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(f)infit

Finanzmediatoren, Ausbildung und Kampagne

Das Zusammenleben und das Zusammenwachsen der Menschen unterschiedlicher Herkunft spielt im Kreis Offenbach eine wichtige Rolle. Weil interkulturelle Vielfalt und gelungene Integration in einer von Internationalität geprägten Region zu den Standortfaktoren gehören, unterstützt der Kreis Offenbach Menschen mit Migrationshintergrund in allen Lebensbereichen. Dazu gehört die Förderung und weitere Entwicklung von Kompetenzen, Kreativität und Informationsfluss, um die Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern.

Mit dem europaweit einmaligen Projekt (f)infit, das gemeinsam mit dem Ethno-Medizinischen Zentrum (Hannover) und Evers & Jung (Hamburg) durchgeführt und von der Levi-Strauss-Stiftung gefördert wird, ist nun ein weiteres attraktives Angebot verfügbar.

Im Mittelpunkt von (f)infit steht ein Mediatorenkonzept, das den Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Rahmen einer Schulung Verständnis für die verschiedenen Dimensionen der Finanzplanung vermittelt. Ziel ist es, eine kreisweite, breit angelegte mehrsprachige Informationskampagne zu organisieren, um Interessierte über Finanzdienstleistungen, Fördermöglichkeiten, Gründungskredite und -dienstleister zu informieren.

Projektbausteine

Schulung

Anwerbung von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren:
Für die Qualifizierung als Finanzmediatorinnen und Finanzmediatoren suchen wir: aufgeschlossene, zwei- oder multilinguale, sozial engagierte, in der ethnischen Gemeinschaft anerkannte junge Menschen mit Migrationshintergrund. Sie sollten außerdem gute Kontakte und Zugang zu ihren Landsleuten haben.

Schulung der Multiplikatorinnen und Multiplikatoren:
Die 50 Stunden umfassende Schulung ist in einen theoretischen und in einen praktischen Teil unterteilt und endet mit einer Praxisübung.

Themen der Schulung:

    • Umgang mit Geld
    • Risikomanagement
    • Versicherungen
    • Sparwissen
    • Umgang mit Krediten und Schulden
    • Grundlagen der Existenzgründung
    • Umgang mit Finanzverkehr in Haushalten
    • Finanzielle Förderprogramme (lokale , Landesund Bundesebene)
    • Vorbereitung der Informationsveranstaltungen
    • Kontakte erschließen und Kooperationspartnerinnen und -partner gewinnen
    • Bekanntmachung, inhaltliches Strukturieren, moderieren
    • Präsentieren, Weitergabe von Informationen

Curriculum und Wegweiser
Entwicklung eines Curriculums für die Schulung der Finanzmediatorinnen und -mediatoren mit Migrationshintergrund und Wegweiser zu Grundlagen finanzieller Angelegenheiten und Dienstleistern, sowie zu Förderprogrammen auch im Rahmen der Verwirklichung einer Gründungsidee mit der Prämisse „Risikobereitschaft ist gut, sicherer Start ist besser".

Informationskampagnen

Die geschulten Finanzmediatorinnen und -mediatoren führen kreisweit 24 Informationsveranstaltungen in verschiedenen Sprachen zum Thema „Finanzwesen, Unterstützungsmöglichkeiten, Start zur Selbständigkeit" durch. Das Projekt will auf diesem Wege mindestens 360 Einwohnerinnen und Einwohner mit Migrationshintergrund erreichen. Die Wirkung der Informationskampagnen wird durch Befragungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ausgewertet.

Runder Tisch

Zwei „Runde Tische" werden mit Banken, Unternehmen und anderen Finanz- und Gründungsdienstleistern organisiert. Der erste Runde Tisch bewertet die Angemessenheit des Curriculums auf regionaler Ebene und bietet ein qualitatives Feedback zu zusätzlichen Inhalten. Der zweite Runde Tisch identifiziert zusätzliche Möglichkeiten für Gruppenveranstaltungen, die von den qualifizierten Mediatorinnen und Mediatoren durchgeführt werden können. Der zweite Runde Tisch präsentiert auch die ersten Ergebnisse der Auswertungen, um weitere Unterstützung für das Training und die Kampagnenveranstaltungen (Gruppenveranstaltungen) von regionalen Finanzdienstleistern und Banken zu erhalten.

Nachhaltige Ziele

Bildung eines kreisweiten muttersprachlichen Informationsnetzwerkes in den größten Sprachgruppen von Finanz- und Gründungsdienstleistern zu den Einwohnerinnen und Einwohnern mit Migrationshintergrund, Mindestens die Hälfte der Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Schulungsprogramms sollen mit gutem Beispiel voran gehen und sich selbständig machen und der im Rahmen des Projektes zu konstituierende „Runde Tisch" soll als Vernetzungs- und Förderinitiative weitergeführt werden.