Hasenpest

Anzeigepflichtige Tierseuche - Stand: 3. April 2025

Aktuelle Lage

Die Hasenpest hat Hessen erreicht. Im Kreis Offenbach ist noch kein Fall nachgewiesen. In den vergangenen Monaten hatte es bereits Fälle in Baden-Württemberg, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz sowie im Saarland gegeben.

Erreger & Übertragung

Die Hasenpest – Tularämie – wird durch Stäbchenbakterien ausgelöst und betrifft vor allem Feldhasen. Aber auch Kaninchen und andere Nagetiere wie Mäuse, Ratten oder Eichhörnchen können sich infizieren. Eine Übertragung auf Menschen ist über Haut- und Schleimhautkontakt mit dem infizierten Tier oder durch nicht ausreichend erhitztes Hasenfleisch möglich.  Die hochansteckende Krankheit kann für Menschen und Hunde gefährlich sein. Der Erreger ist sehr widerstandfähig, auch Einfrieren tötet ihn nicht ab. Kontaminierter Staub oder Aerosole, eventuell auch Stiche infizierter Insekten oder Zecken, können das Bakterium übertragen. Die Krankheit kann zusätzlich von Raubvögeln, die infizierte Nagetiere erbeuten, verschleppt werden. Haustiere wie etwa Hunde können sich ebenso anstecken.

Rat des Veterinäramtes

    • Alle, die in der Natur unterwegs sind, sollten eine erhöhte Vorsicht beim Umgang mit wildlebenden Hasen, Kaninchen und Eichhörnchen walten lassen.
    • Hasenfleisch immer vollständig durchbraten.
    • Spaziergänger sollten kranke oder tote Tiere nicht anfassen, sondern dem Veterinäramt melden.
    • Jägern wird empfohlen, Schutzhandschuhe und Atemmaske zu tragen.

Symptome & Meldepflicht

Bei Menschen treten nach zwei Tagen bis zu zwei Wochen grippeähnliche Symptome mit Fieber, oft in Verbindung mit Erbrechen, Durchfall oder Atemnot, auf. Auch schlecht heilende Hautwunden können Zeichen einer Infektion sein. Für die Krankheit besteht Meldepflicht nach Infektionsschutzgesetz und Tierseuchenrecht.

Infizierte Tiere sind optisch nicht zu erkennen. Wenn Tiere, denen nichts anzusehen ist, ohne Scheu am Wegesrand sitzen, sollten diese nicht angefasst werden. Dass sie ihre Scheu verloren haben, könnte ein Zeichen für die Erkrankung sein. Besonders in der Nähe von Gartenmärkten halten sie sich gerne auf.