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Forum 3: »Beruf und Perspektive: Die Elternexperten - Aktivierung von Eltern im Berufswahlprozess«

Esther Linné und Alexandra Väthröder- Weigelt, Projekt Elternexperten der Stadt Rodgau

Die Stadt Rodgau engagiert sich seit vielen Jahren auf kommunaler Ebene im Bereich Bildung. Handlungsschwerpunkt stellt dabei die Begleitung von Jugendlichen im Übergang Schule-Beruf dar. Mit dem Projekt „Beruf und Perspektive: Die Elternexperten“ möchte die Stadt Rodgau auch die Eltern und Familienangehörigen einladen Bildungspartner ihrer Kinder zu werden, denn Eltern sind noch immer ein wichtiges Vorbild für die berufliche Orientierung ihrer Kinder.

Dieses Projekt stellten Frau Linné und Frau Väthröder-Weigelt vom Kommunalen Bildungsmanagement der Stadt Rodgau im Forum des Berufswegetages vor.

Die Grundidee war in allen Schulen der Stadt Rodgau in den Klassen sieben bis zehn die Jugendlichen beim Übergang zwischen Schule und Beruf verstärkt zu begleiten und dabei die Eltern mit einzubeziehen. Ansatz dabei war den Eltern genau so viel Zeit zu widmen wie den Jugendlichen und ein hohes Maß an Durchhaltevermögen zu beweisen.

Um das ganze Projekt bekannt zu machen wurden zunächst mit sehr vielen Kooperationspartnern Gespräche geführt. Dazu gehören unter anderem: Agentur für Arbeit, Industrie- und Handelskammer, Handwerkskammer, Rodgauer Schulen, regionale Betriebe, Sportvereine und Gewerbevereine. Des Weiteren wurde viel Öffentlichkeitsarbeit betrieben.

Das erklärte Ziel ist es, dass sich Eltern für Eltern engagieren. Dafür wurden nach und nach Infoveranstaltungen mit unterschiedlichen Themen für die Eltern durchgeführt. Einige Themen waren: Pubertät, Umgang mit neuen Medien oder Bildungsübergänge (Ausland, Inland, FSJ, BFD, ÖFJ). Dafür waren keine Anmeldungen notwendig, so dass der Kontakt zu den Eltern niedrigschwellig hergestellt werden konnte.

Im Anschluss an die Präsentation entstand eine rege Diskussion. So wurde zum Beispiel von einem Schulleitungsmitglied berichtet, dass es schwer fällt alle Eltern zu aktivieren. Seiner Erfahrung nach werden auch nur die Eltern zu Elternexperten, die ohnehin engagiert sind. Des Weiteren gab er zu bedenken, dass die siebte Klasse bereits zu spät sein könnte. Elternarbeit sollte nicht erst dann von Bedeutung werden, wenn es Probleme gibt, sondern von der ersten Klasse an gefördert werden. Ab der fünften Klasse ist dies nicht mehr möglich, da die Lehrkräfte dafür nicht ausgebildet sind. Dazu Stellung nehmend wurde angemahnt, dass die Frage gestellt werden muss, warum keine Eltern kommen? Auch ein Fachbereichsleiter der ProArbeit bemerkte, dass Druck kein Mittel ist. Es müssen neue Türöffner, wie zum Beispiel Sportvereine für die Elternarbeit gewonnen werden. Denn, es waren sich alle einig, Eltern haben einen sehr großen Einfluss bei der Berufswahl ihrer Kinder.