Landesehrenbriefe verliehen

Weit über eine Million Menschen in Hessen sowie rund ein Drittel der Kreisbevölkerung engagieren sich Tag für Tag für andere oder für die Gemeinschaft. Sie trainieren Kinder im Fußballverein, retten als Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Leben oder helfen älteren Menschen. Ohne diese Frauen und Männer wäre unsere Gesellschaft um einiges ärmer und unsere Region nicht dieselbe, wie wir sie kennen und schätzen. Deshalb würdigt das Land Hessen seit nunmehr 50 Jahren ehrenamtlich engagierte Menschen mit dem Landesehrenbrief. Der damalige Ministerpräsident Albert Osswald stiftete den Brief im Jahr 1973. Erste Kreisbeigeordnete Claudia Jäger hat am Mittwochabend im RegioMuseum in Seligenstadt stellvertretend für den Hessischen Ministerpräsidenten Boris Rhein Ehrenbriefe des Landes Hessen an die Mühlheimerin Ilse Picard, an Elke Kosel aus Dietzenbach sowie an Thomas-Oliver Petzold aus Seligenstadt überreicht.

„Wir zeichnen heute Abend drei besonders engagierte Menschen aus“, erklärte Erste Kreisbeigeordnete Claudia Jäger in ihrer Laudatio. „Sie alle haben durch ihr ehrenamtliches Engagement andere Menschen unterstützt und in ihren jeweiligen Kommunen tiefe Spuren hinterlassen – sei es in der Seniorenhilfe oder im Sport.“ So gründete Ilse Picard Mitte der 1990erJahre die Bürger- und Seniorenhilfe Mühlheim e. V. und macht sich seitdem für einen selbstbestimmten Alltag von älteren Menschen stark. Von März 2014 bis November 2021 fungierte Ilse Picard als Erste Vorsitzende des Vereins. Neben der Seniorenarbeit engagiert sich die 71-Jährige zudem im Verein Thiogo - Freundeskreis Mühlheim am Main - Nouna/Burkina Faso e. V.

„Mit Blick auf ihr Engagement sowie ihre soziale Kompetenz, kann man Ilse Picard mit Fug und Recht als den Motor und die gute Seele der Bürger- und Seniorenhilfe bezeichnen“, machte Claudia Jäger vor Ort deutlich. Mit der Organisation von Veranstaltungen sowie mit verschiedenen Projekten hat sie älteren Menschen den Weg geebnet, ihr Leben aktiver zu gestalten und damit einen wertvollen Beitrag gegen deren Vereinsamung geleistet. Gemäß dem Vereinsslogan „Miteinander – Füreinander“ ist es Ilse Picard stets besonders wichtig, dass die Menschen auch im Ruhestand das Gefühl haben, gebraucht zu werden und sich einbringen zu können.

Für Elke Kosel wiederum ist der Dietzenbacher Verein für Sport und Gesundheit 1964 e. V. eine Art zweites Zuhause. Mehr als 40 Jahre lang – bis zum Jahr 2020 – war die heute 87-Jährige als Übungsleiterin aktiv und hat sich insbesondere für den Rehassport sowie die Kinder- und Jugendarbeit im Verein stark gemacht. Als Betreuerin war sie zudem bei unzähligen Sportveranstaltungen, wie etwa bei Schwimmfesten, Deutschen Schwimmwettkämpfen oder Sportfesten für Menschen mit einem Handicap im Einsatz. Elke Kosel ist ferner Mitbegründerin der „Herz-Sport-Gruppe“ in Offenbach-Bürgel, in der sich seit knapp drei Jahrzehnten Menschen beim Koronarsport fit halten und ihr Herz kräftigen. „Besonders motivierend sei für sie, wenn sie in die glücklichen Gesichter der Kinder sehe, die das Schwimmabzeichen geschafft haben. Vielen Dank für so viel Einsatzbereitschaft und Herz“, betonte Claudia Jäger.

Auch der Seligenstädter Thomas-Oliver Petzold hat auf Vereinsebene im Sport viel bewegt. Seit rund 20 Jahren gehört er dem Vorstand der Turnerschaft 1882 Klein-Krotzenburg e. V an. Der Verein steht vor allem für eine vorbildliche Integrationsarbeit. „Er stärkt so den gesellschaftlichen Zusammenhalt und wirbt für Toleranz“, erklärte Claudia Jäger. Thomas-Oliver Petzold setzt dabei insbesondere als Integrationslotse und kommunaler Sportcoach Akzente, bringt Menschen zusammen und gibt vielen Flüchtlingen eine Perspektive. Er ist darüber hinaus seit zehn Jahren der Abteilungsleiter Turnen sowie unter anderem Mitorganisator des TKK- Kappenabends. Der 56-Jährige hat zudem den Trendsport „Jumping Fitness“ im Verein etabliert sowie das Projekt „FIT-KIDSS in der integrativen Kindertagesstätte Tabaluga sowie an der Johannes-Keppler-Schule auf den Weg gebracht.

„Das Engagement der Bürgerinnen und Bürger, die wir mit dem Landesehrenbrief auszeichnen ist jedes für sich beispielhaft. Alle drei sind Vorbilder, die unseren Kreis durch ihre Einsatzbereitschaft und ihren Elan bereichern. Ich freue mich daher, ihnen den Ehrenbrief des Landes Hessen zu überreichen und bedanke mich auch persönlich für das herausragende, ehrenamtliche Engagement“, so Erste Kreisbeigeordnete Claudia Jäger abschließend.