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06.02.2024

Stiftung »Miteinander Leben« gibt 5.000 Euro für die Pflege von Streuobstwiesen

Streuobstwiesen ziehen sich wie ein grünes Band durch den Kreis Offenbach. In der abwechslungsreichen Naturlandschaft zählen sie zu den artenreichsten Biotopen und zu den beliebtesten Naherholungsgebieten. In den 13 Kommunen des Kreises Offenbach engagieren sich viele ehrenamtliche Kräfte und pflegen die Streuobstflächen. Im östlichen Teil des Kreises kümmern sich die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Fledermaus- und Amphibienschutz (AgFA) Seligenstadt und Mainhausen um die Wiesen mit Obstbäumen.

Bei ihrer Arbeit legt die Gruppe viel Wert auf ein naturverträgliches Verfahren des Grasschnitts und möchte deshalb einen Traktor mit einem sogenannten Messerbalken anschaffen. Die Stiftung „Miteinander Leben“ gewährt der Arbeitsgemeinschaft für den Kauf des Geräts einen Zuschuss in Höhe von 5.000 Euro. Kreisbeigeordneter Carsten Müller, Vorstandsmitglied der Stiftung, hat Hartmut Müller, Vorsitzender der AG Fledermaus- und Amphibienschutz, am Dienstag auf der Streuobstwiese Im Giern in Mainhausen-Zellhausen einen symbolischen Scheck überreicht und sich bei den freiwilligen Arbeitskräften für ihren Einsatz im Umweltschutz bedankt.

Auf insgesamt neun Wiesen pflegt die Arbeitsgemeinschaft Fledermaus- und Amphibienschutz die Grünflächen und fördert damit auch die Artenvielfalt im Ostkreis Offenbach. „Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer ergreifen jetzt die Initiative, um artenarme Flächen ökologisch aufzuwerten. Ziel ist es, auf den Wiesen wieder mehr Tierarten und eine größere Pflanzenvielfalt zu etablieren“, sagte Carsten Müller bei der Scheckübergabe im Grünen.

Die Pflegearbeiten laufen in Abstimmung mit den Fachleuten der Unteren Naturschutzbehörde, die bereits im Jahr 2013 ein Streuobst-Förderkonzept mit einer Prioritätenliste für den Kreis Offenbach erarbeitet hat. Bei den Arbeiten auf den Streuobstwiesen kommt dem Mähverfahren eine besondere Bedeutung zu. Um die tierische Lebensgemeinschaft zu fördern, ist die Art der Mahd ausschlaggebend. Im Sinne des Naturschutzes sollten keine rotierenden Mähmaschinen eingesetzt werden. Stattdessen ist die Mahd mit einem Messer- beziehungsweise einem Balkenmäher besser für die Umwelt.

„Wir haben die Erfahrung gemacht, dass bei der Mahd mit Messerbalken nur etwa halb so viele Insekten zu Schaden kommen wie bei den rotierenden Mähwerken. Außerdem ist bei Balkenmähern die Futterverschmutzung im Vergleich zu Kreiselmähern nur halb so hoch. Kleintiere und Jungwild haben durch die hohe Schlagkraft meist keine ausreichende Möglichkeit zur Flucht“, so Kreisbeigeordneter Carsten Müller. Teile der Wiesenflächen bleiben in den kalten Monaten stehen, damit Wildbienen das alte Gras zur Eiablage und zum Überwintern der Bienenbrut nutzen können.

Bei den Pflegearbeiten will die AG künftig mit den heimischen Landwirten kooperieren. Die Bauern könnten das Mähgut zum Eigenbedarf auf den Flächen trocknen, dann schwaden, das heißt reihenförmig zusammenrechen und später zu Ballen pressen. „Die Arbeitsgemeinschaft sorgt mit dieser schonenden Mähmethode dafür, dass die Grünflächen entlang der Hessischen Apfelwein- und Obstwiesenroute im Kreis Offenbach künftig im ökologischen Sinne noch attraktivere werden“, sagte Carsten Müller.