschen darüber hinaus schon eine Sportart. Durch den Sport haben die Flüchtlinge die Möglichkeit, diese Stärke zu zeigen und so neues Selbstbewusstsein zu entwickeln. Eine Win-Win-Situation; denn die Vereine wiederum profitieren von den Talenten unter den Flüchtlingen, die seit 2014 im Kreis Offenbach eine zweite Heimat gefunden haben. Die SG Hainhausen etwa gründete eine Cricket-Abteilung, die auf Anhieb Hessenmeister wurde. Der SG Nieder-Roden gelang es, Flüchtlinge höchst erfolgreich in ihre Fußballabteilung zu integrieren. Bei der SG Weiskirchen treffen sich 20 Flüchtlinge regelmäßig zum Shooting-Volleyball. Das sind nur einige Beispiele gelungener Integration.

Die Aufgabe, Flüchtlinge für die Vereine der Region zu gewinnen, haben mittlerweile die Sportcoaches der Kommunen übernommen und werden die Erfolgsgeschichte von „Integration Direkt“ fortschreiben. Das Programm „Integration Direkt 2.0“ hält zudem unter anderem Workshops für Flüchtlinge und Angebote für Vereine bereit. 

Die Frage, wie man Flüchtlinge möglichst gut integriert, wird die Kommunen sicherlich noch lange begleiten. Als Kreis haben wir daher eine Sportwissenschaftlerin eingestellt, die sich intensiv um das Thema „Ehrenamt und Integration“ kümmert. Auch dieser Schritt zeigt, welche Bedeutung dieser Aufgabe zumessen wird.