Patershausen
Auf den Spuren eines verschwundenen Klosters
Zwischen den Städten Dietzenbach und Heusenstamm liegt in idyllischer Lage, umgeben von Wald und Feldern das Hofgut Patershausen. Funde, die bei Ausgrabungen und Forschungen gefunden wurden, geben mehr Einblicke in das damalige Klostergelände. So wurden von 1190/1200 bis 1225 Schenkungen für die wohl bereits bestehende Kirche der Jungfrau Mariae zu Patershausen beurkundet. Bei einer Ausgrabung eines Heimatforschers wurden Überreste von mindestens 20 Individuen, Frauen, Männer und Kinder. Außerdem wurden bei dieser Grabung auch Fundamentreste gefunden, die dieser Heimatforscher als Reste der Klosterkirche deutet. Diese Klosterkirche soll außerhalb des heutigen Gebäudebestandes gelegen haben. Ein weiterer Bauforscher sieht in der 1508 verstorbenen Elisabeth Brendel von Homburg die Stifterin des Klosterneubaus, das um 1500 eigentlich schon im Niedergang begriffen war. Der Grabstein von Elisabeth Brendel von Homburg ist heute neben der Einfahrt eingemauert.
Bei anderen Grabungen und Forschungen konnten sogar zwei Bestattungen vollständig freigelegt werden; bei den Toten handelte es sich um eine Frau und einen Mann, die nebeneinander auf gleicher Höhe lagen. Sie waren in Särgen beigesetzt worden, wie zahlreiche Nägel, noch mit anhaftenden Holzresten, belegen. Die anthropologische Untersuchung ergab, dass die 157 bis 159 Zentimeter große Frau etwa mit 40 Jahren starb, vermutlich an den Folgen einer Blutvergiftung. Der Mann wurde etwa 45 Jahre alt und war 167 bis 170 Zentimeter groß. Die anderen bei der Grabung geborgenen Skelettreste stammen von mehreren Individuen, darunter mindestens ein Kleinkind und ein Mann.