Sprungziele
Seiteninhalt
11.01.2023

Sternsinger segnen Kreishaus

Mädchen und Jungen aus katholischen Pfarreien im Kreis Offenbach haben am Mittwoch bei einem Besuch im Kreishaus in Dietzenbach auf die Situation von Kindern in ärmeren Ländern der Welt hingewiesen und sich für deren Rechte eingesetzt. Die Sternsingeraktion 2023 richtet den Blick auf Südostasien und trägt offiziell den Titel „Kinder stärken, Kinder schützen – in Indonesien und weltweit“. Beim traditionellen Dreikönigssingen brachten die Kinder und Kirchenvertreter den Segen „CMB – Christus mansionem benedicat (Christus segne dieses Haus)“, der die Besucherinnen und Besucher über dem Eingang des Kreishauses willkommen heißt. In Anlehnung an die „Heiligen Drei Könige“ Kaspar, Melchior und Balthasar, die in der biblischen Erzählung als Sterndeuter das Jesuskind in der Krippe aufsuchten, waren die Kinder verkleidet, trugen farbenprächtige Gewänder und Kronen auf dem Kopf sowie leuchtende Papier-Sterne in der Hand.

Die Schar der „Drei Weisen aus dem Morgenland“ wurden von Landrat Oliver Quilling und Kreistagsvorsitzendem Volker Horn empfangen. Sie füllten die Spendenbüchsen und sangen gemeinsam mit den Kindern unter anderem vier Strophen des Liedes „Hoch am Himmel steht ein Stern“, in dem es heißt „… auf der ganzen weiten Erde soll nun Friede sein“.

Landrat Oliver Qulling betonte, dass es wichtig ist, die christliche Tradition der Sternsinger fortzusetzen und damit auch Kinder und Jugendliche, denen es schlecht geht, zu unterstützen. „Weltweit leiden Millionen von Kindern unter Gewalt. Ihr Alltag ist sowohl in Indonesien als auch in vielen anderen Ländern von Arbeit, Ausbeutung und Gewalt geprägt. Wir müssen diese unmenschlichen Zustände beseitigen, die Kinder fördern, ihnen den Zugang zur Bildung ermöglichen und Verletzungen der Kinderrechte durch eine gezielte Präventionsarbeit verhindern“, so Quilling. Mit Blick auf Afghanistan kritisierte der Landrat: „Es ist schrecklich, dass die Taliban die Religion instrumentalisiert, sich auf die Scharia und die Kultur beruft und Frauen sowie Mädchen durch das Verbot des Besuchs von weiterführenden Schulen und Universitäten ihre Rechte verweigert. Mit dieser Diskriminierung zerstört die Taliban nicht nur individuelle Lebensentwürfe, sondern die Zukunft des ganzen Landes.“

Die Sternsinger setzen sich traditionell dafür ein, dass Kinder in einem sicheren Umfeld und in Geborgenheit aufwachsen können. Auf diese Ziele machten am Mittwoch beim Besuch im Kreishaus rund drei Dutzend Kinder aus den Pfarreien Sankt Martin Dietzenbach, Herz Jesu/Thomas Morus Obertshausen und Sankt Pius Hausen aufmerksam. Das Dreikönigssingen geht auf einen Brauch aus dem 16. Jahrhundert zurück. Früher zogen in Deutschland vor allem Kinder aus armen Familien als „Heiligen Drei Könige“ verkleidet von Haus zu Haus und sammelten Essen und Geld. Eine zentral gesteuerte Sternsinger-Aktion läuft seit Mitte des 20. Jahrhunderts auch im Kreis Offenbach, wo sich jährlich viele Gruppen aus den Pfarreien beteiligen, in den Kommunen Häuser segnen und „CMB – Christus mansionem benedicat“ an die Türen schreiben.