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01.07.2022

"Kunst vor Ort": Holzskulptur erinnert an Gebietsreform

Der Gewinner des Preises „Kunst vor Ort 2022“ ist der Bildhauer Daniel Amadeus Michel. Der Dieburger konnte die Jury mit seiner Skulptur für den Rathausplatz in Hainburg überzeugen. Das Thema der Ausschreibung lautete in diesem Jahr „Aus zwei wird eins“ und nimmt sinnbildlich Bezug auf die Gebietsreform und den Rathausneubau, durch den die beiden alten Rathäuser an einem Standort zusammengeführt werden. Die Arbeiten am Kunstwerk starten vor Ort am Montag, 4. Juli 2022.

Die Gemeinde Hainburg entstand am 1. Januar 1977 im Zuge der hessischen Gebietsreform durch einen Zusammenschluss der bis dato selbstständigen Gemeinden Hainstadt und Klein-Krotzenburg. Der neue Standort des Hainburger Rathauses an der Landesstraße L 3065 / Ecke Kirchstraße ist bewusst gewählt, da dort die Verbindung zwischen den beiden Ortsteilen deutlich sichtbar wird. Die Skulptur von Daniel Amadeus Michel verstärkt noch einmal diesen Prozess des Zusammenwachsens; einerseits durch seine Form zwei gegenüberstehender Holzstelen, andererseits dadurch, dass die Arbeit Materialien verwendet, die bereits in den alten Rathäusern verbaut wurden, und das Holz, das das Grundgerüst des neuen Rathauses bildet. Beides war für die Jury bei der Entscheidung zugunsten des Entwurfs ausschlaggebend.

Geplant sind zwei Holzkörper, zwischen denen sich in gleichmäßigem Abstand Steinplatten aufschichten. Jede einzelne stellt eine angedeutete Verbindung zwischen den beiden Holzteilen her. Die Holzstelen werden aus einer Eiche aus dem Hainburger Wald gefertigt. Die verwendeten Platten bestehen aus geschnittenem, rotem Sandstein mit natürlich gebrochenen und bearbeiteten Kanten. Durch ihre Formensprache und die verwendeten Materialien stellt die Arbeit „Aus zwei wird eins“ damit sowohl die Verbindung zwischen den beiden alten Rathäusern her, als auch zum Wappen der Gemeinde Hainburg, in dem sich ebenfalls Ziegel und Sparren wiederfinden.

Der Kreis Offenbach, die Sparkasse Langen Seligenstadt und die Gemeinde Hainburg hatten den Entwurf und die Ausführung gemeinsam ausgeschrieben. Das Projekt ist mit 15.300 Euro dotiert und wird durch die Sparkasse Langen-Seligenstadt finanziert. Nach dem Start der Arbeiten findet an den darauffolgenden Tagen ein pädagogisches Begleitprogramm für die Grundschulen der Gemeinde statt. Die Kinder schauen dem Künstler beim Entstehen des Werkes über die Schulter und arbeiten im Anschluss daran an einer eigenen Skulptur. Das Kunstwerk von Bildhauer Daniel Amadeus Michel soll im August dieses Jahres offiziell eingeweiht werden.

Der 1965 geborene Künstler ist seit Ende der 1990er Jahre auf zahlreichen nationalen wie internationalen Ausstellungen präsent. Er gewann zudem den Preis für Kunst am Bau der HEGEMAG GmbH Darmstadt sowie den Preis der Bernd und Gisela Rosenheim-Stiftung, die 1993 von dem in Offenbach geborenen Künstler und Bildhauer Bernd G. Rosenheim gegründet wurde.

„Kunst vor Ort“ entstand 1999 aus einer gemeinsamen Initiative der Sparkasse Langen-Seligenstadt und des Kreises Offenbach, um die Verbindung von Kunst, Region und Öffentlichkeit zu fördern. Die Holzskulptur vor dem neuen Rathaus ist nach der Bootskörper-Installation „Dona Nobis Pacem“ aus dem Jahr 2006 an der ehemaligen Fähranlegestelle Klein-Krotzenburg bereits das zweite Objekt der Reihe in Hainburg. Einzelheiten zu allen bisherigen Projekten von „Kunst vor Ort“ finden sich im Internet unter www.kreis-offenbach.de/kunst-vor-ort.