„KlangKunst“ macht den Wasserturm zum Resonanzkörper

Bei den „Tagen der Industriekultur“ gibt es in Mühlheim und im Zeppelin-Museum viel zu entdecken

Bei den bevorstehenden „Tagen der Industriekultur Rhein-Main 2025“ rücken besondere Orte und Räume, die eine unverwechselbare und damit einzigartige Atmosphäre ausstrahlen, in den Fokus. In der Zeit vom 9. bis 17. August 2025 präsentiert der KulturRegion FrankfurtRheinMain in Kooperation mit dem Kulturfonds Frankfurt RheinMain unter dem Titel „Schichtwechsel“ Ausstellungen, Betriebsführungen, Rad- und Bustouren und vieles mehr. Die Events des vielseitigen Kulturprogramms beschäftigen sich mit Arbeitsprozessen sowie dem Wert und Wandel der Arbeit.

Die Termine im Kreis Offenbach drehen sich um das außergewöhnliche Thema „KlangKunst“ in der Industriekultur. Dabei spielt die Musik in Mühlheim und im Zeppelin-Museum. Im Neu-Isenburger Stadtteil werden Interessierte auf eine Zeitreise mitgenommen und erfahren unter dem Titel „100 Jahre Goodyear Blimp – Markenikone und Luftschifftradition“ mehr über die Geschichte des amerikanischen Unternehmens sowie über die kommerzielle Nutzung von Luftschiffen.

Im historischen Wasserturm in der Dammstraße in Mühlheim ist über den gesamten Zeitraum der „Tage der Industriekultur“ vom 9. bis 17. August 2025, täglich zwischen 15:00 und 18:00 Uhr eine facettenreiche „KlangKunst“ zu hören. Dort werden die „Tage der Industriekultur“ am Freitag, 8. August 2025, um 10:00 Uhr auch eröffnet.

Das von Dr. Julia Cloot, der künstlerischen Leiterin des Kulturfonds, kuratierte und in diesem Fall von der Stadt sowie den Stadtwerken Mühlheim organisierte Projekt findet seit 2014 in loser Folge und in wechselnden Industriedenkmälern der Region anlässlich der „Tage der Industriekultur Rhein-Main“ statt. Die industrielle Vergangenheit der Location steht im Mittelpunkt der künstlerischen Arbeit. Die Geschichte und die Aura des besonderen Ortes sollen dabei für die Besucherinnen und Besucher lebendig werden.

Eine Gruppe mit internationalen Künstlerinnen und Künstlern setzt auf den fünf Ebenen des Wasserturms Einzelinstallationen in Szene, die für Augen und Ohren eine Aura erzeugen und damit eine Verbindung zur Funktion und Geschichte des Wasserturms herstellen. Im Einzelnen bauen Juan Bermúdez mit dem Projekt „Buchstabensuppe“, Danbi Jeun mit „Rohrweg“, Wingel Mendoza mit „Murmur“, Kyungseo Min mit „tap and tune“ sowie Leon Senger mit seiner Klanginstallation „Erstarrt“ eine Brücke zu der lokalen industriellen Vergangenheit.

Verschiedene Aspekte zum Medium Wasser werden bei dieser Darstellungsform zum Gegenstand der künstlerischen Auseinandersetzung. Dazu gehören die Materialität des Gebäudes, die Resonanzverhältnisse des Innenraums, das Rohrsystem, die Nutzung des Trinkwassers im Alltag und die Verteilung dieser Ressource.

Mit ihren Kunstprojekten möchten die Künstlerinnen und Künstler den Wasserturm selbst zu einem Resonanzkörper werden lassen. Tonangebend sind dabei die Verbindung physikalischer Prinzipien mit gesellschaftlichen Fragen, die Nutzung metaphorischer Deutungen und die Transformation in immaterielle Schwingungen. Die Werke auf den fünf Ebenen des Wasserturms wirken individuell und komplementär zugleich. Das Quintett schafft klangästhetische Ansätze, sodass die fünf einzelnen künstlerischen Teile zu einem klingenden und begehbaren Gesamtkunstwerk avancieren.

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe zeigt der Geschichtsverein Mühlheim am Samstag, 16. August 2025, von 10:00 bis 16:00 Uhr, im Wasserturm die Bilderausstellung „20 Jahre Tage der Industriekultur in Mühlheim“.

Der Kreis Offenbach ist Teil der großen Route der Industriekultur Rhein-Main, auf der etwa 1.000 Anlaufstellen liegen. Besucht werden können Hafen- und Industrieanlagen, Brücken, Bahnhöfe, Klärwerke, Arbeitersiedlungen sowie ein moderner Technologiepark. Sie zeigen die wirtschaftlichen, sozialen, technischen, architektonischen und städtebaulichen Entwicklungen der Industriekultur.

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.kreis-offenbach.de/Route-der-Industriekultur/ oder unter www.kulturfonds-frm.de/klangkunst-2025.