Igelschutz
Im Herbst streifen Igel auf der Suche nach geeignetem Futter auch tagsüber herum. Sie versuchen, sich vor dem beginnenden Winterschlaf Gewicht anzufressen. Daher kann der aufmerksame Spaziergänger in diesen Tagen vermehrt Igel beobachten, die durch Vorgärten, Parks oder über Straßen laufen. Manche Tierfreunde missverstehen jedoch die Situation und sorgen sich um das vermeintlich hilfsbedürftige Tier.
Doch diese Sorge ist oft unbegründet. Manche Igel bleiben bis in den Dezember hinein aktiv. Ausschlaggebend für die Winterschlafbereitschaft ist vor allem die Menge der Fettreserven, die sich ein Igel gerade im Herbst und Winter verstärkt zulegt. Gerade junge Igel tummeln sich noch spät abends herum, um sich schnell noch einige Gramm Fett anzufuttern. Werden sie eingesammelt, nimmt man ihnen die Chance sich den nötigen Winterspeck anzufressen. Es wird daher dringend davon abgeraten, Igel vorsorglich ins Haus aufzunehmen. Oftmals sterben die Tiere nämlich durch falsche Pflege oder falsches Futter.
Vor allem wird den Tieren ihr natürlicher Rhythmus genommen, denn viele in Menschenhand überwinternde Tiere haben es sehr schwer sich nach dem Aussetzen im Frühjahr an die freie Wildbahn zu gewöhnen. Draußen jedoch kommen sie in der Regel ausgezeichnet zu Recht. Kleine gesunde Igel mit 300 Gramm Körpergewicht können problemlos normale Winter überstehen.
Artgerechte Unterschlupfmöglichkeiten anbieten
Wer jedoch einen verwaisten Igelsäugling, einen stark verletzten oder untergewichtigen Igel finden, sollte man sich darüber im Klaren sein, dass man auch Verantwortung für das Tier übernimmt. So sollte man unverzüglich einen Tierarzt aufsuchen. Außerdem muss die artgerechte Unterbringung und Versorgung sichergestellt werden. Unter Umständen muss man sich weiteren fachlichen Rat, beispielsweise bei den Wildtierfreunden Hanau e.V., einholen.
Sinnvoller ist es aber meistens, den Igel beim natürlichen Winterschlaf zu unterstützen, indem man ihm artgerechte Unterschlupfmöglichkeiten anbietet. Besonders geeignet sind wilde Ecken im Garten, Komposthaufen oder Hecken, die dem attraktive Schlaf- und Futterplätze und dem Menschen passende Beobachtungspunkte ermöglichen. So können Tierfreunde Igel „stachelnah“ kennenlernen.
Man kann dem Igel auch einen Futterplatz einrichten und ihm dort neben einer Schale Wasser, geeignetes Futter anbieten, wie etwa Katzenfutter, gekochtes Rührei ohne Gewürze, durchgegarten Hackfleisch oder Hühnerklein, unter das man Haferflocken oder Igeltrockenfutter mischt. Sobald Frost und Schneefall einsetzen, ist das Füttern jedoch einzustellen. Dann ist es für die kleinen Säuger Zeit für den Winterschlaf.