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18.07.2017

Verleihung Ehrenamtspreis 2017

Sie gehen auf jugendliche Flüchtlinge zu, bauen Brücken zwischen Zuwanderern und Sportvereinen, erläutern in Seminaren wie das Schul- und Ausbildungssystem aussieht und welche Werte in Deutschland wichtig sind. Den Mitarbeitern des Projektes „Integration Direkt“ des Sportkreises Offenbach ist es seit Beginn der großen Flüchtlingswelle gelungen, rund 800 junge Leute in Workshops zu bringen und Verbindungen zu Sportvereinen aufzubauen. Außerdem sind knapp 340 Geflüchtete Vereinen beigetreten. Für dieses erfolgreiche Engagement gab es jetzt eine Auszeichnung. In Anerkennung der gelungenen Integrationsarbeit hat die GVV-Kommunalversicherung dem Projekt den mit 5.000 Euro dotierten Ehrenamtspreis 2017 (Platz 1) verliehen.

„Der Sport ist multifunktional und fördert nicht nur Fitness und Gesundheit, sondern stärkt auch den Gemeinschaftssinn und bringt Menschen zusammen, die sich verstehen, selbst wenn nicht alle im Team gut Deutsch sprechen“, sagt Landrat Oliver Quilling. „Der Sportkreis Offenbach hat es mit seinem Projekt „Integration Direkt“ in vorbildlicher Weise geschafft, dass viele Geflüchtete in Sportvereinen trainieren und spielen. Das ist gut gegen Langeweile, bringt Abwechslung und außerdem beseitigt die Begegnung im Sport mögliche Vorurteile. Kurzum   aus Fremden wurden durch ,Integration Direkt‘ Mitspieler“, so Oliver Quilling.

Der Landrat dankt dem Sportkreis Offenbach und da namentlich dem Vorsitzenden Peter Dinkel sowie dem Integrationsbeauftragten Erwin Kneißl, die das Projekt mit den Sportvereinen angestoßen und am Laufen gehalten haben. Unterstützung für die Integrationsarbeit kam ferner vom Fachdienst Förderung des Ehrenamtes, Sport und Kultur des Kreises Offenbach. Bereichsleiter Marcel Subtil und sein Team sorgten für den administrativen Support und koordinierten die Finanzierung des im Sommer 2015 initiierten Projektes. Kräftigen Schub gab es auch von der Stiftung Flughafen Rhein-Main und die Region, die den Großteil der Finanzierung übernahm.

Bei der Jury des Ehrenamtspreises 2017 der GVV-Kommunalversicherung in Köln gingen rund drei Dutzend Bewerbungen aus dem gesamten Bundesgebiet ein. „Ich freue mich über diese Auszeichnung, denn unsere Arbeit zeigt wie wichtig Integration an der Basis ist und dass sie gelingen kann. Wir haben mit dem Projekt den Slogan des Ehrenamtspreises der GVV ,Aus Fremden werden Freunde‘ passgenau umgesetzt. Wichtig dabei war uns immer, dass der Kontakt der Flüchtlinge zu den Vereinen keine Eintagsfliege ist, sondern dass die Jugendlichen im Sport am Ball bleiben“, sagt Integrationsbeauftragter Erwin Kneißl. Dem Rodgauer war es wichtig, kein neues Netzwerk für Flüchtlinge aufzubauen, sondern die Zuwanderer in die bestehenden Strukturen einzubetten und sie für die Vereine gewinnen zu können.

Neben dem Sport, der den Alltag der Asylbewerber strukturiert und das Wir-Gefühl stärkt, legten die Projektmitarbeiter, darunter rund ein Dutzend Integrationslotsen, stets Wert darauf, die Jugendlichen in den kostenlosen Workshops auf das gesellschaftliche-kulturelle Leben in Deutschland vorzubereiten. Dabei ging es um die Rolle von Mann und Frau, das Familienleben oder etwa die Arbeitswelt.

Kooperiert hat das Projekt auch mit Vereinsvorständen, den kommunalen Sport-Coaches in den 13 Kommunen des Kreises und mit Sozialarbeitern sowie Betreuungskräften in den Flüchtlingsunterkünften, so dass das Projekt in ein starkes Netzwerk eingebunden war. „Im Sport geht es zwar oft um den Sieg einer Mannschaft, doch ,Integration Direkt‘ ist für alle ein Gewinn: die Flüchtlinge, die Sportvereine und die Gesellschaft“, so Integrationsbeauftragter Erwin Kneißl.