Umgang mit der Großen Drüsenameise

Die Große Drüsenameise (Tapinoma magnum) breitet sich derzeit in Südhessen aus - worauf ist zu achten?

Die ursprünglich im Mittelmeerraum beheimatete Art Tapinoma magnum gilt als besonders anpassungsfähig und sogar frostresistent. Damit verschwindet sie nicht, wie manche Menschen hoffen, während eines kalten Winters – im Gegenteil: Die Art hat in Deutschland bereits längere Frostphasen von bis zu minus 15 Grad unbeschadet überstanden.

Warum ist die Art so gefährlich?

Die Ameise bildet sogenannte Superkolonien mit Millionen von Tieren. Ihre Nester liegen unterirdisch, oft bis zu einem Meter tief, und breiten sich über weite Flächen aus. Als wärmeliebende Art nistet sie bevorzugt an Mauern, unter Pflastersteinen, in Lichtschächten, Blumenkästen oder Briefkästen. Betroffene berichten von Ameisenstraßen quer durch Gärten, von Stromausfällen durch befallene Verteilerkästen, von lahmgelegten Klingelanlagen und sogar von Beeinträchtigungen des Internets. Besonders problematisch ist ihre rasche Ausbreitung.

Wie wird sie eingeschleppt?

Häufig erfolgt die Einschleppung durch mitgebrachte Pflanzen aus Gartencentern oder Baumschulen.

Wer ist zuständig?

Zuständig für die Bekämpfung sind nicht die Naturschutzbehörden, sondern die Eigentümer betroffener Grundstücke sowie bei Befall öffentlicher Infrastruktur die jeweilige Stadt oder Gemeinde. Eine frühzeitige Identifikation durch Fachleute ist entscheidend für eine erfolgreiche Eindämmung. Gutachten und Empfehlungen erstellen unter anderem spezialisierte Schädlingskundlerinnen und -kundler.

Was hilft?

Bei der Bekämpfung haben sich vor allem kombinierte Präparate bewährt, die durch Fachleute auf Ameisenstraßen und im Boden ausgebracht werden. Für den Erfolg entscheidend sind jedoch regelmäßige Kontrollen sowie die Minimierung von Nahrungsquellen der Ameisen, wie beispielsweise offen gelagerte Lebensmittel oder auch Blattläuse.

Wichtig zu wissen

Wer zum Beispiel in einem Neubaugebiet plötzlich ein massives Auftreten feststellt, sollte prüfen, ob kürzlich Pflanzen aus südlichen Regionen eingesetzt wurden. In einem nachgewiesenen Fall konnte die Ausbreitung so auf ein einziges Gartencenter zurückgeführt und eine weitere Ausbreitung verhindert werden.