Unverzichtbar für den Zusammenhalt: Kreis Offenbach zeichnet ehrenamtliches Engagement aus

Ehrenamtliches Engagement ist der unsichtbare Kitt, der die Gesellschaft zusammenhält. Ohne die Unterstützung von Menschen, die ihre Freizeit in den Dienst der Allgemeinheit stellen, wäre ein funktionierendes Gemeinschaftsleben nicht denkbar. Der Kreis Offenbach hat am Mittwoch die Auszeichnung „Anerkennung bürgerschaftlichen Engagements 2024“ an fünf Personen verliehen, die sich durch ihr freiwilliges Wirken in vorbildlicher Weise hervorgetan haben: an Maria Simon und Christian Ritter aus Rodgau-Nieder-Roden, an das Ehepaar Meryem und Abdurrahman Kavuncu aus Mühlheim sowie an Oskar Hüfner aus Seligenstadt.

Landrat Oliver Quilling betonte in seiner Ansprache: „Ehrenamtliche Arbeit ist ein Geschenk. Ohne die freiwilligen Helferinnen und Helfer würden zahlreiche Initiativen, Vereine und Organisationen nicht bestehen können. Diese Menschen bringen ihre Fähigkeiten und Talente ein, sie nehmen sich Zeit für andere, um unsere Gemeinschaft zusammenzuhalten. Damit geben sie uns eine eindrucksvolle Lektion in Mitmenschlichkeit und Solidarität.“

Die Rodgauerin Maria Simon prägt das Vereinsleben der Turngemeinde 1905 Nieder-Roden e.V. seit mittlerweile fünf Jahrzehnten auf beeindruckende Weise. Sie begann 1974 als Übungsleiterin im Kinderturnen und leitet seit über 30 Jahren auch die Tanzsportgruppe des Vereins. In dieser Zeit hat sie unzählige Kinder und Jugendliche nicht nur sportlich gefördert, sondern auch in die Vereinsarbeit integriert. Besonders bemerkenswert ist ihre Fähigkeit, junge Menschen für das Ehrenamt zu begeistern und ihnen den Übergang in verantwortungsvolle Vereinspositionen zu erleichtern. Darüber hinaus ist sie als Schneiderin für die Tanzkostüme zuständig und bringt ihre Kreativität auch in die Organisation von Veranstaltungen ein. Ihr langjähriger Einsatz und ihre unermüdliche Unterstützung machen sie zu einer unverzichtbaren Säule des Vereinslebens in Rodgau.

Meryem und Abdurrahman Kavuncu aus Mühlheim haben seit 1995 im Türkischen Familienverein Mühlheim e.V. ein beeindruckendes Beispiel für interkulturelles Engagement gesetzt. Meryem Kavuncu ist eine unermüdliche Organisatorin von kulturellen Veranstaltungen, die den Austausch zwischen verschiedenen Generationen und Kulturen fördert. Besonders ihre Arbeit im Bereich der interreligiösen Dialoge, wie die Ausrichtung von Iftar-Abenden, hat das Miteinander gestärkt. Auch ihr Einsatz für Bildungsangebote, insbesondere für Eltern mit Migrationshintergrund, hat zur Integration und Chancengleichheit in Mühlheim beigetragen. Abdurrahman Kavuncu ist für seine langjährige Arbeit im Vorstand des Vereins und im Ausländerbeirat bekannt. Er ist maßgeblich an Projekten wie der Gestaltung muslimischer Grabfelder und der Organisation interkultureller Feste beteiligt. Gemeinsam hat das Ehepaar durch seine Aktivitäten nicht nur den Türkischen Familienverein, sondern die gesamte Gemeinschaft nachhaltig geprägt.

Christian Ritter aus Rodgau-Nieder-Roden ist seit 2011 eine tragende Säule des Katastrophenschutzes bei der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. Regionalverband Offenbach. In seiner Rolle als Fuhrparkkoordinator ist er für die Einsatzbereitschaft der Fahrzeuge verantwortlich und sorgt dafür, dass sie jederzeit für Notfälle bereitstehen. Zudem kümmert er sich um den einwandfreien Zustand des technischen Materials. Darüber hinaus bringt er sich als Notfallsanitäter aktiv in Einsätze ein und ist ein verlässlicher Ansprechpartner für das gesamte Team. Sein umfassendes Fachwissen und sein Engagement tragen dazu bei, dass der Katastrophenschutz im Kreis effektiv arbeiten kann. Christian Ritter ist ein herausragendes Beispiel für die Bedeutung des Ehrenamts in lebenswichtigen Bereichen wie dem Rettungswesen.

Oskar Hüfner aus Seligenstadt hat sich über 24 Jahre lang mit Hingabe um das Vereinsgelände der Sängervereinigung Germania 1895 e.V. in Klein-Welzheim gekümmert. Seine Aufgaben umfassten nicht nur die Pflege der 6.000 Quadratmeter großen Grünanlagen, sondern auch die Instandhaltung des Bachlaufs und des Vereinsinventars. Während der Biergartenzeit unterstützte er den Verein zusätzlich mit technischem Support. Seine Arbeit war stets von großer Sorgfalt und einem tiefen Verantwortungsbewusstsein geprägt. Mit fast 88 Jahren zieht sich Oskar Hüfner nun in den wohlverdienten Ruhestand zurück, doch sein jahrzehntelanges Engagement hat den Verein nachhaltig geprägt. Das Herrichten des Vereinsgeländes war für ihn mehr als nur eine Aufgabe – sie war ein Ausdruck seiner tiefen Verbundenheit mit der Gemeinschaft und dem Vereinsleben. Sein Einsatz ist ein besonderes Beispiel für die Bedeutung ehrenamtlicher Arbeit, gerade in Zeiten, in denen gesellschaftliches Miteinander mehr denn je benötigt wird.

„Durch Ehrenamtliche wie Sie wird unsere Gesellschaft das, was sie heute ist: lebendig, stark und solidarisch. Jede Auszeichnung, die verliehen wurde, ist ein Symbol für den Dank, den wir als Gesellschaft Ihnen schulden“, machte Landrat Oliver Quilling in seinen Schlussworten deutlich.