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18.11.2023

147 neue Obstbäume für »StreuObstCoOp-Rodgau«

Erste Kreisbeigeordnete Claudia Jäger hat am Samstagvormittag auf dem Hof der Baumschule Haufler 147 Obstbäume an Mitglieder der „StreuObstCoOp-Rodgau“ überreicht. Die Bäume werden den örtlichen Grundstückseigentümern über die Kooperative zusammen mit Pflanzmaterial kostenlos zur Verfügung gestellt. Neben Quitten, Zwetschgen, Birnen, Mirabellen, Sauer- und Süßkirschen waren auch regionaltypische Apfelsorten wie Rheinischer Bohnapfel, Heuchelheimer Schneeapfel, Kalbfleischapfel, Bischofsmütze und Freiherr von Berlepsch dabei. Hinzu kamen seltene Wildobstbäume wie Mispel, Speierling und Elsbeere, die wieder verstärkt kultiviert werden sollen.

„Der Lebensraum Streuobstwiese ist typisch für die idyllische Landschaft unserer Region“, betonte die Umweltdezernentin. „In einigen Kommunen sind sie noch gut erhalten und es gilt, sie in besonderem Maße zu schützen, da sie in den vergangenen Jahrzehnten mehr und mehr aus der Landschaft verschwunden sind und mittlerweile als gefährdete Lebensräume in der ,Roten Liste‘ geführt werden. Deshalb unterstützen wir seit Jahren mit einem speziellen Förderkonzept die Nachpflanzung alter Obstbaumsorten. Seit 2012 wurden inklusive der heutigen Aktion rund 840 hochstämmige Obstbäume verteilt und neu gepflanzt. Hinzukommen Schnittkurse, Baumpfähle, Verbissschutz und Kokosseile.“ Insgesamt hat der Kreis die Maßnahmen zum Erhalt der Streuobstwiesen in Rodgau in diesem Jahr mit rund 6.600 Euro unterstützt.

Extensiv gepflegte Streuobstwiesen vereinen viele spezifische Besonderheiten in sich. So gehören sie etwa zu den artenreichsten Biotopen Mitteleuropas und sind Teil der hessischen Kulturlandschaft. Die Vielfalt verschiedener Obstsorten passt sich zudem den unterschiedlichsten Standortbedingungen an, die Bäume müssen aber auch intensiv gepflegt werden. Streuobst liefert gesunde Kost und ist der Rohstoff für den regionaltypischen hessischen Apfelwein und Apfelsaft sowie für viele andere hausgemachte Produkte und Gerichte. Auch bereichern die Obstwiesen durch ihren halboffenen Charakter das Landschaftsbild und steigern den Erholungswert einer Gegend. Gerade in einem Ballungsraum wie dem Rhein-Main-Gebiet ist dies ein nicht zu unterschätzender Standortfaktor. Streuobstwiesen wirken sich zudem positiv auf die Biodiversität und das Mikroklima aus.

Die Wiesen gelten in Hessen als geschützte Biotope. „Da ein dauerhafter Erhalt dieser einzigartigen Kulturlandschaft ohne eine entsprechend intensive Pflege und einen kontinuierlichen Schnitt nicht möglich ist, sind wir froh, mit der StreuObstCoOp-Rodgau einen engagierten Mitstreiter an unserer Seite zu haben, der die Menschen für das Thema sensibilisiert und die Grundstückseigentümer berät und tatkräftig unterstützt", so Jäger weiter.

Abschließend dankte die Erste Kreisbeigeordnete dem langjährigen Koordinator der StreuObstCoOp-Rodgau, Steffen Freund, der die Aktion in diesem Jahr zum letzten Mal federführend organisiert hat, für sein leidenschaftliches Engagement. Ab dem kommenden Jahr wird Karl-Heinz Dauth das Projekt weiterführen.