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18.12.2018

Jahresrückblick 2018

Auch für 2018 kann der Kreis Offenbach ein positives Fazit ziehen. Landrat Oliver Quilling, Erste Kreisbeigeordnete Claudia Jäger sowie Kreisbeigeordneter Carsten Müller blicken auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Mit dem Aufstellen des Schulentwicklungsplans und der Einbringung des Haushaltsplan 2019, der erneut eine schwarze Null vorsieht, sind die Weichen für die Zukunft gestellt worden.

Aus dem Schulentwicklungsplan, der im Juni beschlossen wurde, ergeben sich zahlreiche Baumaßnahmen, um der wachsenden Schülerzahl gerecht zu werden. An der Selma-Lagerlöf-Schule in Dreieich-Buchschlag entsteht derzeit in Kooperation mit der Stadt Dreieich ein neues Betreuungsgebäude mit zwei Unterrichtsräumen und einer Mensa. Acht Klassen- und zwei Fachräume werden an der Neu-Isenburger Goetheschule errichtet. Die Brüder-Grimm-Schule in Neu-Isenburg, an der in diesem Jahr naturwissenschaftliche Fachräume fertiggestellt wurden, wird auf ihrem Weg zur kooperativen Gesamtschule auch eine Mensa mit Küche und Speisesaal erhalten. Erweitert wurden außerdem die Heinrich-Mann-Schule in Dietzenbach, die Albert-Schweitzer-Schule in Langen, Ludwig-Uhland-Schule in Neu-Isenburg und die Otto-Hahn-Schule in Heusenstamm. Knapp elf Millionen Euro sind in diese Baumaßnahmen geflossen. In den Herbstferien musste die Helen-Keller-Schule in Dietzenbach geschlossen werden. Plötzlich traten Risse im Mauerwerk auf. Die Kinder wurden auf die benachbarte Heinrich-Mann-Schule beziehungsweise auf die Don-Bosco-Schule in Seligenstadt, die ebenfalls auf den Förderschwerpunkt Lernen ausgerichtet ist, verteilt. Inzwischen steht fest, dass das Schulgebäude nicht mehr nutzbar ist. Aktuell wird an einer dauerhaften Lösung gearbeitet.

Positive Nachrichten hingegen gibt es weiterhin von den Unternehmen im Kreis Offenbach. Aufgrund einer innovativen Wirtschaftsförderung boomt die Wirtschaft im Kreis. Die Kaufkraft pro Einwohner liegt aktuell mit 26.025 Euro rund 2.700 Euro über dem bundesdeutschen Durchschnitt. Die Zahl der Arbeitslosen liegt bei lediglich 3,9 Prozent. 125.552 Menschen sind laut jüngsten Zahlen der Bundesagentur für Arbeit derzeit sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das sind gut 4.300 mehr als im Vorjahreszeitraum und so viele wie noch nie. Die Zahl der Langzeitleistungsbezieher dagegen verringerte sich von 9.549 im Jahr 2017 auf 9.096 in diesem Jahr. Ein Minus von 4,7 Prozent.

Auch Menschen, die schon sehr lange ohne Job sind, profitieren also endlich von der Arbeitsmarktstrategie des Kreises. 310 Menschen konnten im Durchschnitt pro Monat durch den Kreis als Optionskommune in Arbeit gebracht werden. Hinzu kamen 466 Jugendliche, die von Januar bis Oktober in Ausbildung gebracht wurden. Nicht zuletzt durch die gute Arbeit des Kreises Offenbach liegt die Jugendarbeitslosigkeit derzeit bei nur 4,0 Prozent. Damit die Zahl arbeitsloser Jugendlicher auch in Zukunft möglichst niedrig bleibt, geht der Kreis Offenbach weiterhin neue Wege; etwa mit dem neuen Jugendberatungsbüro RoOF, kurz für „Richtig orientiert im Kreis Offenbach“, in Dietzenbach, das im Herbst eröffnet wurde. Das Pilotprojekt mit der Agentur für Arbeit, bietet Dietzenbacher Jugendlichen bis 25 Jahren Hilfen und Beratungsangebote unter einem gemeinsamen Dach. In dieselbe Richtung zielt das Projekt „Jugend stärken in Schule und Beruf“. Neben Rodgau, Langen, Dreieich und Dietzenbach ist nun auch Obertshausen neuer Standort des Projekts für junge Menschen im Alter von 14 bis 27 Jahren. Dort gibt es Hilfe bei Stress in der Schule beziehungsweise Problemen beim Berufseinstieg.

