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Frieden und Zusammenarbeit

In der Geschichte unseres Kontinents gab es verschiedentliche Versuche, den Kontinent zu einen sowie Kooperation und Zusammenarbeit zu befördern.

Karl der Große um 800

Karl der Große gilt als Pater Europae: Durch eine Vereinheitlichung der Gesetzgebung, den Ausbau von Justiz und Verwaltung und kulturellen Errungenschaften, wie seine Bildungsreform, gelang es ihm, die vielen verschiedenen Völker auf dem europäischen Kontinent zu verbinden. Zum Zeitpunkt seines Todes 814 entsprach das Karolingerreich etwa dem Gebiet der späteren Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft.

Westfälischer Friede 1648

Der Westfälische Friede bezeichnet das Ende des Dreißigjährigen Kriegs. Bemerkenswert am Frieden von Münster, Osnabrück und Nürnberg ist das Prinzip der Gleichberechtigung der Staaten, unabhängig von ihrer tatsächlichen Macht. Der Westfälische Friede war ein Kompromiss zwischen allen beteiligten Parteien, der möglich wurde, weil durch die totale Erschöpfung der Ressourcen und die allgemeine Kriegsmüdigkeit keine Seite durch die Fortführung des Krieges etwas gewinnen konnte.

Wiener Kongress 1814/15

Nach der Niederlage Frankreichs und damit Napoleons in der Völkerschlacht bei Leipzig beriefen die Siegermächte den Wiener Kongress ein, um eine dauerhafte europäische Nachkriegsordnung zu beschließen. Ziel war es vor allem, ein Gleichgewicht der Mächte zu schaffen, um kriegerische Auseinandersetzungen zu verhindern.

Haager Friedenskonferenzen 1898 und 1907

Die Haager Friedenskonferenzen 1899 und 1907 sollte dem herrschenden Waffenwettlauf zwischen den europäischen Mächten durch Abrüstung ein Ende zu bereiten und der Entwicklung von Grundsätzen für die friedliche Regelung internationaler Konflikte dienen. Angeregt wurden sie 1898 von Zar Nikolaus II. Die pazifistische Bewegung der Zeit bejubelte die Idee, die Regierungen waren eher skeptisch, weshalb die Ergebnisse auch hinter den Erwartungen zurückblieben. Die Beschlüsse der Haager Friedenskonferenzen haben ihren Niederschlag in den sogenannten Haager Konventionen gefunden.

Völkerbund 1920

Der Völkerbund entstand als Ergebnis der Pariser Friedenskonferenz nach dem Ersten Weltkrieg und nahm am 10. Januar 1920 seine Arbeit auf. Er sollte sowohl die internationale Kooperation fördern und in Konfliktfällen vermitteln als auch die Einhaltung von Friedensverträgen überwachen. Nach dem zweiten Weltkrieg und mit Gründung der Vereinten Nationen wurde er 1946 aufgelöst. Gründe für das Scheitern des Völkerbundes waren, dass nicht alle Groß- und Mittelmächte ihm dauerhaft angehörten und die Blockadehaltung von Mitgliedern bei der Umsetzung von Beschlüssen.

Europäische Einigung 1951

Ausgangspunkt für die heutige Europäische Union ist die Montanunion 1951, die der französische Außenminister Robert Schuman vorschlug. Er wollte die Kohle- und Stahlproduktion Frankreichs und Deutschlands zusammenlegen und einer supranationalen Behörde unterstellen. Andere Staaten konnten beitreten. Dies war revolutionär, denn die Mitgliedsstaaten gaben damit Teile ihrer Souveränität, sprich Macht, ab. Entscheidungen wurden in einem „Gemeinschaftsverfahren“ beschlossen und notfalls richterlich überprüft. Damit war das Ende der „Erbfeindschaft“ eingeläutet, Feinde wurden zu Partnern und es begann die längste Friedensperiode in der Geschichte unseres Kontinents. 2012 erhielt die Europäische Union den Friedensnobelpreis.