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Forum 2: »Elternarbeit im Rahmen des Kompetenz-Entwicklungs-Programms der Schulsozialarbeit Wiesbaden«

Sozialarbeit der Stadt Wiesbaden

Im Forum 2 gab Melanie Junk den Forumsteilnehmenden einen Einblick in die Schulsozialarbeit in Wiesbaden. Das Kompetenzentwicklungs-Programm (KEP) ist eine gezielte Maßnahme im Themenbereich Übergang Schule-Beruf. Die Schulsozialarbeit leistet so, über eine enge Kooperation mit den Schulen, einen wichtigen Beitrag für die Perspektiven der sozialen und beruflichen Integration von Hauptschülerinnen und Hauptschüler in Wiesbaden.

Das KEP baut auf den Standart-Leistungen (3 Stufen-Modell) der Schulsozialarbeit nach der sechsten Klasse auf. Da die Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter ihre Schülerinnen und Schüler von der fünften bis zur zehnten Klasse begleiten, bietet hier das Wissen über sie, beziehungsweise eine gute Beziehung zu ihnen und ihren Eltern sowie die enge Zusammenarbeit von Lehrerinnen und Lehrer mit den Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter im Schulalltag, die erforderliche Arbeitsgrundlage und ist die Voraussetzung für die Durchführung des Programms.

Zu Beginn des KEP werden für jede Schülerin und jeden Schüler in einem „Einschätzungsbogen-Schülerprofil“, welcher jede Sozialarbeiterin und jeder Schulsozialarbeiter gemeinsam mit den Klassenlehrkräften ausfüllt, Kompetenzmerkmale festgestellt. Die Auswertung des Schülerprofilbogens ergibt den Kompetenzstatus und ermöglicht die Zuordnung der Schülerinnen und Schüler in die Übergangstypen A-D:

A= Hauptschulabschluss (HSA) + Ausbildungsreife (AR);
B= HSA +AR, zusätzliche Qualifizierungsmaßnahmen (QM) notwendig;
C= HSA unsicher, zusätzliche QM für Erreichung des HSA;
D= HSA nicht erreichbar, QM für soziale Stabilisierung und Berufsorientierung notwendig.

Mit dem Kompetenzstatus sowie dem Übergangstyp werden im nächsten Schritt Gespräche mit den Schülerinnen und Schüler und deren Eltern durchgeführt. Ziel ist es gemeinsam mit ihnen Übergansziele und Qualifizierungsangebote schriftlich zu vereinbaren und die Verantwortlichkeiten abzusprechen. So bekommen die Eltern einen guten Überblick über den aktuellen „Ist-Zustand“ ihrer Kinder und können ihre Unterstützung aktiv anbieten.

Der Erfolg des Programms spricht für sich: Die Teilnahme der Eltern an den Gesprächen nach dem ersten Durchgang des KEP lag bei 90 Prozent. 2010 sind 35 Prozent der Hauptschulabgangsklassen direkt in Ausbildung gegangen und 2011 waren es bereits 39 Prozent. Auch die Schüler, die an einer BVB-Maßnahme teilnehmen haben laut den BVB-Trägern einen deutlichen Vorsprung gegenüber anderen Schülern, welche nicht an dem Programm teilgenommen haben.

Die Forumsteilnehmenden stellten sich die Frage inwieweit die Umsetzung des Programms hier im Kreis Offenbach realisierbar ist. Als Hinderungsgrund zur Realisierung wurde vor allem der Personalschlüssel der Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter hier im Kreis Offenbach genannt.