Aller guten Dinge sind drei – so könnte die Pro Arbeit das Jahr 2018 bilanzieren: Mit dem Umzug von Teilen des Jobcenters von Dietzenbach nach Dreieich gingen auch die Komplettumstellung des Corporate Design und ihres Logos sowie der neue Internetauftritt einher.

Durch den Umzug entstand Platz im Kreishaus. Der Bereich Förderung des Ehrenamtes, Sport und Kultur kehrte aus dem Haus des Lebenslangen Lernens zurück. Zudem wurden zusätzliche Stellen etwa im Bereich Asyl oder in der Unterhaltsvorschussstelle geschaffen. Letzteres war dringend notwendig. Denn seit Sommer 2017 haben Kinder bis zum 18. Lebensjahr zeitlich unbegrenzt Anspruch auf einen Unterhaltsvorschuss - zuvor galt das nur für Kinder bis zu zwölf Jahren sowie für maximal 72 Monate. Im Kreis Offenbach wird die neue Möglichkeit sehr rege genutzt. Bisher gingen rund 2.500 Anträge ein, die dank des Engagements der Beschäftigten und der zusätzlichen Kräfte fast alle abgearbeitet werden konnten.

Pflegebedürftige und deren Angehörige können sich seit diesem Jahr außerdem an den neuen Pflegestützpunkt im Kreishaus in Dietzenbach wenden. Die zentrale Anlauf- und Informationsstelle hilft bei allen Fragen zum Thema Pflege. Gleichzeitig will sie pflegende Angehörige entlasten und ihnen Tipps für die Organisation des Alltags geben. Die gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist ohnehin eines der wichtigsten Ziele des Kreises Offenbach. Anfang September hat der Kreis Offenbach daher die Urkunde „Charta Beruf und Pflege“ unterzeichnet. Durch das freiwillige Selbstbekenntnis würdigt der Kreis die Pflegearbeit der Beschäftigten.

Auch sonst hat sich im Kreis 2018 einiges getan. So wurden vor einigen Tagen die Pläne für die neue Rettungswache in Obertshausen vorgestellt. Auf 410 Quadratmetern werden zwei Fahrzeuge Platz haben. Eröffnung soll 2019 sein. Apropos Rettungsdienste: 2018 wurden bis dato rund 45.000 Einsätze abgewickelt. Die Rettungsdienstschule wiederrum hat 510 Teilnehmer in Erste Hilfe geschult beziehungsweise zum Rettungssanitäter, Notfallsanitäter oder Praxisanleiter ausgebildet. Einen Wechsel gab es an der Spitze des Rettungsdienstes: Neuer ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes ist Holger Adler. Der Notarzt trat die Nachfolge von Frank Naujoks an, der sich nach 14 Jahren beim Kreis Offenbach beruflich verändert hat.

Im Mai ging die komplett überarbeitete Webseite ins Netz. Mehr als 700.000 Aufrufe und fast 60.000 Downloads seither belegen, dass www.kreis-offenbach.de mit modernem Design und innovativer Technik gut genutzt wird. Vorwärts geht es auch beim Breitbandausbau im Kreis Offenbach. Die Telekom hat ihr Ausbauversprechen vorzeitig erfüllt. Fast überall ist im Kreis schnelles Internet verfügbar. Mittlerweile gibt es mit der Deutschen Glasfaser einen weiteren Anbieter, der sich auf Gewerbegebiete spezialisiert hat, aber auch in Mainhausen sowie Seligenstadt-Froschhausen für Highspeed sorgt. Der Kreis setzt zudem auf die Digitalisierung an den Schulen. So wird er für den Breitbandausbau in den nächsten beiden Jahren 16 Millionen Euro zur Verfügung stellen, etwa 30 Prozent davon sind für die Schulen reserviert.

Integration ist nach wie vor eine wichtige Aufgabe, auch wenn dieses Jahr voraussichtlich nur rund 400 neue Flüchtlinge in den Kreis Offenbach kommen werden. Zum Vergleich: 2016 auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise waren es noch 2.000 Männer und Frauen. Mit dem Erlernen der deutschen Sprache legen die Flüchtlinge das Fundament für ihren beruflichen Weg aber auch für eine erfolgreiche Integration in die deutsche Gesellschaft. Die Volkshochschule Kreis Offenbach leistet mit „Deutsch als Fremdsprache“ einen wichtigen Beitrag. In diesem Jahr gab es 144 Kurse mit knapp 19.000 Stunden Sprachunterricht, der von genau 2.251 Teilnehmern besucht wurde. Allein 22 Seminare waren spezielle Alphabetisierungskurse.

