Gesundheitsfürsorge wird im Kreis neu organisiert
Die Ereignisse der vergangenen Jahre haben gezeigt, wie zentral ein gut aufgestellter öffentlicher Gesundheitsdienst für das Gemeinwohl ist und wie komplex seine Anforderungen geworden sind. Ob Infektionsschutz, psychische Gesundheit oder Prävention: Die Gesundheitsthemen sind vielfältiger, spezialisierter und dringlicher denn je. Um diesen gewachsenen Herausforderungen gerecht zu werden, hat der Kreis Offenbach seine Strukturen angepasst.
So wurde der bisherige Fachdienst „Gefahrenabwehr- und Gesundheitszentrum“ zum 1. Mai 2025 in zwei eigenständige Bereiche aufgeteilt. Die Aufgaben des öffentlichen Gesundheitsdienstes und der Betreuungsbehörde werden seitdem im neuen Fachdienst 54 „Gesundheit” im Dezernat I geführt. Parallel dazu entstand ein neu zugeschnittener Fachdienst 37 „Brand- und Katastrophenschutz”. Der Zivilschutz wurde in die neue „Stabsstelle Bevölkerungsschutz“ überführt, die direkt dem Landrat zugeordnet ist.
Mit dieser Neustrukturierung schafft der Kreis Offenbach klarere Zuständigkeiten und ermöglicht eine gezielte Weiterentwicklung in den Handlungsfeldern – sowohl in der Gefahrenabwehr als auch im Bereich der öffentlichen Gesundheit. „Gerade die Erfahrungen der letzten Jahre haben verdeutlicht, wie wichtig es ist, Fachkompetenz in diesem sensiblen Bereich sichtbar zu bündeln“, begründet Landrat Oliver Quilling den Schritt.
Der neue Fachdienst Gesundheit umfasst unter anderem folgende Aufgaben und Zuständigkeiten: Infektionsschutz, Hygieneüberwachung, Trink- und Badewasserhygiene, Umweltgesundheit, Kinder- und Jugendgesundheit sowie Schuleingangsuntersuchungen, Amtsärztliche Untersuchungen, Heilpraktikerwesen, Sozialpsychiatrischer Dienst und Suchtberatung, Betreuungsbehörde sowie den Zahnärztlichen Dienst und den Arbeitskreis Jugendzahnpflege.
Die Leitung des neuen Fachdienstes hat Priv.-Doz. Dr. med. habil. Katrin Simone Steul übernommen, die über langjährige Erfahrung im Bereich des öffentlichen Gesundheitswesens verfügt. Sie studierte Humanmedizin an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt am Main sowie „Neuroscience with Basic Medical Science“ am King’s College London. 2005 promovierte sie im Bereich Kardiologie und habilitierte im Jahr 2025 mit einer Arbeit zum Thema „Pandemie-Management während der Corona-Krise“.
Ihre ärztliche Weiterbildung absolvierte Dr. Katrin Simone Steul zur Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin sowie zur Fachärztin für öffentliches Gesundheitswesen. In ihrer beruflichen Laufbahn war sie unter anderem am Universitätsklinikum Mainz, beim Gesundheitsamt der Stadt Frankfurt am Main und zuletzt beim Gesundheitsamt Darmstadt-Dieburg tätig. Seit Oktober 2024 gehört sie dem Team des Kreises Offenbach an, zunächst als ärztliche Leitung.
Dr. Katrin Simone Steul ist zudem erste Vorsitzende des MRE-Netzwerks Rhein-Main, Mitglied im Sprecherrat des Bundes-Fachausschusses Infektionsschutz und Hygiene sowie Lehrbeauftragte an der Universitätsmedizin Mainz. Ihr Engagement gilt insbesondere der Verzahnung von Verwaltung mit anderen Einrichtungen der Prävention mit dem Ziel einer effektiven Gesundheitsvorsorge für den Landkreis. „Mit ihrer ausgewiesenen Fachexpertise und umfassenden Leitungserfahrung bringt Frau Dr. Steul die besten Voraussetzungen mit, um den neuen Fachdienst Gesundheit inhaltlich wie strukturell zu prägen und weiterzuentwickeln“, macht Landrat Oliver Quilling deutlich.