MakerSpace eröffnet
Das Medienzentrum Offenbach hat zu Beginn des neuen Schuljahres einen „MakerSpace“ eröffnet. Landrat Oliver Quilling, der Offenbacher Stadtrat Paul-Gerhard Weiß und die Leiterin des Staatlichen Schulamtes für Stadt und Kreis Offenbach, Susanne Meißner, haben sich am Donnerstagnachmittag die innovative Einrichtung angesehen. Matthias Demeter, Leiter des Medienzentrums Offenbach, und sein Team erläuterten nicht nur die einzelnen Stationen, sondern leiteten die Gäste auch an, es selbst einmal auszuprobieren.
Ein „MakerSpace“ ist eine offene Lernwerkstatt, in der Nutzende zusammenkommen, um Dinge zu erschaffen. Während des „Making“ kann nach Herzenslust experimentiert und produziert werden. Im Unterschied zur traditionellen offenen Werkstatt stehen nicht nur die klassischen Produktionswege zur Verfügung, sondern angelehnt an eine real existente Arbeitswelt kommen computergesteuerte Fertigungsverfahren, beispielsweise 3D-Drucker, Plotter, Lasercutter und Stickmaschinen, zum Einsatz. Zudem können neben klassischen Werkstoffen und Materialien wie Pappe, Kunststoff, Holz und Metall auch Mikrocontroller, Mini-Computer, verschiedene Sensoren und Aktoren zur Produktumsetzung genutzt werden. „Making“ steht für das kreative Tüfteln, bei dem sich analoger und digitaler Techniken und Materialen bedient wird, um ein für die Gemeinschaft interessantes Problem, bevorzugt in Teamarbeit, zu lösen, Produkte zu entwickeln oder Produkthaltbarkeiten zu verlängern.
„Die Schülerinnen und Schüler können in einem der ersten ‚MakerSpaces‘ in Hessen die Technik von heute kennenlernen und anwenden“, sagt Landrat Oliver Quilling. „Sie werden somit optimal auf die Berufswelt vorbereitet. In Zeiten des Fachkräftemangels ist dies ein ganz großer Standortvorteil für unsere Region.“
Stadtrat Paul-Gerhard Weiß ergänzt: „Die Veränderungen der Berufswelt in Qualität und Quantität erfordern im „Digitalzeitalter“ der Industrie 4.0 neue Ansätze für die Bildungsaufgaben. Wie nie zuvor müssen die Schulträger zukunftsfähigen Ideen Rechnung tragen. Ein MakerSpace - wie hier vorgestellt - ist eine passgenaue Lösung, um sich selbst an die neuen Möglichkeiten heranzutasten.“
„Handwerk, Kunst, Pädagogik, Informatik und Naturwissenschaft werden im ‚MakerSpace‘ verbunden“, freut sich Schulamtsleiterin Susanne Meißner. „Vielmehr liegt der Fokus auf der Entfaltung motorischer, emotionaler, sozialer und schöpferischer Fähigkeiten.“
„Seit Beginn dieses Jahres haben wir zusätzlich zum normalen Betrieb den ‚MakerSpace‘ aufgebaut“, beschreibt Matthias Demeter. „Deswegen sind wir stolz, nun zunächst die Lehrkräfte zu schulen, ehe diese dann mit Arbeitsgemeinschaften oder Projektgruppen die Geräte nutzen können.“
Rund 170.000 Euro – finanziert aus Sondermitteln des Landes Hessen für den Digitalpakt – sind in den „MakerSpace“ geflossen. Beide Schulträger – Stadt und Kreis Offenbach – sowie das Staatliche Schulamt Offenbach begleiten diese Initiative tatkräftig.