Richard Biegel erhält Hessischen Verdienstorden

Eine hohe Auszeichnung für ein außergewöhnliches Engagement: Erster Kreisbeigeordneter Carsten Müller hat am Dienstagabend in Vertretung für Landrat Oliver Quilling Richard Biegel den Hessischen Verdienstorden im Winterrefektorium Seligenstadt überreicht. Der 79-Jährige engagiert sich seit Jahrzehnten zum Wohle der Gemeinschaft und hat insbesondere im Seligenstädter Heimatbund Verantwortung übernommen. „Richard Biegel hat vor allem für die Fastnacht im Schlumberland Feste sowie Veranstaltungen organisiert und enorm viel geleistet. Dank seines Wirkens sind Menschen gutgelaunt zusammengekommen und haben gemeinsam schöne Momente erlebt. Das stärkt das Wir-Gefühl und damit den Zusammenhalt in der Gesellschaft“, sagte Carsten Müller in der Laudatio.

Richard Biegel ist das Gesicht des Heimatbundes, der Dachorganisation der Vereine und Zünfte, der mehr als 60 Gruppen mit rund 15.000 Mitgliedern angehören. Seit 33 Jahren engagiert er sich ununterbrochen und ist in verschiedenen Funktionen aktiv. „Wer sich in seiner Freizeit so stark für das Gemeinwohl einsetzt, trägt maßgeblich zur Verbesserung der Lebensqualität und zum sozialen Frieden bei. All das wirkt wie Kitt, der unsere Gesellschaft zusammenhält, sie vor einer Spaltung bewahrt und unsere Demokratie stärkt“, betonte der Erste Kreisbeigeordnete während der Ehrung.

Richard Biegel hat sich wie kaum ein anderer um die Entwicklung und die Brauchtumspflege in seiner Heimatstadt verdient gemacht. Rund zwei Jahrzehnte lang war er als Vorsitzender des Heimatbundes aktiv. Vor kurzem hat er die Aufgaben in die Hände Jüngerer gegeben, woraufhin er zum Ehrenvorsitzenden ernannt wurde. Mit seinem unermüdlichen Einsatz hat er mehr Menschlichkeit in das gesellschaftliche Miteinander gebracht. Im Heimatbund, der 2009 den Kulturpreis der Stadt Seligenstadt erhielt, gilt er als Quelle der Inspiration. Zunächst übernahm er von 1991 an als Schriftführer und später als Zweiter und Erster Vorsitzender verschiedene Aufgaben und viel Verantwortung.

Für die Pflege des heimatlichen Brauchtums und insbesondere für die Tradition des Löffeltrunks hat sich Richard Biegel in der Ordensbruderschaft vom Steyffen Löffel zu Seligenstadt stark gemacht. Seit 27 Jahren gehört er auch dem Kuratorium an. Seit mehr als zwei Jahrzehnten organisiert er mit Vereinsfreundinnen und -freunden das alle vier Jahre stattfindende Geleitsfest und ist als stellvertretender Ordensmeister auch Wegbereiter des historischen Kaufmannszuges, der im Vorfeld von Augsburg nach Seligenstadt führt. Auf der langen Liste seiner Ehrenämter stehen ferner das Engagement im Verein zur Förderung des RegioMuseums, der Vorsitz der IG Seligenstädter Fastnachtsmuseum, die Mitarbeit in der Kulturpreisjury der Stadt Seligenstadt sowie die Moderation einer Gesprächsrunde in der Abtei.

Richard Biegel hat mit seinen Ideen und seinem Engagement die traditionelle Seligenstädter Fastnacht lebendig gehalten. In der Rolle des Sitzungspräsidenten wusste er ebenso zu begeistern wie in der des Büttenredners. Er hat die Programmgestaltung der renommierten Heimatbundsitzungen sowie die Vorstellung und Verabschiedung des Prinzenpaares übernommen. Und auch im Kreishaus in Dietzenbach ist er ein gern gesehener Gast, erst recht, wenn er den Prinzenempfang des Kreises moderiert. Abseits des Vereinslebens und des bunten Fastnachtstreibens im Schlumberland gehörte für ihn als früherer Unternehmer auch die ehrenamtliche Tätigkeit in der Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer sowie im Einzelhandelsausschuss dazu.

Vor allem in Zeiten mit Kriegen und Krisen sowie der Individualisierung und der Gefahr sozialer Isolation gewinnt das Ehrenamt zunehmend an Bedeutung. Wer sich einsetzt, schafft im solidarischen Miteinander Vorteile für beiden Seiten. Vereine sowie Bürgerinnen und Bürger profitieren von der Unterstützung und von zusätzlichen Angeboten, die ehrenamtliche Kräfte etwa durch ihre Kompetenz als Übungsleiterinnen und Übungsleiter ermöglichen. Andererseits bringt die freiwillige Arbeit auch den Aktiven Zufriedenheit, denn sie erfahren eine tiefe Verbundenheit und Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft.

„Diese soziale Bindung ist unerlässlich für das Gefühl von Sicherheit, Vertrauen und Zusammenhalt, den unsere Gesellschaft dringend braucht. Bei allem, was Richard Biegel für seine Heimatstadt geleistet hat, spürt man immer, da ist einer, dem es Spaß macht, zu gestalten und Dinge zum Positiven zu verändern. Bewundernswert ist dabei seine Gabe, über Jahrzehnte hinweg auch andere Menschen zu motivieren, sich für die gute Sache zu engagieren“, sagte Erster Kreisbeigeordneter Carsten Müller abschließend.