Erster Kreisbeigeordneter Carsten Müller zeichnet vier Bürger mit dem Landesehrenbrief aus

Für ihr langjähriges Engagement zum Wohle der Gemeinschaft hat Erster Kreisbeigeordneter Carsten Müller am Mittwoch im Winterrefektorium Seligenstadt vier verdienten Bürgern den Ehrenbrief des Landes Hessen überreicht. Die Auszeichnung erhielten Christoph Dombrowski, Gerhard Huwald, Gerhard Schroer und Stefan Weilmünster, alle aus Seligenstadt. „Wer sich in Vereinen, Verbänden oder Initiativen ehrenamtlich engagiert und sich freiwillig für eine gute Sache einsetzt, schafft ein Netzwerk der Unterstützung und Solidarität, das weit über individuelle Interessen hinausgeht und das Leben vieler Menschen bereichert“, sagte Erster Kreisbeigeordneter Carsten Müller bei der Verleihung der Landesehrenbriefe. „In einer Welt, die oft von Individualismus und Selbstbezogenheit geprägt ist, sind Menschen, die ihre Zeit und Energie freiwillig für das Wohl anderer einsetzen, wahre Helden unserer Gesellschaft“, so Müller.

Christoph Dombrowski

Die Musik liegt Christoph Dombrowski am Herzen. Schon mit 23 Jahren hat er Verantwortung übernommen und von 1984 an für elf Jahre die Seligenstädter Sängerknaben – ein Zusammenschluss mehrerer Vereine – geleitet. Seine ehrenamtliche Arbeit führte die jungen Stimmen unter anderem zu Konzerten in den Salzburger und Ratzeburger Dom, nach Berlin und Hamburg. Die gesamte Liedauswahl, die Organisation von Sonderproben sowie die Leitung zahlreicher Auftritte mit Orchestern und Solisten lag in seinen Händen. Der leidenschaftliche Einsatz für die Musik und das gesellschaftliche Leben machen Christoph Dombrowski zu einem Vorbild für viele Menschen im Kreis Offenbach. Seine Leistungen schaffen Räume für Gemeinschaft und fördern den kulturellen Austausch.

Christoph Dombrowski beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit einer universellen Sprache, die alle auf der Welt verstehen, die Harmonie ausstrahlt und die selbst Menschen ganz unterschiedlicher Herkunft verbindet: Musik und Gesang. Seit 1986 prägte er als Chorleiter auch maßgeblich den Sängerchor der Turngemeinde 1848 Seligenstadt e.V. Zunächst gab er beim Männerchor den Ton an. Seit 2003 leitet er auch den gemischten Chor „TGMix“. Als kreativer Kopf und mit viel Leidenschaft für die Chormusik und -literatur bringt der Seligenstädter immer wieder neue Impulse ein. Das Publikum und die Chorgruppen schätzen ihn als Ideengeber für Konzerte und für die musikalische Arbeit von Orchester und Solisten. Unvergessen bleiben außergewöhnliche Auftritte in Seligenstadt, wie etwa das Jubiläumskonzert zum 175-jährigen Bestehen des Sängerchors mit den Mainzer Hofsängern.

Sei es als Dirigent des Chors Vox Musica e.V. oder beim Sängerbund 1901 e.V. Mainflingen, Christoph Dombrowski hat stets die musikalische Entwicklung der Gesangsgruppen gefördert und dem Publikum mit anspruchsvollen Programmen, darunter auch Inszenierungen wie Jesus Christ Superstar, Tanz der Vampire oder Elisabeth viele schöne Stunden geschenkt. „Ihre musikalische Leistung ist ein beeindruckendes Beispiel für das, was bürgerschaftliches Engagement bewirken kann“, sagte Erster Kreisbeigeordneter Carsten Müller.

Gerhard Huwald

Er ist ein leidenschaftlicher Sänger und gehört schon seit 1982 dem Sängerchor der Turngemeinde 1848 e.V. Seligenstadt an. In der fünften Jahreszeit liefert er gern Fastnacht-Texte für den gemischten Chor TGMix. Im „Schlumberland“, wie Seligenstadt in der närrischen Zeit genannt wird, fühlt er sich zu Hause. Als aktiver Wagenbauer unterstützt Gerhard Huwald den Rosenmontagsumzug in Seligenstadt. Er hat das närrische Publikum mit Fastnachtsreden begeistert und in der fünften Jahreszeit mit dem TGMix bei den Sitzungen sowie alle drei Jahre bei den Heimatbundsitzungen gesungen. Zum ehrenamtlichen Engagement von Gerhard Huwald gehören auch die Organisation des „Maa-Allee-Fest“ sowie die Auftritte mit dem Männerballett, in dem er mehr als ein Vierteljahrhundert lang tanzte und mit dem er 1985 Deutscher Vizemeister wurde.

Seine Hilfsbereitschaft und sein praktisches Engagement ziehen sich wie ein roter Faden durch die verschiedenen Aufgaben seiner freiwilligen Arbeit. Hinzu kommen Kreativität und ein großer Erfahrungsschatz, mit dem er die Vereinsaktivitäten fördert. Als Bereicherung empfinden die Vereine auch die bemerkenswerte Mischung aus technischem Sachverstand, organisatorischem Talent und menschlicher Wärme, die der Seligenstädter verkörpert.

