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17.10.2022

Umweltpreise für Engagement im Naturschutz

Kindertagesstätte „Im Grünen“ in Langen, Max-Eyth-Schule in Dreieich und Klaus Rehwald erhalten Auszeichnungen

Bei der Verleihung des Umweltpreises für Kinder und Jugendliche des Kreises Offenbach gibt es in diesem Jahr viele Gewinner und wieder zwei Siegerteams. Die mit insgesamt 1.000 Euro dotierte Auszeichnung wird in gleichen Teilen an die Max-Eyth-Schule in Dreieich-Sprendlingen für das Projekt „Schulteich, Schulgarten und weitere Flächen“ sowie an die Kindertagesstätte „Im Grünen“ in Langen für das Projekt „Gemüsegarten, Insektenhotel und weitere Projekte“ vergeben.

Der Kreisausschuss hat außerdem beschlossen, dass der engagierte Naturschützer Klaus Rehwald mit dem für Bürgerinitiativen, andere Gruppen oder Einzelpersonen ausgelobten Umweltpreis des Kreises Offenbach ausgezeichnet wird. Dieser ist mit 2.500 Euro dotiert. Der Dreieicher hat vielfältige Umweltprojekte umgesetzt und sich insbesondere für die Wiederherstellung des Landschaftsschutzgebietes Baierhansenwiesen in Sprendlingen mit Naturlehrpfad sowie Lehr- und Kräutergarten eingesetzt.

Beim Umweltpreis für den Nachwuchs hatten dem Kreis acht Initiativen und Schülergruppen Bewerbungen eingereicht und ihr Engagement im Umweltschutz erläutert. Zu den Aktionen gehören unter anderem die Pflege von Nistkästen, der Einsatz im Wald zum Erhalt der naturnahen Räume und die Müllbeseitigung auf Spielplätzen. „Es war keine leichte Aufgabe, in der großen Vielfalt der eingereichten ökologischen Projekte die richtigen zu finden. Alle, die sich im Schulgarten, auf Streuobstwiesen oder im Wald für den Schutz unserer Lebensgrundlage engagieren, verdienen Anerkennung und Dank“, sagt Erste Kreisbeigeordnete Claudia Jäger. „Der Ideenreichtum bei den Aktionen der Kinder und Jugendlichen sowie die Motivation für die Arbeit im Grünen ist groß. Ich bin beeindruckt, mit welcher Akribie und Kreativität die Mädchen und Jungen ans Werk gehen“, so die Dezernentin.

Die Kindertagesstätte in Langen ist schon allein aufgrund ihres Namens „Im Grünen“ und der Adresse „Weißdornweg“ prädestiniert, sich mit Öko-Projekten zu beschäftigen. Die Mädchen und Jungen haben gemeinsam mit ihren Erzieherinnen einen Gemüsegarten angelegt und ein Insektenhotel gezimmert. Sie waren der Natur auf der Spur und haben beim Anlegen eines Hochbeetes und dem Bau von Nistkästen erste Erfahrungen im Naturschutz gesammelt. Von ihrem Einsatz profitieren auch Eichhörnchen, die es rund um die Kindertagestätte gibt. Für die flinken Tiere haben die Kinder Futterhängematten gewebt. Außerdem wurde das Gelände mit Wildkräutern und -blumen bepflanzt. Zur Nachhaltigkeit des Projektes gehört auch die Pflege der Gemüsebeete. Die Kinder lernen dabei viel über den Kreislauf der Natur.

Auch die Umweltpreisträgerinnen und -träger der Max-Eyth-Schule in Dreieich-Sprendlingen haben das Arbeiten an der frischen Luft im Grünen hautnah erlebt. Die Jugendlichen legten einen Garten mit Teich an und setzten Pflanzen in den Uferbereich. Aus heimischen Sträuchern entstand eine Hecke, die den Garten umgibt und die Funktion einer artenreichen „Pufferzone“ gegen schädliche Einflüsse von außen übernimmt. Die neuen Pflanzen und Blüten locken eine Vielzahl von Insekten an. Heu- und Staudenschnitt aus diesem Bereich werden entnommen und der Ertragszone, wie eine Art Dünger in Form von Mulchdecken, wieder zugeführt. Das erhöhe die Biodiversität. Der Schädlingsbefall werde reduziert, da alle Zonen miteinander vernetzt seien und sich gegenseitig stabilisierten, so die Max-Eyth-Schule in ihrer Projektbeschreibung.

Der Garten, in dem die Schülerinnen und Schüler auch Stein- und Totholzhaufen, Dachziegelbeete, lnsektenhotels, sogenannte Käferkeller und Sumpfbeete integriert haben, gleicht somit einer abgeschlossenen Kreislaufwirtschaft, in der nichts von außen eingeführt und nichts abgeführt wird. „An diesem Beispiel zeigt sich, dass ein Schulgarten zu einem lebendigen Lernort außerhalb des Klassenzimmers werden kann. In der neuen Grünanlage wächst das Wissen über ökologische Zusammenhänge“, so Claudia Jäger.

Das ehrenamtliche Engagement des neuen Umweltpreisträgers Klaus Rehwald, den der Kreis unter neun Bewerbern auswählte, haben bereits viele Bürgerinnen und Bürger kennengelernt. Der Dreieicher hat sich dafür eingesetzt, dass der Erholungsraum Baierhansenwiesen im Westen von Sprendlingen renaturiert wird und gemeinsam mit anderen engagierten Bürgerinnen und Bürgern einen Naturlehrpfad angelegt. In den Baierhansenwiesen befindet sich auch der Lehr- und Kräutergarten, der von dem gleichnamigen Verein initiiert wurde. Klaus Rehwald ist Mitgründer und Vorsitzender dieses mittlerweile überregional bekannten und beachteten Umweltbildungsprojektes, in dem sich viele Besuchende gern beim Schmecken und Riechen auf eine sinnliche Reise begeben.

Der Kreis Offenbach vergibt seit rund 40 Jahren Umweltpreise, um die Arbeit all derer zu würdigen, die sich über private Anliegen hinaus mit dem Naturschutz beschäftigen. „Die in diesem Jahr ausgezeichneten Projekte zeigen, wie wertvoll der persönliche Einsatz zum Erhalt unseres Lebensraumes ist und sie verdeutlichen die gesellschaftliche Relevanz des ehrenamtlichen Engagements. In der Schülergruppe, im Freundeskreis, in einer Initiative oder im Verein Ideen zu entwickeln und Umweltprojekte zu realisieren, das bringt persönlich Freude und bereichert das Leben anderer. Somit ist Umweltschutz auch immer eine Art Sozialdienst, der das Miteinander stärkt“, betont Erste Kreisbeigeordnete Claudia Jäger.

Die Preisverleihung an die drei Preisträger ist am Dienstag, 15. November 2022 geplant. Alle Informationen zu den beiden Umweltpreisen, die der Kreis vergibt, sowie die bisherigen Preisträgerinnen und Preisträger können unter www.kreis-offenbach.de/umweltpreis-des-kreises abgerufen werden.