Sprungziele
Seiteninhalt
26.09.2016

Integrationsarbeit in Dietzenbach

Ergebnisse der Bestandsaufnahme und aktuelle Entwicklungen

Dietzenbach ist eine bunte, lebendige junge Stadt mit interkulturellem Flair. Zahlreiche Menschen, sowohl in ortsansässigen Institutionen wie Schulen, Kindergärten und die Stadtverwaltung sowie zahlreiche ehrenamtlich Engagierte setzen sich vorbildlich und unermüdlich für ein aktives und harmonisches Zusammenleben aller in Dietzenbach lebenden Menschen, egal welcher Nationalität ein.

Im Rahmen des Förderprogramms „WIR“ des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration hat das Integrationsbüro des Kreises Offenbach in den letzten zwei Jahren in bislang sechs Kommunen im Kreisgebiet wissenschaftliche Untersuchungen zum Stand der Integrationsarbeit durchgeführt. Im Zuge dessen sollen durch Gespräche mit unterschiedlichen Akteuren aus Politik, Verwaltung und der Stadtgesellschaft, bisherige Erfahrungen und Entwicklungen im Bereich der Integration erfasst und transparent gemacht werden. Fragestellungen sind beispielsweise: Was wird beispielsweise in der Stadtverwaltung unternommen, um deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beim Umgang mit dem vielfältigen und heterogenen Publikum besser zu unterstützen und für verschiedenste Bedürfnisse zu sensibilisieren? Was bietet die Stadtgesellschaft, um (neu)zugewanderte Menschen willkommen zu heißen und ihnen das Ankommen in ihrer Stadt zu erleichtern? Welche Möglichkeiten der Teilhabe und des „Sich Einbringens“ gibt es?

„Dietzenbach war eine der ersten Kommunen, in der wir die Befragung gestartet haben“, erläutert Erste Kreisbeigeordnete Claudia Jäger. „Wir stellen heute den ersten Bericht vor und können feststellen, dass Integration in der Kreisstadt gelebt wird.“ Schon allein die Tatsache, dass Menschen aus über 110 Nationen in der Stadt leben und der Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund bei über 50 Prozent liegt, macht deutlich, dass das Thema „Integration“ in der Kreisstadt schon seit Jahren eine wichtige Rolle spielt. Zahlreiche engagierte Akteure aus der Zivil- und Stadtgesellschaft setzen sich seit jeher aktiv für ein gelungenes Miteinander ein. Zu nennen sind hier beispielsweise die Arbeit und der Einsatz von Integrationslotsen, die vielfältigen Angebote im Bildungshaus, die breit angelegten Bildungs- und Sprachförderangebote in Kindertagesstätten sowie das jährlich stattfindende Nachbarschaftsfest. Auch innerhalb der Stadtverwaltung wird Integrationsarbeit in vielen Bereichen als selbstverständlich betrachtet. Zur Förderung des Integrationsgedankens hat sicherlich die Entwicklung des Integrationskonzeptes im Jahre 2011, bei dem die Stadtgesellschaft und verschiedene Akteure aktiv beteiligt wurden, beigetragen. Denn erfolgreiche Integrationsarbeit basiert vor allem auf einer breiten Bürgerbeteiligung und auf Prozessstrukturen, die es unterschiedlichsten Akteuren ermöglichen, an gemeinsamen Zielen zu arbeiten und diese umzusetzen. Dass Dietzenbach derartige Strukturen und Möglichkeiten bietet, zeigt sich nicht zuletzt an der Reaktion und Flexibilität, die die Kreisstadt insbesondere im letzten Jahr durch die Aufnahme und den Zuzug von geflüchteten Personen bewiesen hat. Engagierte Bürgerinnen und Bürger haben die „Flüchtlingshilfe Dietzenbach“ als Bürgerinitiative gegründet, die die Begriffe „Willkommens- und Anerkennungskultur“ seit Mai 2014 mit Inhalten füllt. Aber auch innerhalb der Stadtverwaltung wurden Ressourcen genutzt und Stellen geschaffen, um auf die gesellschaftlichen Veränderungen zu reagieren. Im März 2016 wurde beispielsweise die Struktur der Stabsstelle verändert, in der nun die Bereiche „Flüchtlinge, Einbürgerungen, Wohnungsvermittlung und Obdachlosenangelegenheiten“ unter einem Dach zusammengefasst sind. Auf diese Weise sollen Synergieeffekte erzielt, weiter gestärkt und die Arbeit optimiert werden. Zudem wird derzeit das Integrationskonzept überarbeitet, um es an die aktuellen Entwicklungen anzupassen – eine Bürgerbeteiligung ist dabei äußerst erwünscht: in einer online-Umfrage unter www.dietzenbach.de/zusammenleben werden dazu Meinungen und Vorschläge der Einwohnerinnen und Einwohner Dietzenbachs gesammelt, die die Grundlage für die Überarbeitung des städtischen Integrationskonzepts darstellen. Bisher seien schon über 150 Rücksendungen eingegangen, freut sich Erster Stadtrat Dieter Lang.


Dass Integrationsprozesse stetig diskutiert, reflektiert und „fortgeschrieben“ werden müssen, ist ein weiteres Ergebnis der Gespräche, die im Bericht des Kreis-Integrationsbüros deutlich wurden. Vorhandene Netzwerke und engagierte Personen dafür zu nutzen, Synergien zu bündeln, weiter auszubauen und zu fördern, ist eine große Herausforderung. Nicht nur in der Kreisstadt Dietzenbach, in der Menschen aus unterschiedlichsten Ländern, Kulturen und Religionen zusammen leben, zur Schule gehen und zusammen arbeiten, ist es daher essentiell, Dialoge zu schaffen, Konflikte vorzubeugen und diesen zu begegnen, um ein friedliches und respektvolles Miteinander zu schaffen. Eine Möglichkeit, Integrationsarbeit und damit das Zusammenleben aktiv mit zu gestalten, wird im Rahmen der Überarbeitung des Integrationskonzeptes geboten. Eine Informationsveranstaltung wird dazu am 7. Oktober 2016 im Rathaus stattfinden. Anmeldungen und Fragen richten Sie an Issam Ahsayni (Stabsstelle Integration), erreichbar unter 06074 373-817 beziehungsweise ahsayni@dietzenbach.de.