HIV/AIDS-Beratung
HIV-Infektion und AIDS-Erkrankung
Die HIV-Infektion ist eine durch das „Human Immunodeficiency Virus“ (HIV, auch genannt „humanes Immunschwäche-Virus“) verursachte Infektionskrankheit. Bekannt seit Anfang der 1980er Jahre zählt sie zu den häufigsten Infektionskrankheiten weltweit, die Übertragung erfolgt in den meisten Fällen sexuell.
Nach Erstinfektion mit unspezifischen Allgemeinsymptomen folgt eine Latenzphase während der das HI-Virus das Immunsystem (= die körpereigene Abwehr) schädigt.
Unbehandelt führt die HIV-Infektion meist zu verschiedenen schweren Erkrankungen, und damit zur AIDS-Erkrankung („Acquired Immuno Deficiency Syndrome“ auch genannt „Erworbenes Immundefekt-Syndrom“).
Mit einer lebenslangen HIV-Therapie (ART- Antiretrovirale Therapie) lässt sich dieser Verlauf zur AIDS-Erkrankung meist verhindern und auch die Gefahr einer Weiterübertragung deutlich vermindern.
Übertragungsweg
Das HI-Virus wird durch Blut und Sperma übertragen. Besonders gefährdet sind daher Menschen, die ungeschützten Geschlechtsverkehr haben oder Drogenabhängige, die benutzte Spritzen tauschen (Needle-Sharing). Das Infektionsrisiko für Menschen, die Bluttransfusionen oder Blutprodukte benötigen, ist mittlerweile dank strenger Vorsichtsmaßnahmen gering.
Krankheitsverlauf
Mehrere Tage bis drei Monate nach der Ansteckung mit dem HI-Virus, selten länger, kann es zur akuten HIV-Erkrankung kommen: Die Symptome sind unspezifisch und denen eines grippalen Infekts ähnlich.
Die Inkubationszeit, also die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit, ist bei einer HIV-Infektion sehr unterschiedlich und kann zwischen einigen Monaten und mehr als 15 Jahren betragen. Die Latenzzeit hängt von individuellen Faktoren ab, zum Beispiel den Therapiemöglichkeiten, dem Lebensstil, der psychischen Verfassung und eventuellen Begleiterkrankungen.
Als HIV-positiv wird jede Person bezeichnet, bei der das Humane Immundefizienz-Virus (HIV) direkt oder indirekt im Blut nachgewiesen wurde.
Bisher gibt es keine Heilung und auch keine Impfung, die vor einer Infektion schützt. In bestimmten Fällen wird die Einnahme von Medikamenten zur Prophylaxe (PEP- Postexpositionsprophylaxe beziehungsweise PrEP- Präexpositionsprophylaxe) vor oder nach bekannten Risikokonstellationen empfohlen, wodurch die Wahrscheinlichkeit einer Infektion deutlich reduziert werden kann.
HIV/AIDS-Beratung
Aidsberatung wird in Hessen von Gesundheitsämtern und freien Trägern (Hessische Aidshilfen, zum Beispiel Aidshilfe Offenbach e. V., AIDS-Aufklärung Frankfurt und andere) angeboten. Die Beratung erfolgt vertraulich, anonym und kostenlos. Themen der Beratung können zum Beispiel der HIV-Test, Infektionsrisiken, Prä- und Postexpositionsprophylaxe (PrEP und PEP), Infektionsschutz und Infektionsängste sein. Darüber hinaus informiert die Aidsberatung umfassend zur HIV-Infektion und zur AIDS-Erkrankung. Die Beratung kann persönlich oder telefonisch erfolgen, Aidshilfen bieten teilweise auch E-Mail- und Online-Beratung an.
Bei vielen Gesundheitsämtern und Aidshilfen ist es möglich, einen anonymen HIV-Test vornehmen zu lassen, zum Teil ist es notwendig, hierzu vorab einen Termin zu vereinbaren.
Die hessischen Aidshilfen halten darüber hinaus ein breites Beratungs- und Betreuungsangebot für Menschen mit HIV und ihre Angehörigen vor.
Angebot vor Ort
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- Anonyme, persönliche und telefonische Beratung rund ums Thema HIV und AIDS sowie über andere sexuell übertragbare Erkrankungen.
- Diverse Informationsbroschüren in verschiedenen Sprachen zum Mitnehmen.
- Kooperation mit unterschiedlichen Institutionen.
- Präventionsveranstaltungen in Schulen.
An wen kann ich mich wenden?
Im Telefonbuch und Internet finden Sie die Adressen und Telefonnummern der Städtischen und Kreis-Gesundheitsämter. Die Internetseite der AIDS-Hilfe Hessen hält eine Suchmaschine bereit, über die Ansprechpartner in den Gesundheitsämtern, HIV-Test-Stellen und AIDS-Hilfen in Hessen nach Postleitzahl gefunden werden können.
Was sollte ich noch wissen?
Grundlegende Informationen zum Thema HIV/Aids finden Sie auf den Seiten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzGA), zum Beispiel auf der Seite LIEBESLEBEN und auf der Internetseite der Deutschen AIDS-Hilfe e. V. Auf diesen Seiten können Sie auch Informationsbroschüren herunterladen oder bestellen.
Neben Beratungsstellen vor Ort gibt es auch bundesweite Angebote zur anonymen Online- und Telefonberatung:
Welche Unterlagen werden benötigt?
Keine.
Welche Gebühren fallen an?
Für die Aidsberatung fallen keine Kosten an. Die Kosten für den HIV-Test variieren nach Anbieter und Testverfahren.
Informationen hierzu erhalten Sie über die Aidsberatung in Ihrer Region.