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28.10.2020

Jahresabschluss 2019 fällt besser aus

Der Kreisausschuss hat den Jahresabschluss 2019 für den Kreis Offenbach aufgestellt. Dieser weist einen Überschuss in Höhe von 19,3 Millionen Euro aus – und damit ein um rund 4,7 Millionen Euro besseres Ergebnis als ursprünglich geplant (14,6 Millionen Euro). „Gründe dafür sind ein um 2,9 Millionen Euro besseres ordentliches Ergebnis und ein um 1,8 Millionen Euro besseres außerordentliches Ergebnis“, sagte der Kreisbeigeordnete Carsten Müller. „Dazu gehören beispielsweise Einsparungen bei den Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen, die um 3,2 Millionen Euro niedriger ausfielen als ursprünglich geplant. So konnten etwa bei der Gebäudeinstandhaltung rund 711.000 Euro eingespart werden aber auch bei den IT-Leasingkosten konnten immerhin Kosteneinsparungen von 220.000 Euro und bei den baubegleitenden IT-Maßnahmen von 663.000 Euro erzielt werden.

Deutlich niedriger als geplant fielen die Erträge aus Transferleistungen von Bund und Land aus, dem standen aber auch geringere Transferaufwendungen für Sozialleistungen gegenüber. Darunter fielen insbesondere Leistungen für das ALG II und für Widereingliederung nach dem SGB II.

Mit rund 11,2 Millionen Euro lagen die sonstigen ordentliche Erträge merklich über dem Planansatz – im Wesentlichen Erträge aus dem Sozialbereich für Vorjahre. Mehrerträge konnten etwa auch bei den Verwaltungskostenerstattungen des Bundes im Bereich SGB II in Höhe von 6,25 Millionen Euro und bei den Landesmitteln für Inklusion in Höhe von 740.000 Euro erzielt werden. Hinter den Erwartungen zurück blieben hingegen, neben den Transfererträgen, unter anderem etwa die Erstattungen des Landeswohlfahrtsverbandes für betreutes Wohnen, ein Minus von 1,02 Millionen Euro, und die Einnahmen aus Verwaltungsgebühren im Bereich der Bauaufsicht, ein Minus von 779.000 Euro.

„Nach vielen Jahren des Defizits weisen wir bereits zum zweiten Mal einen deutlichen Überschuss vor“, sagt der Kämmerer des Kreises. „Dies zeigt, dass die Konsolidierungsmaßnahmen wirken. Der eingeschlagene Weg zu stabilen Kreisfinanzen wird konsequent weitergegangen.“ Die positive Entwicklung der beiden vergangenen Jahre darf allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Kreis Offenbach weiterhin über einen nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrag verfügt. Auch wenn dieser sich von rund 75,4 Millionen Euro auf nun gut 56 Millionen Euro reduzierte, sind noch erhebliche Anstrengungen nötig, um diesen Fehlbetrag in Gänze abzubauen. Die Chancen, dass dies gelingt, haben sich in Anbetracht der Coronakrise allerdings merklich verschlechtert. Es bleibt zu hoffen, dass die auf tönernen Füßen stehenden Konsolidierungsanstrengungen der vergangenen Jahre nicht durch die Pandemie und ihre Folgen zunichte gemacht werden. Zwar ist die finanzielle Situation des Kreises Offenbach derzeit noch gut, die finanziellen Folgen der Krise wird der Kreishaushalt aber erst in den kommenden Jahren zu spüren bekommen.