Der Schwerpunkt seines über Jahrzehnte währenden Engagements liegt im Verein Klatschmohn, der sich der Heimat- und Brauchtumspflege verschrieben hat und der mit dem überregional bekannten Zunft- und Handwerkermarkt weit über die Stadtgrenzen hinausstrahlt. Bereits 1980 war Gerhard Huwald Teil der Gründungsgruppe von Klatschmohn, die erst im Jahr 2000 als Verein eingetragen wurde. Er war durchgehend in verantwortlichen Funktionen tätig: als Beisitzer, technischer Marktleiter und Rechner. Bis heute ist er aktives Vorstandsmitglied. Er war in der Rolle als technischer Marktleiter ein stiller Architekt im Hintergrund, der beim Zunft- und Handwerkermarkt für die Infrastruktur sorgte und damit das Fundament des beliebten Events legte.

Gerhard Schroer

Seit Mitte der 1990er Jahre bringt er sich in der Initiative Klatschmohn ein und gehörte vor 25 Jahren zu den Gründungsmitgliedern des Vereins. Er war einige Jahre Beisitzer im Vorstand und hat sich in schwierigen Zeiten des Vereins als Retter erweisen, um das Bewährte bei der Brauchtums- und Heimatpflege in Seligenstadt zu erhalten. In der Krise des Vereins hat er rechtzeitig erkannt, welche Kraftanstrengung nötig ist und welche Ideen gebraucht werden, damit Klatschmohn wieder auf einen grünen Zweig kommt.

Akribisch hat Gerhard Schroer alle Papiere wie Genehmigungen und Fakten aus dem Bereich Technik und Organisation zusammengetragen, um einem neuen Vorstand den Weg in die Zukunft zu ebnen. Als Ratgeber, cleverer Tüftler, als Logistikplaner und Ideengeber ist es ihm gelungen, eine Datenbank zu installieren, die als Grundlage für ein umfangreiches „Handbuch“ dient. Damit konnten Abläufe automatisiert und Prüfungssysteme für die aufwendige Organisation des Zunft- und Handwerkermarktes vereinfacht werden. Er ist eine tragende Säule des Vereins und sorgt dafür, dass Klatschmohn heute wieder aufblüht.

Fest im Sattel sitzt der Seligenstädter auch beim Reit- und Fahrverein. Rund 40 Jahre hat er die Zügel in der Hand und bestimmte sechs Jahre lang als stellvertretender Vorsitzender demokratisch mit den anderen Mitgliedern die Richtung des Vereins. Zeitweise gehörte er dem Verwaltungsrat an und war für die Finanzen verantwortlich. Mit Blick auf die anfallenden Aufgaben ist er stets einer, der mitanpackt und organisatorisch das Zepter übernimmt. Da er bei der lösungsorientierten und analytischen Arbeit so erfolgreich ist, nennen die Vereinsmitglieder ihn auch gern anerkennend „Mastermind“.

Gerhard Schroer machte sich 1995 als Organisator des Geleitsmarktes, den der Reit- und Fahrverein ausrichtete, verdient. Zur 50-Jahrfeier erstellte er eine Vereinschronik und durfte die Früchte seines Engagements ernten. Im Jahr 2000 ernannte ihn der Verein zum Ehrenmitglied.

Stefan Weilmünster

Der Seligenstädter hat mit seinem ehrenamtlichen Engagement das kulturelle Leben im Kreis Offenbach und darüber hinaus über Jahrzehnte hinweg geprägt. Der Honorarprofessor und Dozent an der Musikhochschule Mainz schenkt den Menschen schöne Momente in der Gemeinschaft. Die Konzerte, sei es der Gesang im Chor oder das Orchester, stärken den sozialen Zusammenhalt, denn die Musik verbindet Menschen. „Stefan Weilmünster ist ein musikalisches Allroundtalent. Er verbindet künstlerische Exzellenz mit sozialem Engagement. Sein unermüdlicher Einsatz für die Musik und die Gemeinschaft ist beispielhaft und verdient höchste Anerkennung“, sagte Carsten Müller in seiner Laudatio.

Der Musiker war 1992 Mitbegründer des Chores „Contrapunkt Seligenstadt e.V.“ und ist seit 1998 als Leiter tonangebend. Mit der Musik berührt die Gesangsgruppe etwa die Herzen des Publikums. „In einer Zeit, in der manche Chöre ums Überleben kämpfen, ist Erfolg alles andere als selbstverständlich. Die Leistung von Stefan Weilmünster ist das Ergebnis von großer Leidenschaft, musikalischer Kompetenz und einem unermüdlichen Einsatz für die Musik“, so Müller.

Unter der Leitung des Seligenstädters hat sich der Chor „Contrapunkt“ kontinuierlich weiterentwickelt. Besonders beeindruckend ist seine stilistische Vielseitigkeit, die von Klassik über Jazz, Swing, Soul bis hin zu Rock und Pop reicht. Als Sänger, Dirigent, Saxophonist und künstlerischer Leiter sorgt er dafür, dass die Musik das Publikum erreicht. Er pflegt den engen Kontakt zu Politik, Schulen und Musikschulen und initiiert dadurch weitere Auftrittsmöglichkeiten und Kooperationsprojekte.

Besonders dankbar zeigte sich Erster Kreisbeigeordneter Carsten Müller für Stefan Weilmünsters Engagement bei der Gründung des Kreisjugend Jazzorchesters des Kreises Offenbach im Jahr 2023. „Dieses Ensemble ist eines der wenigen seiner Art in Deutschland. Wir dürfen uns schon jetzt auf das besondere Konzert beim Fürstlichen Gartenfest in Langen im September freuen. Eine so große Leistung verdient Anerkennung und Respekt“, sagte Erster Kreisbeigeordneter Carsten Müller bei der Verleihung des Ehrenbriefes des Landes Hessen.