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31.01.2017

Kreis Offenbach will sich an „Fairtrade-Kampagne“ beteiligen

Der Kreis Offenbach soll sich um den Titel „Fairtrade Kreis“ bewerben. Das hat der Kreisausschuss einstimmig dem Kreistag zur Entscheidung empfohlen. Die Kampagne „Fairtrade Towns“ fördert gezielt den fairen Handel auf kommunaler Ebene und macht sich vor Ort für fair gehandelte Produkte, gerechte Produktionsbedingungen sowie für soziale und umweltschonende Herstellungs- und Handelsstrukturen stark.

Künftig soll in allen Gremiensitzungen Fairtrade-Kaffee sowie ein weiteres Produkt aus fairem Handel, Orangensaft, Kakao oder Tee angeboten werden. „In meinem Büro“, so Landrat Oliver Quilling, „wird dies bereits umgesetzt.“ Damit erfüllt der Kreis Offenbach dann das erste von fünf Kriterien für das Label „Fairtrade Towns“.

Darüber hinaus soll eine lokale Steuerungsgruppe gebildet werden, die die Aktivitäten auf dem Weg zum „Fairtrade Kreis“ koordiniert. Diese Gruppe, der mindestens drei Personen aus den Bereichen Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft angehören müssen, wird sich zudem dafür einsetzen, dass mindestens zwei Fairtrade-Produkte im Sortiment lokaler Einzelhandelsgeschäfte sowie in Cafés und Restaurants angeboten werden. Auch in öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Vereinen und Kirchengemeinden im Kreis sollen zunehmend Produkte aus fairem Handel verwendet werden.

Wie viele engagierte Restaurants oder Geschäfte notwendig sind, um das Label „Fairtrade Towns“ zu erhalten, richtet sich nach der jeweiligen Einwohnerzahl einer Kommune. „Der Kreis Offenbach etwa braucht für eine erfolgreiche Bewerbung 45 Einzelhandelsgeschäfte, 23 Gastronomiebetriebe, zwei Schulen, zwei Vereine und zwei Kirchen, die Fairtrade-Produkte anbieten“, betont Oliver Quilling. Aktuell haben im Kreis Offenbach bereits 97 Einzelhändler, 13 Restaurants, Bäckereien und Cafés fair gehandelte Produkte im Sortiment oder auf der Speisekarte. Auch in drei Schulen, drei Vereinen und drei Kirchen gibt es bereits Fairtrade-Produkte. „Es fehlen uns derzeit also nur noch zehn Gastronomiebetriebe, um diesen Punkt der Kampagne zu erfüllen“, macht Quilling deutlich. „Ich bin mir daher sicher, dass wir auch diese kleine Hürde letztlich souverän meistern werden.“

Zu guter Letzt müssen noch die örtlichen Medien viermal im Jahr über die Kampagne berichten. Die Kampagne wurde im Jahr 2000 in Großbritannien ins Leben gerufen. Weltweit gibt es mittlerweile rund 2.000 „Fairtrade-Towns“; darunter London, Brüssel, Rom, San Francisco und Kopenhagen. Im Kreis Offenbach sind bereits Neu-Isenburg, Hainburg und Langen „Fairtrade-Kommunen“. Bislang haben auch 17 Landkreise das Siegel erhalten.

Für Landrat Oliver Quilling liegen die Vorteile der „Fairtrade-Kampagne“ auf der Hand: „Sie setzt einerseits ein Zeichen für ein nachhaltiges Wirtschaften und den fairen Umgang mit den Ressourcen unserer Erde. Wir zeigen mit unseren Bemühungen um fairen Handel aber auch einmal mehr, dass Internationalität und Weltoffenheit im Kreis Offenbach groß geschrieben werden.“ Darüber hinaus mache der Beschluss des Kreisausschusses deutlich, dass man auch als lokaler Akteur globale Verantwortung übernehmen könne. „Ich hoffe daher, dass möglichst viele Bürgerinnen und Bürger unserem Beispiel folgen und künftig vermehrt zu fair gehandelten Produkten greifen“, so Quilling abschließend.