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Blauzungenkrankheit


Die Blauzungenkrankheit, auch als Bluetongue bezeichnet, ist eine Schleimhauterkrankung. Sie kann einen unterschiedlich starken Verlauf nehmen, die Sterblichkeit hängt von der Stärke des Virusstammes und von Art und Rasse der betroffenen Tiere ab. Schafe sind in der Regel am stärksten betroffen, während Rinder und Ziegen gewöhnlich keine klinischen Symptome zeigen. Sie können aber für eine gewisse Zeit Virusträger sein. Allerdings sind bei der gegenwärtig in Deutschland festgestellten Variante des Virus Rinder sehr stark betroffen.

Obgleich die Krankheit einen unterschiedlichen Verlauf nehmen kann, treten bei den erkrankten Tieren in der Regel folgende Symptome auf: Fieber, allgemeine Schwäche, Geschwüre im und um das Maul (Zahnfleisch, Backen und Zunge), bei einer kleinen Anzahl Tiere einhergehend mit der typischen Blau-Rot-Färbung der Zunge, Rötungen und Blutungen des oberen Klauenrandes, Lahmheiten, mitunter auch Fehlgeburten und Missbildungen. Zwischen Infektion und Auftreten von ersten klinischen Symptomen vergehen in der Regel sieben bis acht Tage. Auch nach Abklingen der klinischen Erscheinungen bleiben die Tiere Virusträger.

Die Krankheit wird durch Stechmücken der Gattung Culicoides, deren Aktivität erst bei Temperaturen unter 8° C nachlässt, übertragen Ohne diese Insekten ist eine Ansteckung, beispielsweise durch direkten oder indirekten Kontakt zwischen Tieren, nicht möglich. Aufgrund des Übertragungsweges sind insbesondere im Freiland gehaltene Tiere bedroht. Fleisch, Milch und Milchprodukte von infizierten Tieren spielen bei der Erregerübertragung keine Rolle.

Bluetongue ist bisher in Afrika, im Nahen Osten, auf dem Indischen Subkontinent, in China, den USA und Mexiko aufgetreten. Im Jahre 2000 hat sich Bluetongue in Schafbeständen auf den Balearen, Sardinien, Sizilien und Korsika bestätigt. In Nordeuropa wurde diese Erkrankung im Jahr 2006 erstmals festgestellt und zeigte dabei eine deutliche Ausbreitungstendenz. Am 14. November 2006 ist die Blauzungenkrankheit erstmals bei einem Rind in Hessen festgestellt worden.

Zur Bekämpfung der Ausbreitung der Tierseuche sind Verbringungssperren für lebende Wiederkäuer sowie die Vernichtung von krankheitsübertragenden Insekten vorgesehen. In direkt betroffenen Gebieten kann zudem die Aufstallung empfänglicher Tierarten angeordnet werden.