Großen Wert legt der Kreis drauf, dass Kinder gut Deutsch sprechen, bevor sie in die Schule kommen. In die Sprachförderung flossen rund 40.000 Euro. Wer sich in unserer Gesellschaft noch nicht zurechtfindet oder sprachliche Probleme hat, braucht Orientierungshilfe. Deshalb hat der Kreis erneut die Ausbildung von Elternlotsinnen gefördert. In Mühlheim und Rödermark hat Erste Kreisbeigeordnete Claudia Jäger rund drei Dutzend Frauen Zertifikate überreicht.

Beim Thema Mobilität ist im Kreis Offenbach in diesem Jahr vieles in Fahrt gekommen. In Egelsbach gab es grünes Licht für den Bau des Radschnellweges zwischen Frankfurt und Darmstadt. An der K 168 wird derzeit ein Verkehrskreisel gebaut, der Bestandteil der durchgängig asphaltierten Rad-Verbindung ist und den Fahrradfahrern mehr Sicherheit bringt.

Die Kreisverkehrsgesellschaft Offenbach mbH (kvgOF) hat zudem im Herbst die Weichen gestellt, ein „Anruf-Sammeltaxi plus“ einzurichten, das sich neudeutsch „Bus on Demand“ nennt. Die Kunden des ÖPNV können also demnächst per Smartphone und via App ihre Wunschstrecken von der Haustür zu festgelegten Haltepunkten - sogenannten Point of Interests - buchen.

Der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) hat die Kreisverkehrsgesellschaft Offenbach mbH (kvgOF) vor einigen Wochen für ihr Engagement bei der Einführung digitaler Angebote mit dem erstmals verliehenen RMV-Innovationspreis ausgezeichnet. Darüber hinaus wurden 31 Schülerinnen und Schüler zu Bus- und Bahnbegleitern ausgebildet. Außerdem gab es Auszeichnungen für 1.400 Kinder und Jugendliche, die beim Schulradel-Wettbewerb 2017 in die Pedale traten und gemeinsam eine Strecke von rund 142.000 Kilometern zurücklegten. Damit hätten sie die Erde 3,5-mal umrundet. In diesem Jahr beteiligten sich mit 1.541 Jugendlichen 140 mehr als im Vorjahr. Die Fahrtstrecke addiert sich damit sogar auf 164.000 Kilometer.

Natur und Umwelt genießen gerade im Ballungsraum besondere Priorität. Die Untere Naturschutzbehörde unterstützt mit Kreismitteln und ihrem Know-how verschiedene Projekte. Beispiele hierfür sind die Neuanpflanzung von Zwerg-Sandgras, das 60 Jahre lang nicht mehr im Kreis wuchs, am Biotop Pohle-Bäcker-Loch in Egelsbach. In Rodgau wurden 84 Obstbäume neu gesetzt. Ebenfalls in Rodgau hat die gefährdete Knoblauchkröte im neu hergerichteten Biotop „Im Lettloch“ ein neues Zuhause gefunden.

Beachtenswert fällt einmal mehr die Bilanz bei der Stiftung „Miteinander Leben“ aus. Sie bewilligte 2018 insgesamt 19.900 Euro für elf Projektvorhaben in den Bereichen Bildung, Erziehung und Völkerverständigung, Jugend- und Altenhilfe, Kunst und Kultur sowie Naturschutz. Ende Oktober wurde außerdem auf dem Luther-Platz in Langen im Rahmen von „Kunst vor Ort“ eine Skulptur des Reformators enthüllt. Der Künstler Andreas Kopp hatte den Wettbewerb mit seinem scherenschnittartigen Entwurf gewonnen.

Erst vor wenigen Tagen vergab der Kreis Offenbach gemeinsam mit der Sparkasse Langen-Seligenstadt den Deutschen Bürgerpreis an Projekte und Menschen, die sich selbstlos für andere einsetzen. In der Kategorie „Alltagshelden“ gab es dieses Jahr mit dem Verein „Gemeinsam mit Behinderten“ aus Rodgau, den „Fahrrad-Schraubern“ der Flüchtlingshilfe Heusenstamm sowie der Freizeitgruppe „Aus Fremden werden Freunde“ der Malteser Integrationslotsen Obertshausen insgesamt drei Preisträger. In der Kategorie „Lebenswerk“ wurde das langjährige Vorstandsmitglied des TSV 1872 Klein-Auheim, Wolfgang Rubin, ausgezeichnet.