Landrat Oliver Quilling zeichnet Jürgen Kaiser mit dem Bundesverdienstorden aus

Ohne den vielfältigen Einsatz ehrenamtlicher Kräfte etwa im Sozialdienst, in Vereinen, Organisationen und Initiativen müssten wir in unserer Gesellschaft auf Vieles verzichten. Auch das Engagement in der Kommunalpolitik bereichert den Alltag und bringt oftmals mehr Lebensqualität. Das hat die Arbeit von Jürgen Kaiser gezeigt. Für sein langjähriges Wirken zum Wohle der Gemeinschaft hat Landrat Oliver Quilling den Rodgauer am Mittwoch im Winterrefektorium des RegioMuseums das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreicht.

„Das Ehrenamt ist eine Frage der Haltung. Es entspringt dem tiefen menschlichen Bedürfnis, gebraucht zu werden, Wirksamkeit zu erfahren und Teil einer Gemeinschaft zu sein. Wer sich engagiert, wird oft selbst reich beschenkt – mit Begegnungen, mit Geschichten, mit Erfahrungen aus der ehrenamtlichen Tätigkeit“, sagte Landrat Oliver Quilling bei der Verleihung des Verdienstordens an Jürgen Kaiser.

Der Oberstudienrat a.D. hat sich vor knapp vier Jahrzehnten ein vielfältiges Aufgabengebiet in der Kommunalpolitik ausgesucht. In der Stadtverordnetenversammlung und dem Magistrat von Rodgau beschäftigt sich Jürgen Kaiser mit wichtigen Themen, die die Menschen in seiner Heimatstadt Rodgau und im gesamten Kreis Offenbach unmittelbar betreffen. Ob Stadtentwicklung mit dem Ausbau der Infrastruktur, weitere Neubaugebiete und Gewerbeflächen, attraktive Freizeitmöglichkeiten oder Vereinsförderung – zum selbstgesteckten Pensum gehörten viele Themen, die auch hitzig debattiert wurden.

Von 1989 an und bis heute arbeitet Jürgen Kaiser in der Stadtverordnetenversammlung mit, brachte sich etwa zwei Jahre im Magistrat ein, leitete eine Zeitlang den Bau- und Verkehrsausschuss und sechs Jahre lang die SPD-Fraktion. Auch im Kreistag bereichert er die Diskussionen, gibt dank seiner Expertise Impulse und bringt Projekte voran und das seit rund 32 Jahren.

„Jürgen Kaiser genießt ein hohes Vertrauen und engagiert sich im Präsidium des Kreistages als stellvertretender Vorsitzender“, sagte Landrat Oliver Quilling in der Laudatio. Seit 30 Jahren ist er als Mitglied im Aufsichtsrat der Kreisverkehrsgesellschaft Offenbach (KVgOF). Zudem gehört der 75-Jährige der Betriebskommission des Eigenbetriebes Rettungsdienst (ERD) an. Auch in der sozialdemokratischen Partei in Rodgau zählt die Meinung des erfahrenen Kommunalpolitikers. Bis 1993 gehörte Jürgen Kaiser sechs Jahre lang als Schriftführer dem Vorstand des SPD-Ortsverbandes Dudenhofen an und war bis 2013 stellvertretender Vorsitzender. In wechselnden Funktionen, als Stellvertretender Vorsitzender, als Beisitzer sowie als Vorsitzender engagierte er sich im Ortsverband.

Mit Blick auf seinen Beruf als Gymnasiallehrer, den er bis zum Ruhestand im Jahr 2015 mit Leidenschaft und pädagogischem Geschick ausgeübt hat, lag für ihn trotz der großen Themenvielfalt der Schwerpunkt der kommunalpolitischen Arbeit im Bereich der Schulen und deren inhaltlichen Ausgestaltung. Die Entwicklung von sozialen Einrichtungen und Angeboten ist für Jürgen Kaiser eine Herzensangelegenheit. Er hat sich immer für eine gerechte Gesellschaft eingesetzt, in der im besten Fall alle Kinder und Jugendlichen Zugang zu Bildung haben, ungeachtet ihrer sozialen Herkunft oder des Einkommens der Eltern.

Viel Wert legt er bei seinem ehrenamtlichen Engagement in der Kommunalpolitik auch auf die Wirtschaftsförderung, denn starke Unternehmen ermöglichen es über die Gewerbesteuerzahlung, dass die Infrastruktur, insbesondere die soziale etwa mit kostenloser Betreuung in Kindertagesstätten, weiter ausgebaut werden kann.

Das Ehrenamt ist traditionell in Vereinen zu Hause und so hat sich auch Jürgen Kaiser entschlossen, in Vereinen mitzuarbeiten, etwa im Förderkreis für kulturelle Projekte Dudenhofen sowie im Förderverein der Freiherr-vom-Stein-Schule. „Das zeigt, wie wichtig Ihnen, Bildung, Kultur und das soziale Miteinander sind. Ihr Wirken ist seit Jahrzehnten getragen von einer tiefen Überzeugung, dass unsere Gesellschaft nur lebendig und solidarisch bleibt, wenn Menschen bereit sind, sich einzubringen, mitzugestalten und füreinander einzustehen. Herzlichen Dank, Herr Kaiser. Sie sind ein Vorbild für bürgerschaftliches Engagement, mit dem Sie die Demokratie gestärkt und für mehr Lebensqualität gesorgt haben“, so der Landrat bei der Überreichung des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.